Giger gewinnt auf der Rigi nach fünf Sekunden
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Blitzsieg im Schlussgang:Giger gewinnt auf der Rigi nach fünf Sekunden

«Das lässt mich kalt»
Giger stichelt nach Rigi-Sieg gegen Kritiker

Samuel Giger liess der Konkurrenz auf der Rigi keine Chance. Nach dem Berg-Triumph blickte der Schwinger auf die schwierigen letzten Wochen zurück.
Publiziert: 13.07.2025 um 19:17 Uhr
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Aktualisiert: 07:10 Uhr
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Samuel Giger siegt auf der Rigi.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Samuel Giger gewinnt Kranzfest auf der Rigi nach schwierigen Wochen
  • Danach wendete er sich in ein paar Sätzen an seine Kritiker
  • Für den grossen Knall sorgte nach dem Fest ein fünffacher Eidgenosse
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicola AbtReporter Sport

Dieser Kranzfestsieg tut Samuel Giger (27) ganz besonders gut. Mit einem breiten Lächeln winkt er den Zuschauern auf der Rigi zu. Soeben konnte der Thurgauer seinen Klubkollegen Mario Schneider bodigen. Und das nach nur wenigen Sekunden. «Heute hat alles gepasst», frohlockt der Unspunnensieger.

Die Erleichterung ist dem 1,94-Meter-Mann anzusehen. Denn hinter ihm liegen schwierige Wochen. Giger musste viel Kritik einstecken. Nach seinen drei Gestellten am Nordostschweizer Teilverbandsfest urteilten einige Experten, dass ihm die Spritzigkeit fehle. Andere sprachen ihm den absoluten Siegeswillen ab.

Als er vor einer Woche am Innerschweizer auch noch einen Gang verlor, sahen sich diese in ihrer Meinung bestätigt. Nun also die Antwort von Giger. Auf der Königin der Berge zeigte er sich so gut wie noch nie in dieser Saison.

Giger wendet sich an Kritiker

Giger legte die Gegner reihenweise nach kurzer Gangdauer auf den Rücken. Eidgenosse Joel Ambühl war genauso chancenlos wie Ob- und Nidwaldner-Champion Marc Lustenberger. Fünfmal erzielte Giger die Maximalnote. Beim Gestellten gegen Armon Orlik im vierten Gang suchte er nicht das letzte Risiko. Er lag da bereits an der Spitze. Und liess sich nicht mehr verdrängen. 

Nach seinem 36. Kranzfestsieg spricht ihn Blick auf die turbulenten letzten Wochen an. Dabei kann sich Giger einen Seitenhieb gegen seine Kritiker nicht verkneifen: «Ich wurde nicht nervös – wie andere. Ich weiss, dass unser Weg stimmt.» 

Die Berichterstattung habe er nicht aktiv verfolgt. «Von aussen bekommt man gewisse Dinge trotzdem mit. Mich lässt das aber kalt. Ich konzentriere mich auf meine Leistung.» Und die war an diesem Sonntag sehr gut. Weshalb nicht immer so? «Wenn ich das wüsste», meint er lachend. 

Eidgenosse muss Fest abbrechen

Wie stark Giger wirklich ist, wird sich zeigen. Denn auf der Rigi fehlten mehrere Hochkaräter. Die Innerschweizer reisten nach der Absage von Pirmin Reichmuth mit einer Rumpftruppe an ihr eigenes Bergfest. Nach dem vierten Gang verloren sie zudem den Eidgenossen Matthias Herger. Diese spürte einen Zwick in der Schulter. Seine Aufgabe sei aber eine reine Vorsichtsmassnahme. 

Wann Herger wieder im Sägemehl steht, bleibt unklar. Sicher ist, dass Christian Schuler das wettkampfmässig nie mehr tut. Nach dem 38. Bergkranz teilt er dem Blick-Reporter mit, dass er seine Karriere sofort beenden werde. Damit verliert der Schwingsport einen fünffachen Eidgenossen, 18-fachen Kranzfestsieger und ein grosses Vorbild für viele Junge. 

Macht es Giger wie Wicki?

Bereits vor dem ersten Gang endete das Fest für Andreas Döbeli. Der Aargauer Eidgenosse verletzte sich beim Aufwärmen. Er spürte ein Zwick im Knie. «Ich kann das Bein nicht mehr strecken», erklärt Döbeli am Sonntagnachmittag. Genauere Abklärungen am Montag sollen Klarheit schaffen. Bleibt zu hoffen, dass er bis zum ESAF Ende August fit wird.

In Mollis GL möchte Giger sich endlich die Krone aufsetzen. Der Sieg auf der Rigi ist diesbezüglich ein gutes Omen. Schliesslich triumphierte 2022 Joel Wicki ebenfalls auf der Rigi. Ein paar Wochen später bestieg er in Pratteln den Thron. So lautet auch Gigers Plan. Ob dieser aufgeht?

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