«War überzeugt, dass ich da das Tor mache»
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Espen-Captain Görtler:«War überzeugt, dass ich da das Tor mache»

«Ein guter Tag zum Gewinnen»
St. Gallen schafft in Bern Historisches – dank zwei Propheten

Es ist nicht einfach ein Sieg. Es ist der erste seit 20 Jahren in Bern. Und Siegestorschütze Lukas Görtler hatte seinen Treffer sogar vorausgesagt! St. Gallen ist nach dem 2:1 bei YB total euphorisiert.
Publiziert: 09:02 Uhr
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Aktualisiert: 10:05 Uhr
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St. Gallens Captain Lukas Görtler bejubelt sein Siegestor in Bern gegen YB.
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus

Darum gehts

  • St. Gallen besiegt YB in Bern erstmals nach 20 Jahren
  • Trainer Maassen prophezeite den Sieg vor dem Spiel
  • St. Gallen liegt nur einen Punkt hinter Tabellenführer Thun
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Alain KunzReporter Fussball

Derweil die YB-Stars von den eigenen Fans ausgepfiffen werden, was ganz, ganz selten vorkommt, herrschen auf der anderen Seite Jubel, Trubel, Heiterkeit. Cyrill May sinkt auf die Knie, schickt ein Stossgebet gen Himmel. Der Rest in Grünweiss jubelt ausgelassen. Und der Captain? Der geht zu den Fans. Lukas Görtler will jede Sekunde dieses gewaltigen Adrenalinkicks aufsaugen. 

Görtler lässt Berner Jubel sofort verstummen
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Highlights im Video:Görtler lässt Berner Jubel sofort verstummen

Görtler hat quasi angekündigt, an diesem Tag ein Tor nach einem Corner zu machen. «Bei jedem Eckball sage ich zu Tom: Pass auf, ich mache jetzt ein Tor», so der Espen-Captain nach dem Spiel. «Allerdings muss ich ehrlich sagen: Ich habe das schon ein paar Mal gesagt. Und dann keines gemacht.» Mit Tom ist Tom Gaal gemeint, der Innenverteidiger, der sein erstes Tor für den FC St. Gallen in bester Mittelstürmermanier macht. 

Streng genommen traf Görtlers Ankündigung zwar nicht ein, denn es war kein Tor nach einem Corner, sondern aus dem Spiel heraus. Und doch: Der Deutsche hat etwas von einem Propheten. Und nicht nur er. Auch Trainer Enrico Maassen hatte es gespürt. Zumindest sagte er, dass er seinen Spielern Folgendes mitgegeben hatte: «Heute ist ein guter Tag zum Gewinnen.» Tönt richtig kitschig. Fast wie ein Titel zu einem Bond-Film. Aber eben: The winner takes it all.

Vor über 20 Jahren

Und der heisst halt vor allem Görtler. Denn der Leitwolf musste gegen den FCZ in der Pause raus – gegen Thun fehlte er verletzt. Prompt gabs zwei Niederlagen. Nun ist er zurück. Und St. Gallen holt den Sieg, den sich ein ganzer Klub, ja eine ganze Region derart herbeigesehnt hatte. Denn den letzten Dreier in Bern gab es vor sage und schreibe über 20 Jahren – am 20. März 2005. Und der letzte Vollerfolg im Wankdorf ist sogar noch länger her: Er stammt aus dem Jahr 1998, also vor 27 Jahren! Denn das 3:2 von 2005 feierten die Ostschweizer im Ausweichstadion Neufeld, weil das neue Wankdorf-Stadion gerade in der Endphase des Baus war.

Wie oft hatte Görtler denn in St. Gallen nicht gegen YB gewonnen? «Ich schätze mal: zehn-, zwölfmal. Ich weiss es nicht.» Wir helfen nach: Das Spiel vom Sonntag war das dreizehnte. 13 als Glückszahl. Und die Bilanz? Niederschmetternd! Elf Schlappen. Ein 0:0. Seit Görtler im grün-weissen Dress aufläuft, also seit 2019. «Logisch, freuen wir uns mehr als bei einem anderen Sieg», so der Bayer. «Aber wir haben auch nicht die Champions League gewonnen. Dieses 2:1 gibt auch nur drei Punkte.» Aber: Man fahre nächstes Mal mit dem Gefühl nach Bern, eine Chance zu haben.

St. Gallen ist wieder ganz vorne dabei

Dabei hätte der Captain vor dem Spiel für ein 1:1 fünf Minuten vor Schluss unterschrieben. «Weil ich gewusst hätte, dass man dann nicht hoffnungslos im Rückstand wäre, wie so oft, sondern die Möglichkeit auf einen Lucky Punch noch bestand.» Und der gelingt ihm. «Ich war überzeugt, dass ich den mache, als ich den Ball erhielt. Ein besonderer Abend.»

Und so ist St. Gallen wieder voll dabei im Rennen um die Spitze. Mit nur einem Punkt Rückstand auf Leader Thun. Aber punktgleich mit Meister Basel. Und vier Punkte vor YB. «Wir wissen, was wir können. Nach den beiden unglücklichen Niederlagen hat uns der Trainer im Kreis gesagt, das Spielglück komme irgendwann wieder», erzählt Gaal, der Mönchengladbacher. «Schön, dass es gerade hier war. Denn auch wenn ich noch nicht so lange hier bin, habe ich gemerkt, wie viel dieser Sieg den Spielern, die schon länger hier sind, bedeutet. Auch den Fans und dem Staff. Einfach grandios!»

Und irgendwie hat man das Gefühl, dass das alles kein Zufall ist in St. Gallen. Da hat Sportchef Roger Stilz eine Mannschaft zusammengestellt, die in sich stimmig scheint und das Potenzial hat, heuer die Championship Group zu erreichen. Und vielleicht sogar mehr.

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Brack Super League 25/26
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