Darum gehts
- Schweizer Radsport trauert um Muriel Furrer und feiert WM-Erfolge
- Anja Grossmann gewinnt Bronze bei den Juniorinnen, Elise Chabbey wird bei der Elite Vierte
- Swiss Cycling holt vier Medaillen: einmal Gold, einmal Silber, zweimal Bronze
Genau ein Jahr es her, als die Rad-Welt trauerte. Muriel Furrer (†18) starb nach ihrem Unfall bei der Heim-WM in Zürich. «Es war nicht einfach, hier am Start zu stehen, denn in Zürich ist im Schweizer Radsport das Schlimmste passiert, was passieren konnte», sagt Anja Grossmann (16).
Soeben hat die 16-jährige Bronze im Strassenrennen der Juniorinnen gewonnen. Und mit Tränen in den Augen ergänzt sie gegenüber Rwanda Broadcasting Agency: «Muriel wacht über uns.»
Sicher ist: Furrer wäre stolz auf das, was ihre Landsleute bei der WM in Kigali (Ruanda) zeigen. Vier Medaillen hat Swiss Cycling schon gewonnen – einmal Gold, einmal Silber und zweimal Silber. In jeder Kategorie, von den Junioren bis zur Elite.
Vor dem Frauen-Strassenrennen der «Grossen» ist die Hoffnung auf einen fünften Coup gross. Nach 164,6 Kilometern und 3350 Höhenmeter, um 16.44 Uhr, zerschlägt sie sich jedoch. Elise Chabbey (32) überquert die Ziellinie als Vierte. Leder statt Edelmetall, Frust statt Jubel.
14 Sekunden fehlen der Genferin auf Bronze und 41 auf Gold. «Ich hatte die Beine, um zu gewinnen», sagt Chabbey enttäuscht.
Schweizer Quintett fährt taktisch perfekt
Dabei läuft lange alles bestens. Noemi Rüegg (21), Jasmin Liechti (22), Ginia Caluori (23) sowie das Top-Duo Marlen Reusser (34) und Chabbey fahren taktisch perfekt – aktiv, mutig und selbstlos.
Doch weil sich letztlich die Top-Teams aus Holland, Italien und Frankreich bös verpokern und Chabbey am Ende die Kraft ausgeht, reicht es nicht. Die Kanadierin Magdeleine Vallieres (24) gewinnt vor Niamh Fisher-Black (25, Neus) und Mavi Garcia (41, Sp). Ein Sensationspodest – leider ohne Schweizerin.