«Habe kurz nicht mehr gewusst, wo ich bin»
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Benito über Zusammenprall:«Habe kurz nicht mehr gewusst, wo ich bin»

YB-Captain Benito erinnert sich an den fürchterlichen Crash mit Lauper
«Es war ein Riesenschock, Sandro so am Boden liegen zu sehen»

YB-Captain Loris Benito erinnert sich an den fürchterlichen Crash mit Sandro Lauper. Oder eben nicht. Und er bedauert nach dem Tennis-Sieg gegen Basel umso mehr, dass YB das Meisterrennen so schnell verloren habe.
Publiziert: 19.05.2025 um 11:03 Uhr
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Aktualisiert: 19.05.2025 um 18:35 Uhr
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Loris Benito zeigt seine getackerte Platzwunde am Kopf nach dem Sieg gegen den FC Basel.
Foto: Alain Kunz

Darum gehts

  • YB-Captain Benito erinnert sich an Crash mit Lauper und bedauert Meisterrennen
  • Benito spielte trotz Kopfverletzung weiter, Lauper erlitt leichte Gehirnerschütterung
  • YB gewinnt 6:2 gegen Basel, kämpft weiter um Platz zwei in der Super League
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Alain KunzReporter Fussball

Eine halbe Stunde ist im Wankdorf gespielt, als ein Frontal-Zusammenprall dafür sorgt, dass die fantastische Stimmung im Stadion innert Sekunden zum Erliegen kommt. Die Fans merken sofort, dass mit Sandro Lauper etwas nicht stimmt, weil er nach dem Crash mit Loris Benito wie ein nasses Stück Stoff zu Boden geht – und regungslos liegen bleibt. 

Auch Benito fällt unkontrolliert, kann sich kurze Zeit später aber wieder aufrappeln. Der Aargauer erinnert sich: «Ich weiss noch alles vom Match. Das war auch der Grund, weshalb ich entschieden habe, weiterzuspielen. Vom Crash weiss ich noch, dass Sandro in einem Zweikampf mit seinem Gegenspieler war und den nach vorne drückt. Das gibt mir den Platz, um dahinter den Ball wegzuköpfeln. Dann wurde mir schwarz vor Augen. Alles begann zu brummen, und ich wusste kurz nicht mehr, wo ich bin.»

Und der YB-Captain ergänzt: «Dann sehe ich Sandro am Boden liegen. Ich selber habe Kopfschmerzen, das Blut läuft mir ins Gesicht. Mehr weiss ich nicht mehr.»

In der Pause ist der Turban plötzlich weg

Benito kriegt einen Turban verpasst und spielt weiter. Kurz vor der Pause flankt er sogar auf Cedric Itten, der mit dem Kopf das 2:1 verpasst. Der Captain ist also wieder voll da. Und er kommt dann ohne Turban nach der Pause raus. Wie denn das? 

«Wir habens in der Pause angeschaut und die Wunde mit vier Klammern zugetackert. Es hörte auf zu bluten. Solch ein Turban erzeugt viel Druck auf den Kopf, was auch nicht unbedingt hilfreich ist. Da habe ich gesagt, ich wolle ohne den Turban weiterspielen.» Gesagt, getan. Inklusive Einschalten in den Offensivbetrieb noch kurz vor Schluss, als Benito den zweiten Assist zu Christian Fassnachts 4:2 gibt.

Lauper selber geht es schnell wieder besser. Er kann das Spital nach kurzer Zeit verlassen, kommt noch kurz ins Stadion, bevor es nach Hause geht. «Er muss nun 48 Stunden ruhen und wird in dieser Zeit überwacht», erzählt Trainer Giorgio Contini. Und bestätigt, dass Lauper kurze Zeit bewusstlos gewesen sei. Aber er habe Glück im Unglück gehabt. Auch Lauper hat Gedächtnislücken. Zudem eine leichte Gehirnerschütterung. Benito ist froh: «Sandro so am Boden zu sehen, war ein Riesenschock.»

Besser zu sein als der Meister und nichts zu gewinnen, fuchst Benito

Der Captain bilanziert nach dem 6:2 gegen Basel jedenfalls schon sehr kritisch. «Es ist ein Sieg gegen den Meister, ja. Und es ist Balsam für die Seele. Aber viel bringt uns der Sieg nicht, auch wenn wir noch um Platz zwei kämpfen. Es fuchst einen schon, wenn man dreimal gegen den Meister gewinnt und im Direktduell über die ganze Saison die bessere Mannschaft war. Und am Schluss schaut dann doch nichts dabei heraus. Das ist schade.»

Na, da spielt er dieses grandiose 6:2 aber ein bisschen stark herunter – nicht? Das war doch ein richtig geiles Spiel für alle Fans. Für YB mit dem Torhagel zum Schluss umso mehr. «Klar. Aber nochmals: Es ist schade, wenn wir punktuell fähig sind, solch eine Leistung abzurufen, und ebenso punktuell in der Lage sind, ein anderes Gesicht zu zeigen. Es wäre in dieser Saison sehr viel mehr dringelegen. Aber dieser Sieg hier ist auch im Hinblick auf nächste Saison sehr viel wert.»

Noch ein Spiel, dann ist gut mit Fussball …

Apropos Saison. Da war ja nach dem Desasterstart kaum mehr möglich. «Wir wissen natürlich immer noch genau, wann wir alles versaut haben. Anfang Saison war kein Fluss drin, dann kam diese Negativspirale. Hat man solch einen Start, muss sich sagen: Es ist super, wenn man in die top sechs kommt. Man ist plötzlich wieder an einem Punkt, an welchem man um den Titel mitreden kann. Und ist deshalb doch enttäuscht, dass man nicht Meister wird. Das ist das, was surreal ist.»

Doch nun wirds auch mit Platz zwei und der Champions-League-Qualifikation schwierig, nachdem Servette in Luzern gewonnen hat. YB muss nun darauf hoffen, dass die Genfer im Léman-Derby gegen Lausanne Federn lassen. Benito: «Wir können nur eines tun: nach Lugano gehen und dort gewinnen.» Und dann sei es gut mit Fussball und Ferien angesagt. Ohne Turban.

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