Alle Verstärkungen da, alle Abgangswilligen weg
«Der glückliche» Contini hat jetzt ein YB-Luxusproblem

Giorgio Contini ist ein glücklicher Trainer. Er hat alle gewollten Verstärkungen erhalten. Und freut sich schon auf die Herausforderung, welche seiner Stars er auf die Bank setzen soll.
Publiziert: 09:32 Uhr
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Aktualisiert: 10:03 Uhr
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YB-Coach Giorgio Contini kann sich glücklich schätzen, Juwelen wie Olivier Mambwa in seinen Reihen zu wissen.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Fan-Euphorie über Sanches-Verpflichtung kennt kaum Grenzen
  • Trainer Contini mahnt zur Geduld bei Sanches' Comeback nach Kreuzbandriss
  • Contini hat Luxusproblem mit Rückkehr von Edimilson Fernandes nach Rotsperre
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Alain KunzReporter Fussball

Mit dem grossen Knall endete bei YB die Acquisitionskampagne auf dem Transfermarkt: Alvyn Sanches (22), der Überflieger der letzten Saison, stösst zu den Bernern. Der Mann, den ein gewisser Giorgio Contini einst in Lausanne ins kalte Wasser geworfen hatte. Erst als 16-Jähriger in Testspielen. Später in der Super League den beiden letzten Matches des heutigen YB-Trainers als Übungsleiter in Lausanne, gegen St. Gallen und ... YB.

Die Fan-Euphorie wegen Sanches ist grenzenlos

Der Winterthurer erinnert sich. «Das war tief in der Corona-Zeit gegen St. Gallen und YB im Mai 2021. Wir alle sahen das immense Talent von Alvyn. Wie er in der Lage ist, den Ball am Standbein des Gegners vorbeizulegen, wenn dieser im Ungleichgewicht ist. Sowas kannst du nicht lernen. Das ist Instinkt und hat ein Spieler im Blut. Ein grosses Extra, mit dem ein Spieler den Unterschied ausmachen kann.» Derart, dass Fans euphorisch bereits schreiben: «Jetzt werden wir Meister. Sicher!»

Gemach, gemach, mahnt Contini. «Alvyn ist sicher ein Puzzleteil, das einen grossen Mehrwert bedeutet und uns gut tun wird. Und er hat die Coolness, Fussball als das zu sehen, was es ist: ein Spiel. Aber zuerst muss er fit werden. Wir werden ihm die nötige Zeit geben.»

Irrelevante Spekulation wegen Sanches-Debüt

In allzu weiter Ferne scheint das Comeback nicht zu sein. Man spricht bereits von Ende Oktober. Auch da bremst Contini die Euphorie ein: «Diese Zeitrechnung stammte von Lausanne vor dem Transfer. Wir wollen Alvyn auf keinen Fall Druck aussetzen. Im Verlauf des Novembers erscheint realistischer. Doch diese Spekulation ist irrelevant. Er spielt, wenn er auf allen Ebenen auf der Höhe ist. Nach Kreuzbandrissen darf man nichts forcieren.»

Wann sieht man den wahren Cordova?

In der Zwischenzeit sollen andere glänzen. Zum Beispiel Sergio Cordova, der Zuzug aus Venezuela, der zu verkraften hat, dass er nicht an der WM wird dabei sein können, denn Venezuela hat die Playoffs im letzten Spiel gegen Kolumbien verspielt. Der Stürmer seinerseits hatte sich im Cupspiel in Courtételle an der Schulter verletzt: Lädierte Bänder und Prellung. «Wir wollten ihn pausieren lassen, um das auszukurieren», erzählt Contini. «Doch er wollte nicht, wollte unbedingt mit nach Bratislava, um dem Team zu helfen. Der Junge hat Mentalität – und eine unglaubliche Schmerzresistenz!» Er spielte weiter und musste regelmässig fitgespritzt werden. Selbst im Training. Die Verletzung habe dazu geführt, dass man den wahren Cordova noch nicht gesehen habe, so Contini: «Er wird noch zeigen, was er effektiv kann.» Jedenfalls ist er nach Schongang in der Nati-Pause zu hundert Prozent ready für den Gang nach Luzern.

An das letzte Aufeinandertreffen erinnert sich Contini ungern. Es gab ein 0:5! «Das war Mitte April. Am Schluss sind wir total auseinandergefallen. Es war das schlechteste Spiel meiner Amtszeit. Aber es macht keinen Sinn, irgendwie darauf zurückzukommen. Zu viele neue Spieler stehen in beiden Reihen.» Und doch: Jene, welche diese Schmach erlebt haben, brennen garantiert auf Rache!

Continis Luxusproblem

Contini hat indes ein anderes «Problem». Ein luxuriöses. Edimilson Fernandes ist nach seiner Rotsperre zurück. «Er ist ein grosser Mehrwert, das hat man in den Europa-League-Playoffs gesehen.» Die Rückkehr des Wallisers bedeutet aber auch, das Problem lösen zu müssen, welchen seiner Stars Contini rausnimmt. Spielt er mit dem Mittelfeld Dreizack Fernandes/Gigovic/Raveloson müssen drei seiner Flügel Fassnacht/Males/Monteiro/Virginius/Colley zuschauen. «Und auch Dominik Pech, der sich sehr gut entwickelt, verdient eigentlich mehr Einsatzzeit. Es ist herausfordernd. Aber wir werden mit der Europa League eine solch hohe Abfolge an Spielen haben, dass dem einen oder anderen gestandenen Akteur eine Pause guttun wird. Wie Darian Males oder Jaouen Hadjam gegen Lugano.»

Potenzial zur Rotation

Ist also Contini ein wunschlos glücklicher Trainer mit dieser Luxussituation? «Zumindest kann ich sagen, dass alles so vorangetrieben wurde, wie wir das gewollt haben. Und dass die Phase vorbei ist, in der noch viele abgangswillige Spieler im Training und nicht alle Verstärkungen da waren, weshalb wir ein paar Punkte zu viel liegenlassen haben. Nun sind alle Positionen doppelt besetzt, weshalb wir viel Potenzial zur Rotation haben.»

Unter dem Strich? «Wir sind bereit!», sagt Contini. Viel Spass, Konkurrenz, kann man da nur anfügen.

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