Darum gehts
- Stefan Küng wechselt für drei Jahre zum Team Tudor Pro Cycling
- Küng will bei Tudor Rennen gewinnen und Erfolg mit der Mannschaft haben
- Mit 30 Siegen ist Küng der erfolgreichste Schweizer Radprofi der Gegenwart
Die Spatzen pfiffen es schon länger von den Dächern, nun ist es offiziell: Stefan Küng, der mit 30 Siegen erfolgreichste Schweizer Radprofi der Gegenwart, wechselt zum Team Tudor Pro Cycling. «Ich hatte mehrere Angebote. Aber ich wollte einen kompletten Wechsel, auch von der Mentalität her. Bei Tudor habe ich das. Es ist ein neues, junges, dynamisches Team mit einer exzellenten Struktur. Ich will Rennen gewinnen und mit der Mannschaft Erfolg haben», so der 31-Jährige zu Blick.
Küng wechselt von der französischen Équipe Cycliste Groupama-FDJ für drei Jahre zum Team von Fabian Cancellara (44). Dass der Berner früher sein grosses Idol gewesen sei, habe aber keine Rolle gespielt. «Ich schätze Fabian sehr, und wir hatten gute Gespräche. Entscheidend ist das aber nicht», so der Thurgauer.
Fakt ist: Mit der Verpflichtung Küngs zeigt Tudor, dass man weiter wachsen will. Das Ziel ist und bleibt – obwohl das Ende 2025 kaum gelingen wird – der Aufstieg in die World Tour. Küng soll dafür in den nächsten Jahren viele UCI-Punkte sammeln.
In der Hölle des Nordens soll Küng brillieren
Tudor schliesst mit der Verpflichtung Küngs eine Klassiker-Lücke. Zwar hat man mit Marc Hirschi (27) und Julian Alaphilippe (33, Fr) bereits zwei Ardennen-Spezialisten, aber halt noch niemanden für Paris–Roubaix und die Flandern-Rundfahrt. Das ändert jetzt: «Dort will ich meine Stärke zeigen. Dazu kommen die Zeitfahren, wo man beim Materialhintergrund ständig forscht. Das hat mich gereizt», so Küng.
Die Geburt seines zweiten Sohnes Rémi – er kam vor einem Monat zur Welt – sei sehr gut verlaufen, erzählt der Radprofi. Er ist nach Noé (3) das zweite Kind der Familie. Auch Ehefrau Céline ist wohlauf. «Noé ist ein stolzer grosser Bruder», so Küng glücklich.
Auf das WM-Strassenrennen verzichtet er
Derzeit hat er allerdings wenig Zeit für seine Liebsten, ist er doch bei der Vuelta in Spanien. «Mein Jahr war gut, aber ich habe noch keinen Sieg. Das will ich ändern, ich bin hungrig und möchte einen raushauen.» Rot angestrichen hat er sich das Zeitfahren am 18. Tag der Rundfahrt.
Nach der Vuelta wird Küng an der WM in Ruanda (21. bis 28. September) das Einzel- und das Teamzeitfahren bestreiten. Auf das Strassenrennen wird er aufgrund der vielen Höhenmeter (5475) verzichten. «Das würde keinen Sinn machen», so der 83 Kilo schwere Küng.