Warum ein Meistertitel in Basel grösser ist als anderswo
Eine Stadt, ein Drama, drei Meistermacher

Acht Jahre mussten sie in Basel warten, bis der FCB wieder den Meisterkübel in die Höhe stemmen darf. Weshalb das grossartig ist. Und warum in Basel auch in Zukunft immer Drama sein wird. Ein Kommentar.
Publiziert: 11.05.2025 um 18:23 Uhr
|
Aktualisiert: 11.05.2025 um 19:08 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/5
Xherdan Shaqiri: Ist als Lausbub, Grantler und Grandseigneur die grosse Figur im FCB-Spiel.
Foto: Marusca Rezzonico/freshfocus

Darum gehts

  • Basel feiert nach acht Jahren Durststrecke den Meistertitel
  • Shaqiri, Degen und Celestini sind die Schlüsselfiguren des Erfolgs
  • FCB-Präsident David Degen erreichte eine beeindruckende Transferbilanz
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
RMS_Portrait_AUTOR_503.JPG
Emanuel GisiSportchef

In manchen Städten wird Fussball einfach gespielt. Und dann gibt es die Städte, in denen der Fussball gelebt wird. In der Schweiz gibt es davon genau eine: Basel. Am Rheinknie wird Fussball gelitten, gefeiert und in jedem Herzschlag gespürt. Macht sich der FCB das Leben durch allerlei Kalamitäten auf und neben dem Platz schwer, ist das hier ein Drama wie nirgendwo sonst im Land.

Umso grösser sind darum auch die Tage, an denen der FC Basel oben steht. Nach acht Jahren voller Pleiten, Pannen, Berner und (das Schlimmste!) Zürcher Meistertiteln hat er das am Sonntag wieder geschafft.

Die Meister-Baumeister

Er hat es drei Männern zu verdanken, die vor einem Jahr vielerorts schon abgeschrieben waren:

Xherdan Shaqiri (33). Mit ein paar Jahren Abstand wird seine Saison noch heller strahlen. Der Rückkehrer schaffte es, sich die Spielfreude und den Schalk aus seiner ersten FCB-Zeit zu bewahren und gleichzeitig zum grantelnden Grandseigneur des Basler Spiels zu werden. Ein Meister-Kapitän.

David Degen (42). Übernahm den Klub einst als Retter vom ungeliebten Bernhard Burgener und wurde zu Beginn von der rotblauen Gemeinde vor allem deshalb geduldet, weil er nicht Burgener war. Heute darf man sagen: Degen wird nie einen Ruhepuls von 60 haben und auch darum dem Basler Daig niemals vornehm genug sein. Muss er auch nicht: Er hat eine Transferbilanz erreicht, von der die anderen Schweizer Klubs nur träumen können und er hat als einziger Klub-Boss konsequent darauf gedrängt, die Schwäche des Serienmeisters YB auszunutzen. Viel riskiert, alles gewonnen. Chapeau.

Fabio Celestini (49). Der wildeste der drei Helden. Kam vor anderthalb Jahren als Trainer-Notnagel, als der FCB Letzter war. Bleibt auch im Erfolgsjahr ein Missverstandener – noch im Frühjahr denken seine Chefs darüber nach, ihn zu ersetzen. Denkt gleichzeitig selber darüber nach, zu gehen. Vielleicht als Doublesiegercoach?

Und so bleibt nach der grossen Party auf dem Barfi die Frage: Ist dieser Meistertitel nun das Happy End? Oder ein neuer Anfang für einen Klub, der nie leise war und es nie sein wird? Sicher ist: Das Drama, es wird in Basel nie vorbei sein. Grossartig.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?