Einen Taschenrechner hat Dominik Schmid (27) nicht in der Hand, als er gegen 23.30 Uhr in den FCB-Mannschaftsbus steigt. Auch wenn der 21. Basler Meistertitel rein mathematisch noch nicht in trockenen Tüchern ist, antwortet der FCB-Linksverteidiger nach dem 5:2-Sieg gegen Lugano mit einem klaren «Ja», als er danach gefragt wird, ob man zum Meistertitel gratulieren dürfe.
Zwölf Punkte und 42 Tore müsste der letzte Verfolger Servette in seinen verbleibenden vier Spielen aufholen. Gewinnen die Genfer am Sonntag nicht gegen YB, steht der erste Basler Meistertitel seit 2017 auch rechnerisch fest.
Erste Party in der Garderobe
So lange wollen die FCB-Spieler aber nicht mehr warten. Nach dem Sieg im Tessin steigt die erste kleine Meisterfeier bereits in der Gästekabine des Cornaredos. «Als ich letzten Sommer meinen Vertrag in einem schwierigen Moment verlängert habe, habe ich gesagt, dass ich den FCB wieder dahin bringen möchte, wo er hingehört. Dass ich jetzt als jemand aus der Region einen – vielleicht sogar zwei – Titel feiern darf, ist der schönste Moment meiner Karriere», sagt Schmid.
Der 5:2-Sieg gegen Lugano ist das letzte Basler Meisterstück. Es ist der siebte Ligasieg in Serie. Und zum dritten Mal in Folge schiessen die Basler dabei fünf Tore. Das hat es in der Super League noch nie gegeben. Im Tessin vollendet der FCB dieses Kunststück trotz eines frühen Rückstandes und der Tatsache, dass er über eine Halbzeit lang in Unterzahl antreten muss. Schmid: «Jetzt müssen wir niemandem mehr etwas beweisen.»
Schmid mit einbandagiertem Arm
Im Gegensatz zu seinem Teamkollegen will Xherdan Shaqiri (33) noch keine Glückwünsche entgegennehmen. «Nicht so lang es nicht definitiv ist. Aber das war ein grosser Schritt», so der Basler Captain. Einmal mehr ist der Rückkehrer dabei die grosse Figur. Gegen Lugano sorgt Shaqiri mit einem Hattrick innerhalb von neun Minuten fast im Alleingang für den Basler Quasi-Meistertitel. «Das wird die wohl schönste Heimfahrt meiner FCB-Karriere», freut sich der Topskorer danach.
Diese tritt Dominik Schmid mit einem einbandagierten Arm an. «Du glaubst nicht, was ich für Schmerzen habe. Ich weiss gar nicht, wie ich dieses Spiel zu Ende spielen konnte. Eigentlich mag ich gar nicht mehr richtig feiern», so Schmid noch kurz nach Abpfiff. Als er es sich eine halbe Stunde später im Mannschaftsbus bequem macht, hat er zwar keinen Taschenrechner, dafür aber ein kühles Erfrischungsgetränk in der Hand.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 35 | 47 | 67 | |
2 | Servette FC | 35 | 5 | 56 | |
3 | BSC Young Boys | 35 | 6 | 54 | |
4 | FC Luzern | 35 | 8 | 52 | |
5 | FC Lugano | 35 | 0 | 52 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 35 | 9 | 51 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 35 | -2 | 50 | |
2 | FC St. Gallen | 35 | 0 | 48 | |
3 | FC Sion | 35 | -9 | 40 | |
4 | FC Winterthur | 35 | -24 | 36 | |
5 | Yverdon Sport FC | 35 | -24 | 35 | |
6 | Grasshopper Club Zürich | 35 | -16 | 33 |