Darum gehts
- Super League: Vorschau auf die neue Saison mit Teamanalysen
- Bei einigen Klubs läufts rund, bei anderen weniger
- Wo noch Spieler gehen sollen und wer noch Neuzugänge will
Basel
Der FC Basel strotzt vor Selbstvertrauen. Kein Wunder, mit dem Double-Sieg im Rücken und dem vermeintlichen Königstransfer: Metinho gehörte zu Schlüsselspielern der Meisterrückrunde. Einen anderen gilt es mit Leon Avdullahu zu kompensieren. Neuzugang Koba Koindredi zeigt Ansätze, lässt die Ernsthaftigkeit teilweise aber noch etwas vermissen. Die Ansage des neuen Trainers Ludovic Magnin ist mehr als deutlich: «Hoch stehen», «schnell umschalten» und «Spiele dominieren». Die Ansage der Chefetage ebenfalls: Titelverteidigung und Champions League. Entsprechend gespannt darf man sein, wie der FCB mit der Dreifachbelastung umgehen wird.
Wichtigster Neuzugang:
Metinho (22, von Troyes)
Testspiele:
5. Juli: Altach – Basel 1:1
10. Juli: Rapperswil-Jona – Basel 2:4
12. Juli: Basel – Winterthur 1:1
16. Juli: Basel – Wil 1:1
19. Juli: Basel – Schaffhausen 1:1
19. Juli: Basel – Villarreal 3:3
GC
Sparen ist angesagt beim Rekordmeister: Nach zwei Saisons, die in der Barrage endeten, wollen die GC-Besitzer aus Los Angeles nicht etwa investieren, sondern weiter Kosten reduzieren. Das Ergebnis ist ein Budget, das sich wohl knapp mit Winterthur und Thun messen kann. Dem stehen zehn Abgänge gegenüber – Leistungsträger und Stammspieler inklusive. Ob das gut geht? Die Marschrichtung des neuen Trainers Gerald Scheiblehner ist klar: Vollgas-Pressingfussball. Und im Sturm soll Nikolas Muci seinen Skorerlauf aus der abgelaufenen Saison mitnehmen mit Unterstützung von Bayern-Talent Jonathan Asp Jensen.
Wichtigster Neuzugang:
Jonathan Asp Jensen (19, von Bayern München)
Testspiele:
4. Juli: GC – Vaduz 1:1
11. Juli: Sion – GC 0:3
16. Juli: GC – Rapperswil-Jona 2:1
19. Juli: GC – West Ham United 1:3
29. Juli: GC – Celta Vigo (15 Uhr)
12. August: GC – Bayern München (18 Uhr)
Lausanne
Seit 15 Jahren hat Lausanne kein Europapokal-Spiel mehr bestritten. Am Donnerstag hat das Warten ein Ende. Die Vorfreude ist riesig. Auch wenn wichtige Spieler im Mittelfeld und im Sturm den Klub verlassen haben. Zuversichtlich sind die Fans wegen des neuen Trainers Peter Zeidler, da sie sich an die begeisternden Spiele erinnern, die Sion und St. Gallen unter ihm gespielt haben. Aber auch zwei sehr junge Spieler, die von Salzburg (Gaoussou Diakité) und Manchester United (Enzo Kana-Biyik) ausgeliehen wurden, lassen aufgrund ihres Potenzials die Fans hoffen.
Wichtigster Neuzugang:
Gaoussou Diakité (20, von Red Bull Salzburg)
Testspiele:
28. Juni: Lausanne – SLO 2:5
4. Juli: Lausanne – Bulle 6:1
12. Juli: Lausanne – Etoile Carouge 4:2
12. Juli: Lausanne – Stade Nyonnais 1:2
19. Juli: Lausanne – Daring Brussels 2:4
Lugano
Trainer Mattia Croci-Torti sagte es deutlich. «Es wird sich ein neuer Zyklus mit frischem Wind auftun.» Gekommen sind bisher vier mögliche Stammkräfte. Abgänge dagegen musste Lugano bis auf die ablösefreien Spieler noch kaum verkraften. Und das könnte ein Problem sein. Schliesslich ist es öffentlich bekannt, dass einige Spieler im Kader bereit für ein neues Abenteuer sind. Nicht die beste Ausgangslage, um Teambuilding zu betreiben. Genauso wenig helfen die Resultate in den Testspielen. Wie parat Lugano wirklich ist, zeigt sich am Donnerstag mit dem Hinspiel in der Europa-League-Qualifikation gegen Cluj.
Wichtigster Neuzugang:
Ezgjan Alioski (33, von Al Ahly)
Testspiele:
5. Juli: Lugano – Rapperswil-Jona 2:1.
11. Juli: Thun – Lugano 2:4
19. Juli: Lugano – Pro Vercelli 2:0
Luzern
Letztes Jahr gehörte die Mannschaft von Mario Frick zu den Überraschungen. Ob ihr dies auch in der Saison 2025/26 gelingt? Aktuell ist wohl nicht einmal ein Daueroptimist davon überzeugt – auch wenn die Situation mit jener vor einem Jahr vergleichbar ist. Das Mittelfeld ist eine Woche vor Saisonstart eine einzige Baustelle. Und inzwischen gibt es auch im Sturm Handlungsbedarf. Und als wäre das nicht genug, waren auch die Testspiele nicht gerade überzeugend. Immerhin, ist man versucht zu sagen, geht es in den ersten drei Spielen gegen Teams, die auch nicht gerade bestens vorbereitet scheinen.
Wichtigster Neuzugang:
Adrian Bajrami (23, von Benfica)
Testspiele:
2. Juli: Luzern – Xamax 2:0
5. Juli: Kreuzlingen – Luzern 1:0 (Spieldauer 45 Minuten)
5. Juli: Luzern – Winterthur 1:1 (Spieldauer 45 Minuten)
12. Juli: Altach – Luzern 3:1
19. Juli: Luzern – Rapperswil-Jona 3:0
Servette
Servette muss vor allen anderen bereit sein, da er bereits am Dienstag sein Hinspiel in der Champions-League-Qualifikation in Pilsen bestreitet. Und die Grenats reisen mit wenig Sicherheiten nach Tschechien. Nicht wegen des Mittelfelds und der Verteidigung, wo es bis auf den überraschenden Abgang von Keigo Tsunemoto (zum FCB) kaum Veränderungen gab. Vielmehr sorgt die Offensive für Fragezeichen. Dereck Kutesa, Enzo Crivelli und Alioune Ndoye sind weg. Ob die Neuen die Abgänge kompensieren können? Immerhin scheint Jérémy Guillemenot wieder etwas an Selbstvertrauen gewonnen zu haben.
Wichtigster Neuzugang:
Samuel Mraz (28, von Motor Lublin)
Testspiele:
2. Juli: Servette – Etoile Carouge 1:0
9. Juli: SLO – Servette 4:0
12. Juli: Grenoble – Servette 0:1
15. Juli: Xamax – Servette 2:3
18. Juli: Saint-Étienne – Servette 2:3
St. Gallen
Klar, Testspiele sind mit Vorsicht zu geniessen, trotzdem hat sich die Maassen-Elf in der Vorbereitung nicht mit Ruhm bekleckert. Einer der wenigen Lichtblicke ist der junge Alessandro Vogt (20), der im Sturm zuletzt den Vorzug vor Willem Geubbels (23) bekommen hat. Dessen Papa Ludovic erklärte das Projekt FCSG in der «L'Équipe» öffentlich für beendet. Die Gretchenfrage wird sein, ob Sportchef Roger Stilz (48) es schafft, die sehr dünn besetzte Offensive zu verstärken. In der Innenverteidigung und im zentralen Mittelfeld ist Grün-Weiss hingegen gut aufgestellt. Ob das reicht, um zum Start gegen den Meister aus Basel zu punkten?
Wichtigster Neuzugang:
Carlo Boukhalfa (26, von St. Pauli)
Testspiele:
27. Juni: St. Gallen – Brühl SG 4:4
5. Juli: Kaiserslautern – St. Gallen 0:2 (Spieldauer 2x 30 Minuten)
5. Juli: St. Gallen – Reutlingen 1:0 (Spieldauer 2x 30 Minuten)
12. Juli: Schalke 04 – St. Gallen 1:0
17. Juli: Darmstadt – St. Gallen 4:2
22. Juli: St. Gallen – Villarreal (18 Uhr)
Sion
Sion will die Top 6 als Ziel herausgegeben. Um das zu erreichen, hat Sportchef Barthélémy Constantin den manchmal zögerlichen Timothy Fayulu im Tor durch Anthony Racioppi ersetzt. Auch in der Offensive hat er mit Winsley Boteli und Josias Lukembila bereits frischen Wind gebracht. Nun möchte er aber noch einen erfahrenen Mittelstümer oder einen Linksaussen verpflichten. Diese sollen dazu verhelfen, dass die Walliser einen Schritt nach vorne machen können. Die Testspiele sind angesichts der sehr hohen Ziele der Klubführung allerdings alles andere als beruhigend.
Wichtigster Neuzugang:
Anthony Racioppi (26, von Hull City)
Testspiele:
28. Juni: Sion – Xamax 2:0
4. Juli: Sion – Thun 1:1 (Spieldauer 2x 30 Minuten)
9. Juli: Zenit St. Petersburg – Sion 5:2
11. Juli: Sion – GC 0:3
18. Juli: Sion – Annecy 3:0
Thun
Am Burkhalter-Cup hat sich der Aufsteiger schon mal gegen YB durchgesetzt und den Titel geholt. Die Berner Oberländer wollen mit neuen finanziellen Möglichkeiten mehr sein als ein herkömmlicher Aufsteiger, der als Ziel den Klassenerhalt herausgibt. Unternehmer Beat Fahrni, der als Klub-Retter, Verwaltungsrat und Mitbesitzer den Ton angibt, spricht sogar von den Top 6. Deshalb war auch von einigen Verstärkungen die Rede. Allerdings sind bisher noch nicht die Spieler gekommen, die für eine Platzierung unter den ersten sechs sprechen. Mindestens zwei potenzielle Stammkräfte sollen noch dazustossen.
Wichtigster Neuzugang:
Mattias Käit (27, vom FC Rapid Bukarest)
Testspiele:
21. Juni: Thun – Kriens 3:4
27. Juni: Thun – YB 2:1 (Spieldauer 45 Minuten)
27. Juni: Breitenrain – Thun 0:2 (45 Minuten)
4. Juli: Sion – Thun 1:1 (4x 30 Minuten)
11. Juli: Thun – Lugano 4:2 (4x 30 Minuten)
19. Juli: Thun – Aarau 4:1 (2x 45 + 30 Minuten)
Winterthur
Präsent und konzentriert – so beschreibt der FCW-Chronist den Auftritt beim überzeugenden Test gegen den Double-Gewinner Basel (1:1). Winterthur hat in der Vorbereitung angedeutet, dass die Spätform vom letzten Frühling kein Zufallsprodukt war. Trotz Sparprogramm (15 Prozent weniger Mittel zur Verfügung) hat Uli Forte den Aufschwung konservieren können. Im Zentrum steht trotz anhaltender Wechselspekulationen – beim letzten Test gegen Freiburg fehlte er, weil er mit einem Wechsel zum FC Luzern liebäugelt – Matteo Di Giusto. Im Sturm hat sich Brian Beyer als valable Option empfohlen, den Output künftig zu vergrössern. Er passt mit seiner Mentalität auf die Schützenwiese.
Wichtigster Neuzugang:
Brian Beyer (28, von Biel)
Testspiele:
2. Juli: YF Juventus – Winterthur 0:3
5. Juli: Luzern – Winterthur 1:1 (Spieldauer 45 Minuten)
5. Juli: Kreuzlingen – Winterthur 0:4 (Spieldauer 45 Minuten)
9. Juli: Winterthur – Brühl 5:0
12. Juli: Basel – Winterthur 1:1
16. Juli: Winterthur – Dietikon 3:1
19. Juli: Winterthur – Freiburg II 5:0
YB
Intern hat Trainer Giorgio Contini die Ziele noch nicht genau definiert, doch die Richtung ist eindeutig: Basel auf dem Thron angreifen. Dafür hat man mit Gregory Wüthrich und Edimilson Fernandes zwei Spieler verpflichtet, die das mitbringen, was in der Vergangenheit gefehlt hat: Leadership, Qualität sowie internationale und nationale Erfahrung. Zusammenhalt und Teamspirit seien deutlich besser als nach der kriselnden Hinrunde in der abgelaufenen Saison, versichern die Spieler. Im YB-Kader wird derweil noch einiges passieren in der kommenden Woche: Einige Spieler sollen weg, andere wollen.
Wichtigster Neuzugang:
Gregory Wüthrich (30, von Sturm Graz)
Testspiele:
27. Juni: Breitenrain – YB 0:1 (Spieldauer 45 Minuten)
27. Juni: YB – Thun 1:2 (Spieldauer 45 Minuten)
3. Juli: YB – Kriens 4:1
10. Juli: YB – Sparta Prag 1:3 (Spieldauer 4x 30 Minuten)
16. Juli: YB – Huddersfield Town 1:1
16. Juli: YB – Bochum 4:5
Zürich
Beim FCZ schwärmen die Spieler unisono vom frischen Wind und der Trainingsmethodik unter Trainer Mitchell van der Gaag. Die Abläufe seien klarer, die Kommunikation deutlicher. «Ich denke gerne strukturiert und gebe Leitplanken vor», sagt der neue Chef zu Blick. Mit derzeit 15 U22-Akteuren im Kader ist ein unmissverständlicher Plan nötig. Die Energie der Talente ist spürbar, die Defensive ist formiert, das Ensemble wirkt robust. Mit Nelson Palacio gehört seit ein paar Tagen ein technisch starker Akteur zum Kern, der in der Lage sein wird, den 18-jährigen Cheveyo Tsawa im Aufbau zu entlasten.
Wichtigster Neuzugang:
Nelson Palacio (24, von Real Salt Lake City)
Testspiele:
21. Juni: Dietikon – FCZ 0:2 (Spieldauer 45 Minuten)
21. Juni: FCZ – YF Juventus 4:1 (Spieldauer 45 Minuten)
25. Juni: Tuggen – FCZ 0:1 (Spieldauer 45 Minuten)
25. Juni: FCZ – Freienbach 2:0 (Spieldauer 45 Minuten)
28. Juni: Rapperswil-Jona – FCZ 0:2
5. Juli: Wil – FCZ 1:3
10. Juli: Magdeburg – FCZ 0:2 (Spieldauer 4x 30 Minuten)
19. Juli: Ulm – FCZ 3:0