Bedia-Traumschlenzer besiegelt FCSG-Pleite
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Spektakel im Kybunpark – trotz Pleite
Der FCSG spielt ganz bewusst mit dem Risiko

Top oder Flop – der FC St. Gallen macht keine halben Sachen. Entweder die Espen siegen oder sie gehen leer aus. Punkteteilungen gibt es nicht. Trainer Enrico Maassen gibt ganz offen zu, dass man da etwas zocke.
Publiziert: 10:27 Uhr
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Bei diesen Anweisungen liegt es für die Spieler nicht auf der Hand, schlau daraus zu werden: Espen-Coach Enrico Maassen.
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus
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Alain KunzReporter Fussball

Zwölf Teams umfasst die Super League. Elf haben ein oder mehrere Unentschieden auf dem Konto. Eines null: der FC St. Gallen.

Das ist durchaus ein Abbild der Spielweise der Grünweissen. Denn die marschieren nach vorne, als ob es kein Morgen gebe. Rücksicht auf Verluste? Sekundär.

So lassen die Ostschweizer denn auch gegen YB los. Doch das geht schon nach sieben Minuten das erste Mal schief. Einmal kann Youngster Vogt den Rückstand noch korrigieren. Am Schluss geht der FCSG 1:4 unter.

Maassens Motto: volle Pulle!

Trainer Enrico Maassen macht aus seinem Offensivherzen keine Mördergrube: «Wir haben volle Pulle gespielt! Das ist dann halt auch ein Stück weit das Risiko, mit dem wir gamblen. Und auch hinten müssen wir nicht zurückweichen, sondern nach vorne verteidigen.»

Gamblen. Neu-Deutsch für zocken, wetten, riskant spielen. Genau das, was St. Gallen auf dem Rasen macht.

Nützt aber alles nichts, wenn man so krasse individuelle Fehler wie Ambrosius beim 1:2 begeht. Wenn man zu wenig schnell in den Rückwärtsgang schaltet wie beim 0:1, also eine Umschaltsituation zulässt, was Maassen als eine der grossen Stärken von YB detektiert hat. Und wenn man zweimal höflich zuschaut wie Cyrill May bei den letzten beiden YB-Toren. Auch nach Umschaltmomenten, die man früher noch Konter nannte.

Und mit dem einen Pausenwechsel befeuert Maassen sein Motto «volle Pulle» noch weiter. Er bringt den offensiv druckvolleren Vandermersch für Okoroji und stellt Christian Witzig auf links. «Da gings nicht um Defensive, sondern darum, dass wir im eigenen Stadion Druck entfachen über beide Flügel.»

Nach Verlustpunkten vor YB und Basel

Spektakel ist garantiert, wenn der älteste Schweizer Verein in einem der geilsten Stadien des Landes loslässt. Allerdings hat dieser Kamikaze-Ansatz auch schon zu drei Heimniederlagen geführt. Auswärts, wo das Team einen Tick defensiver auftritt, hat man erst zweimal verloren.

Unter dem Strich sind die St. Galler trotz jetzt zwei Niederlagen in Folge immer noch Vierte, und das mit einem Spiel weniger als die Konkurrenz an der Spitze. Nach Verlustpunkten ist man der erste Verfolger von Thun. Noch vor Basel und YB. Und die Espen haben zusammen mit Thun und Luzern am meisten Tore geschossen. Und am drittwenigsten erhalten. Spitzenwerte!

Vielleicht ginge das mit ein bisschen weniger «volle Pulle» im Kybunpark sogar noch besser. Aber Maassen will lieber gamblen. Und das Spektakel wird offensichtlich honoriert, das Stadion ist immer voll. Nur verzocken sollte sich der FCSG nicht zu oft.

«Bei solchen Fouls bin ich explodiert!»
3:04
Meier kritisiert Schiri-Linie:«Bei solchen Fouls bin ich explodiert!»
Brack Super League 25/26
Mannschaft
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TD
PT
1
13
12
31
2
13
6
22
3
13
2
22
4
12
9
21
5
13
3
19
6
12
0
19
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17
8
13
4
16
9
13
-6
16
10
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12
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-20
6
Meisterschaftsrunde
Abstiegsrunde
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