Darum gehts
- FCZ verliert gegen YB, Fans kritisieren Klubführung trotz Trainerwechsel
- Neuer Interimstrainer Hediger zeigt aktive Präsenz an der Seitenlinie
- Sportchef Malenovic ist während des Spiels mit dem Trainerteam verbunden
Spiel eins nach Mitchell van der Gaag (54). Wichtige Eckpunkte sind gleich geblieben: Der FC Zürich verliert gegen die Young Boys die dritte Partie in Serie. Er kann auch im zehnten Ligaspiel der Saison hinten die Null nicht halten. Und die organisierten Fans sind weiterhin kritisch gegenüber der Klubführung. «Dä Trainer isch weg – d’Problem nöd!», meldet die Südkurve nach zehn Minuten via Transparent.
Dafür ist an der Seitenlinie fast alles anders als unter dem Holländer, der einigen im Klub zu ruhig war. Wo van der Gaag stoisch stand, rudert jetzt Dennis Hediger (39) mit den Armen, Manchmal hüpft er wie Rumpelstilzchen, wenn seine Spieler wieder einmal nicht das tun, was er sich vorgestellt hat. Oder er gibt meterweit ausserhalb der Coachingzone Anweisungen.
Oben sitzt der Sportchef neben dem Video-Analysten
Und falls der Interimstrainer ausnahmsweise still steht, kommt Johan Vonlanthen (39) von der Bank gestürmt, um Infos an Hediger zu reichen. Oder er ruft die neuen Anweisungen ohne Umweg gleich selber aufs Feld.
Auffällig: Vonlanthen trägt erstmals ein dickes Headset von der Sorte, die vor allem in der National Football League zu sehen sind. Da wird doch nicht Sportchef Milos Malenovic (40) am Draht sein und seine Ideen einfliessen lassen? Doch! Erklärt nach dem Spiel Hediger: «Oben auf der Tribüne ist der Video-Analyst mit dem Sportdirektor.»
Das lässt aufhorchen, weil sich der abgesetzte van der Gaag gemäss Blick-Informationen gegen zu viel Einflussnahme durch Malenovic gewehrt hat. Neu sei der direkte Draht von der Tribüne nach unten allerdings nicht, sagt Hediger: «Nur das Headset hat gewechselt. Früher hatte ich als Assistenztrainer einen kleinen Knopf im Ohr.»
Die Idee mit den Einflüsterern auf der Tribüne hat der FCZ auch nicht exklusiv. Bei den Young Boys zum Beispiel hat Chefscout Stéphane Chapuisat (56) sofort die Verbindung zur YB-Bank aufgenommen, nachdem die Liga 2018 den Funkverkehr offiziell zugelassen hat.
«Von oben sieht man ja oft Dinge besser», findet Hediger, «danach ist es wichtig, dass die Information so schnell wie möglich bei uns unten ankommt.» Beim FCZ führt das gegen YB zum Beispiel dazu, dass Steven Zuber (34) mal halblinks im Zentrum spielt, dann ganz links aussen. Dass das Team im 4-3-3 beginnt und dann auf eine Art 4-2-4 wechselt.
Es herrscht vor allem in Halbzeit eins viel Betrieb an der Seitenlinie. Was Lindrit Kamberi (26) gefällt. «Ich mache keinen Trainervergleich. Aber die spielerische Energie war da. Die Einwechslungen waren sackstark», findet der Abwehrspieler. Und endet mit einem starken Votum für Hediger: «Ich bin Fan!»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | 10 | 7 | 22 | ||
2 | 10 | 13 | 21 | ||
3 | 10 | 5 | 18 | ||
4 | 10 | -1 | 17 | ||
5 | 10 | 3 | 15 | ||
6 | 10 | 1 | 14 | ||
7 | 10 | -3 | 13 | ||
8 | 10 | -4 | 13 | ||
9 | 10 | 5 | 12 | ||
10 | 10 | -4 | 11 | ||
11 | 10 | -4 | 9 | ||
12 | 10 | -18 | 3 |
