Darum muss Bike-Talent Lillo zuschauen
Swiss Cycling erklärt heikle Selektion für Heim-WM

Trotz erfüllter Selektionsbedingungen müssen drei Fahrer bei der Heim-WM in Crans-Montana zuschauen. Der Verband hatte nur sieben Startplätze für zehn qualifizierte Fahrer. Männer-Cheftrainer Beat Müller erläutert die Gründe für die Streichungen.
Publiziert: 16:31 Uhr
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Aktualisiert: vor 2 Minuten
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An der EM im Juli waren Thomas Litscher (l.) und Dario Lillo (r.) noch Seite an Seite im Einsatz für die Schweiz: Für die WM-Selektion hats dem Duo wie auch für Marcel Guerrini trotz erfüllter Limiten nicht gereicht.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Dario Lillo fehlt trotz Erfüllung der Selektionsbedingungen bei der Heim-WM
  • Swiss Cycling musste drei Fahrer für die WM streichen
  • Zehn Fahrer erfüllten die Leistungsanforderungen, nur sieben Startplätze verfügbar
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Rückblende: Vor einem Jahr an der Mountainbike-WM in Andorra rettet Dario Lillo (23) die Schweizer Ehre, sein Silber im U23-Rennen ist die einzige Medaille überhaupt im Cross-Country- und Downhill-Bereich. Doch nun an der bevorstehenden Heim-WM im Wallis fehlt mit Lillo eines der grossen Versprechen für die Zukunft. Der St. Galler erfüllte zwar in seinem ersten Jahr nach dem Aufstieg in die Elite-Klasse die Selektionsbedingungen von Swiss Cycling, dennoch muss Lillo in Crans-Montana VS zuschauen.

Das Problem: Der Verband war gezwungen, drei Fahrer für die WM zu streichen. Gleich zehn hatten dieses Jahr im Weltcup genügend gute Ergebnisse eingefahren, um die Selektionsbedingungen zu erfüllen. Es musste in den ersten sechs Weltcup-Rennen der Saison entweder im Shorttrack ein Top-3-Rang oder aber im Cross-Country ein Top-15-Platz vorgewiesen werden.

Männer-Nationaltrainer Beat Müller schildert Überlegungen

Doch der Schweiz stehen nur sieben Startplätze zu, um die Disziplinen Shorttrack und Cross-Country zu bestücken. Neben Lillo traf es auch Marcel Guerrini (30) und Thomas Litscher (36), der Ende Saison seine Karriere beendet und damit nun an der EM im Juli in Portugal letztmals das Schweizer Trikot getragen hatte.

Als am Montag Swiss Cycling in Crans-Montana sein Aufgebot für die zwei Walliser Wochen verkündet, erklärt Männer-Nationaltrainer Beat Müller auch, warum er genau dieses Trio gestrichen hat.

«Da zehn Fahrer die Leistungsanforderungen erfüllten, haben wir dann die einzelnen Positionen angeschaut», sagt Müller. Fahrer wie Nino Schurter (39), Lars Forster (32), Fabio Püntener (25), Filippo Colombo (28) oder Mathias Flückiger (36) konnten Weltcup-Podestplätze vorweisen.

Kein Jugendbonus fürs WM-Ticket

Andere wie Luca Schätti (25) hätten in wichtigen Rennphasen Führungskilometer gesammelt, Vital Albin (27) kamen Top-Ten-Ränge zugute. Müller: «Marcel, Thomas und Dario haben nichts falsch gemacht. Ausschlaggebend waren einfach die Spitzenplatzierungen der anderen sieben.»

Doch was ist mit dem Faktor Zukunft? Hätte man etwa bei Lillo nicht ein Ticket für die Heim-WM ausstellen können und er hätte es in den nächsten Jahren womöglich mit Medaillen zurückgezahlt?

Müller sagt, ein Jugendbonus per se könne es nicht geben. «Dario fährt unbestritten stark für sein erstes Elite-Jahr», so der Männer-Chef, «bei ihm und auch bei Marcel Guerrini zweifeln wir überhaupt nicht am Potenzial und am Werdegang, der noch vor ihnen liegt. Bei anderen Nationen wären sie sicher im Aufgebot.»

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