Einiges im Argen
Seit Antritt von Sportchef Pelzer fällt Lugano immer tiefer

Luganos Sportchef Sebastian Pelzer steht unter Druck. Trotz angekündigtem Umbruch gab es im Sommer kaum Transfers, was das Teambuilding erschwert. Mehrere Spieler scheinen unzufrieden, während kostengünstige Neuzugänge bisher nicht überzeugen.
Publiziert: 16:22 Uhr
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Seit Sebastian Pelzer im Tessin arbeitet, läuft es dem FC Lugano nicht mehr.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • FC Lugano in Krise: Acht Pflichtspiele ohne Sieg
  • Sebastian Pelzer als Chief Sports Officer seit Januar im Amt
  • Nur sechs Siege im gesamten Kalenderjahr 2025 für Lugano
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Beim FC Lugano scheint einiges im Argen zu liegen. Saisonübergreifend haben die Tessiner inzwischen acht Pflichtspiele ohne Sieg aneinandergereiht. Und besser wird die Statistik nicht, wenn man das gesamte Kalenderjahr 2025 begutachtet. Nur sechsmal haben sie in diesem Jahr einen Sieg eingefahren.

Damit ist Lugano in der Jahrestabelle auf dem (Achtung!) drittletzten Platz. Nur Absteiger Yverdon (20 Punkte) und Aufsteiger Thun (6) haben noch weniger Zähler eingefahren als die Bianconeri.

Eines Aspiranten auf einen Spitzenplatz ist das mit Sicherheit nicht würdig.

Wie viel Schuld hat Pelzer?

Einen einzigen Schuldigen dafür gibt es nicht. Schliesslich hat das anhaltende Tief mehrere Gesichter und Gründe. Trotzdem, ob ein komischer Zufall oder nicht, die Abwärtsspirale hat begonnen, als Sebastian Pelzer (44) am 1. Januar aus Chicago ins Tessin kam und seither vollamtlich als Chief Sports Officer im Amt ist.

«Es wäre sehr einfach, mit dem Finger auf jemanden zu zeigen. Wir sind aber ein Team», betont Pelzer nach der Sion-Klatsche zum «Corriere del Ticino». Das Selbstvertrauen des Teams sei dasselbe wie vor sechs Monaten. «Jeder muss jetzt Fortschritte machen. Die Spieler müssen ihre beste körperliche Verfassung finden und versuchen, als Team zu spielen.»

Viele sind mit der eigenen Situation unglücklich

Gefordert ist aber auch Pelzer. Denn der miese Punkteschnitt ist das eine. Das andere sind die Transfers, für die er definitiv die Verantwortung trägt und bei denen er sich in diesem Jahr nicht mit Ruhm bekleckert hat. Nach dem Ende der letzten Saison betonte er zusammen mit Trainer Mattia Croci-Torti (43), dass ein Umbruch anstehe.

Abgesehen von den vielen ablösefreien Abgängen ist in diesem Sommer aber nicht viel passiert. Das ist auf mehreren Ebenen ein Problem – besonders was das Teambuilding angeht. Denn es gibt gleich mehrere Stammspieler, die mit dem Kopf nicht mehr im Tessin zu sein scheinen. Und je länger sich die Transfers hinauszögern, desto problematischer wird es.

Ist Saipi noch glücklich in Lugano?

Mit Mattia Zanotti (22) und Albian Hajdari (22) wollte Lugano das grosse Geld machen, um es direkt zu reinvestieren. Inzwischen ist Anfang August und die beiden sind immer noch auf der Payroll. 

Dasselbe gilt für Antonios Papadopoulos (25) und Mohamed Mahmoud (25). Beide haben durch die Blume mitgeteilt, dass sie offen für einen Transfer wären. Doch sie sind immer noch hier. Und Goalie Amir Saipi (25) betont zwar, dass er im Tessin glücklich ist. Das kauft man ihm in Anbetracht der Kritik, die er einstecken muss, je länger, desto weniger ab.

Das Financial Fairplay lähmt Lugano

Auf der anderen Seite hat Pelzer mit Ausnahme von Ahmed Kendouci (26), der bis September verletzt ausfällt, bisher kostengünstig eingekauft. Allerdings hauptsächlich Spieler in einem fortgeschrittenen Fussballalter. Ezgjan Alioski ist 33-jährig, und Kevin Behrens feiert im kommenden Winter seinen 35. Geburtstag. Ob das Spieler sind, die den Klub auf das nächste Level hieven? Bisher hinkt vor allem der mazedonische Rückkehrer den Erwartungen hinterher. 

Doch weshalb ist Lugano auf dem Transfermarkt derart zurückhaltend? Die Antwort ist das Financial Fair Play. «Mein Handlungsspielraum ist begrenzt. Wir brauchen Geduld», meint Pelzer. Doch so langsam muss was gehen. Ansonsten droht beim Transferschluss mindestens ein Saisonziel (europäische Ligaphase) bereits futsch zu sein.

Brack Super League 25/26
Mannschaft
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TD
PT
1
2
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6
2
2
4
6
3
2
2
6
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5
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6
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1
8
2
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11
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0
12
2
-5
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Meisterschaftsrunde
Abstiegsrunde
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