Rad-Profi Fabio Christen (23) vor Grand-Tour-Feuertaufe
«Ich lebte wie ein Einsiedler»

Der Schweizer Radprofi Fabio Christen absolviert seine erste dreiwöchige Rundfahrt. Nach intensivem Höhentraining fühlte er sich vor der Vuelta hochmotiviert und bereit für die Herausforderung. Die erste Etappe bestätigte dies bereits.
Publiziert: 25.08.2025 um 13:49 Uhr
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Der Aargauer Fabio Christen bestreitet seine erste dreiwöchige Rundfahrt. Der Start der Vuelta erfolgte aber nicht in Spanien, sondern in Italien.
Foto: Getty Images

Darum gehts

  • Vuelta a España startet in Turin, erste drei Etappen in Italien
  • Fabio Christen vor erster dreiwöchiger Rundfahrt, motiviert nach Höhentraining
  • Christen verbrachte insgesamt zwei Monate in den Bergen für Vorbereitung
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Mathias GermannReporter Sport

Am Samstag begann die 90. Vuelta a España. Wo? In Turin. Die ersten drei Etappen werden in Italien ausgetragen, erst danach gehts nach Spanien. Der Grund? Offiziell: Die Vuelta will internationaler werden. Inoffiziell: Im Piemont und in der Lombardei sitzt das Geld lockerer als anderswo.

«Als wir am Mittwoch hier gelandet sind, herrschte Weltuntergangsstimmung», erzählt Fabio Christen (23) schmunzelnd. Es schüttete wie aus Kübeln. Der Aargauer ist neben Stefan Küng (31) nicht nur der einzige Vuelta-Radgenosse, sondern absolviert seine erste dreiwöchige Rundfahrt. «Ich bin super motiviert und fühlte mich fast wie ein Tiger im Käfig», so Christen. Und schon in der ersten Etappe überzeugt er mit dem 25. Rang, Christen war Teil des Massensprints um den Tagessieg.

Wie er das mit dem Tiger meint? Der Hintergrund: Christen verbrachte kürzlich einen ganzen Monat im Höhentrainingslager. Zuerst mit der Schweizer Nati auf dem Berninapass, danach drei Wochen mit seinem Team Q36.5 auf dem Pic Maià in Andorra. Auf 2400 Metern gab es nicht viel mehr als Trainings, Essen, Trinken und Ausruhen. «Ich lebte wie ein Einsiedler, es gab wenig Ablenkung», so Christen.

Tatsächlich ist es längst Normalität, dass Rad-Profis vor wichtigen Rennen die Vorteile der Höhe nutzen – so sind sie leistungsfähiger, wenn sie für die Rennen wieder runterkommen. «Ich reagiere gut darauf. Das ist schön, aber auch hart», so Christen. In diesem Jahr lebte der ältere Bruder von Rad-Profi Jan Christen (21) insgesamt zwei Monate in den Bergen.

Durchboxen? «Darauf freue ich mich»

Christen ist bereit, den Preis der Abgeschiedenheit zu zahlen. Vor allem, wenn es ihm so läuft wie in dieser Saison. «Stark, für einige überraschend und vielversprechend» – so würde er seine Saison bislang zusammenfassen. Nur etwas ärgert ihn immer noch: Dass er bei der Tour de Suisse im Sprint nach Schwarzsee FR knapp geschlagen wurde. «Das ärgert mich, weil ich einen Plan hatte, diesen aber nicht durchzog.»

Was nicht ist, kann noch werden. Zum Beispiel jetzt, an der Vuelta? «Tom Pidcock ist unser Leader, wir wollen eine Top-10-Platzierung im Gesamtklassement. Aber ich werde meine Freiheiten bekommen», sagt er. Nach den ersten zwei Etappen liegt Pidcock im Gesamtklassement mit 12 Sekunden Rückstand auf Leader Jonas Vingegaard auf Rang 5. Christen, der die zweite Etappe als 150. beendete, liegt auf Gesamtrang 151 (+10:39 Minuten).

Das Team hat Christen zugesichert, dass er bei Massensprints auf eigene Faust fahren darf – so wie es am Ende der Auftaktetappe am Samstag auch der Fall war. Hilfe bekommt er nicht, «aber ich liebe es, mich auch mal alleine durchzuboxen. Die Ausgangslage ist cool.»

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