Gerardo Seoane holt nach seiner Rückkehr zu YB im dritten Spiel den ersten Sieg. Die Berner gewinnen auswärts in St. Gallen souverän mit 4:1.
Die Startphase ist ein Leckerbissen, weder St. Gallen noch YB kann das Geschehen kontrollieren. Angriff folgt auf Angriff, und so fallen in den ersten zehn Minuten auf beiden Seiten je ein Tor.
Die Berner setzen immer wieder auf lange Bälle – und dieses Mittel zeigt Wirkung. Beim ersten vermeintlichen Führungstreffer steht ein YB-Akteur noch knapp im Abseits, doch nach einer guten halben Stunde klappt es dann: Virginius trifft nach einem langen Zuspiel – begünstigt durch einen Abwehrbock von FCSG-Verteidiger Ambrosius.
Nach der Pause erhöht Bedia für YB mit einem Traumschlenzer. Die Espen versuchen zu reagieren, sind aber im letzten Drittel zu ungenau. Die Gäste können immer wieder kontern und schiessen noch das vierte Tor.
7. Minute, Christian Fassnacht, 0:1. Bedia wird von Virginius in die Tiefe geschickt. St. Gallens Neziri grätscht dazwischen, der Ball springt zu Fassnacht, der an der Strafraumgrenze lauert und clever einschiebt.
9. Minute, Alessandro Vogt, 1:1. Neziri bringt eine Ecke an den zweiten Pfosten und findet dort den Kopf von Vogt, der zum Ausgleich einnickt. Raveloson lässt sich da zu einfach abschütteln.
32. Minute, Alan Virginius, 1:2. Lauper schlägt einen langen Ball in die Spitze. FCSG-Verteidiger Ambrosius verschätzt sich und haut am Ball vorbei. Virginius profitiert und lupft traumhaft über den herauseilenden Zigi ins Tor.
52. Minute, Chris Bedia, 1:3. Virginius passt auf die rechte Seite zum freistehenden Bedia. Der YB-Stürmer nimmt den Platz halbrechts im Strafraum an und schlenzt mit links in die linke Torecke.
64. Minute, Darian Males, 1:4. Pech löst sich mit Ball aus der Abwehr und bedient den eben erst eingewechselten Males. Dieser zieht aufs Tor zu und trifft mit links von der Strafraumgrenze in die linke untere Ecke.
YB-Captain Christian Fassnacht (bei Blue): «Die Art und Weise, wie wir diesen Sieg auswärts in St. Gallen – was immer ein schweres Spiel ist – geholt haben, tut sehr gut. Gerry hat am richtigen Ort angesetzt. Ich halte so viel von ihm als Trainer, vor allem im taktischen Bereich. Seine Auffassungsgabe auch während dem Spiel ist enorm. Heute hat er super umgestellt, da kann man schon ihm die Credits geben. Es ist Balsam für die Seele, wieder für die Nati nominiert zu sein.»
YB-Goalie Marvin Keller (bei Blue): «Das war heute eine sehr gute Teamleistung. Es war klar, dass manche heute aufgrund der Sperren auf ungewohnten Positionen einspringen müssen. Genau das zeichnet einen Teamspirit aus. Die Formation haben wir in dieser Konstellation noch nie gespielt. Die Abläufe gegen den Ball waren aber gut. Das System ist sehr gut aufgegangen.»
FCSG-Mittelfeldspieler Carlo Boukhalfa (bei Blue): «Die Konterverteidigung war heute nicht gut. Sie waren effizient, wir nicht – deshalb gewinnt Bern. Wir haben uns voll reingehauen und alles auf dem Platz gelassen. Heute wollte es einfach nicht sein.»
YB-Coach Gerardo Seoane (bei Blue): «Wir haben uns gezwungen gefühlt, umzustellen. Auch wegen St. Gallens Stärke: Ihre zwei Stürmer hätten wir heute nicht Mann auf Mann bespielen können. Die Idee kam mir in der langen Nacht in Thessaloniki. Ich bin kein Trainer, der immer dasselbe System spielt. Es gibt immer leichte Anpassungen. Jetzt haben wir Zeit, Sachen aufzuarbeiten.»
Zwei Trainerentscheide in der Innenverteidigung sorgen für Gesprächsstoff. Derweil YB-Coach Gerardo Seoane mit dem angestammten Rechtsverteidiger Janko innen einen Volltreffer landet, ist Ambrosius bei St. Gallen keiner. Enrico Maassen zieht ihn in Abwesenheit des gelbgesperrten Abwehrchefs Stanic Vallci vor. Ambrosius verschuldet ziemlich stümperhaft Virginius’ 2:1. Es wird das Game-winning-Goal sein …
Alan Virginius blüht unter Gerry Seoane so richtig auf. Der Franzose, der YB einst in die Champions League geschossen hat, ist an drei Toren massgeblich beteiligt. Das entscheidende 2:1 macht er mit einem wunderbaren Lob über Zigi hinweg selber. Zudem leistet er einen ersten und einen zweiten Assist.
Klar, Ambrosius macht einen Riesenbock beim 1:2. Aber Cyrill May lässt sich sowohl von Bedia wie als auch von Males zweimal genau gleich und zu einfach vernaschen. Und auch bei Fassnachts Eröffnungstreffer steht er ziemlich im Schilf.
Lukas Fähndrich macht einen guten Job. Aber er verpasst es, Raveloson für seinen leichten Treffer am Knöchel von Okoroji zu verwarnen. Wars vielleicht sogar Rot? Der VAR meldet sich nicht, weil der Haupttrefferpunkt die Fussoberfläche ist. Kann man so stehen lassen. Die übrigen VAR-Entscheide sind Offsides, die in diesen Fällen vollständig automatisiert sind.
Zauberhafte Stimmung im mit 18’742 Fans ausverkauften Kybunpark. Und zwar wirklich bis auf den letzten Platz, denn auch der Gästesektor ist rappelvoll. Die YB-Fans machen auch ganz schön Stimmung. Sie gewinnen in der zweiten Halbzeit nach dem 3:1 und erst recht nach dem 4:1 ihres Teams sogar leicht die Oberhand.
Jetzt ist erstmal Nati-Pause, bevor es für YB mit einem Heimspiel gegen Winterthur am Samstag, 22. November (18 Uhr) weitergeht. St. Gallen trägt sein nächstes Spiel einen Tag später (16.30 Uhr) zu Hause gegen Lausanne aus.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | FC Thun | 19 | 16 | 40 | |
2 | FC St. Gallen | 19 | 16 | 37 | |
3 | FC Lugano | 19 | 5 | 33 | |
4 | FC Basel | 19 | 8 | 32 | |
5 | BSC Young Boys | 19 | 0 | 29 | |
6 | FC Sion | 18 | 4 | 27 | |
7 | FC Zürich | 19 | -7 | 24 | |
8 | FC Luzern | 19 | 0 | 21 | |
9 | FC Lausanne-Sport | 18 | 0 | 21 | |
10 | Servette FC | 18 | -6 | 20 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 19 | -9 | 17 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -27 | 10 |






