Nach Fall Avdullahu
Diese grossen SFV-Talente sind ebenfalls Doppelbürger

In den Nachwuchs-Auswahlen des SFV wimmelt es von Doppelbürgern. Blick sagt, welches die grössten Talente sind, die auch für einen anderen Verband als die Schweiz spielen könnten.
Publiziert: 03.09.2025 um 21:10 Uhr
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Aktualisiert: vor 15 Minuten
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Eines der grossen Talente im Schweizer Fussball mit albanischen Wurzeln: Zidan Tairi.
Foto: Getty Images

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Es ist eine Aussage, die aufhorchen lässt. «Mehr als 70 Prozent unserer Nachwuchsspieler sind Doppelbürger», sagt Pierluigi Tami (64), der Direktor der Nationalteams im SFV. Drohen dem Verband in Zukunft vermehrt ähnliche Fälle wie jene von Leon Avdullahu (Kosovo) und Eman Kospo (Bosnien), die als langjährige Schweizer Nachwuchs-Internationale dem Verband den Rücken gekehrt haben? Zumal mit Albian Hajdari (22, Kosovo) ein weiteres Talent vor dem Absprung stehen könnte.

Auch wenn der SFV das Thema gerne kleinreden möchte, hat der Fall Avdullahu auch intern für mehr Wirbel gesorgt, als die Verantwortlichen zugeben. Sonst hätte der neue SFV-Präsident Peter Knäbel nicht als eine seiner ersten Amtshandlungen Avdullahu in Hoffenheim besucht, um ihn von einem Verbleib beim SFV zu überzeugen – offenbar zu spät. Und die U21-Verantwortlichen Sascha Stauch und Diego Benaglio wären kaum angehalten worden, öffentlich nicht über dieses Thema zu sprechen. Offensichtlich gibt es zumindest Überlegungen, einen wie von Blick geforderten Doppelbürger-Talentmanager zu installieren.

Doppelbürger in der Nati haben Tradition. Nach der Jahrtausendwende nahmen die Spieler mit Wurzeln auf dem Balkan stark zu. Valon Behrami, Blerim Dzemaili, Haris Seferovic, Xherdan Shaqiri oder Granit Xhaka prägten das Team über Jahre. Und im 23-Mann-Aufgebot, das am Freitag zum Auftakt der WM-Quali gegen den Kosovo antritt, sind mehr als die Hälfte Doppelbürger, viele mit afrikanischen Wurzeln. Auch in der U21, die ihre EM-Kampagne am Freitag in Estland startet, wimmelt es nur so von Doppelbürgern. Der Bekannteste: Zachary Athekame, Jahrgang 2004 mit nigerianischen Wurzeln, der im Sommer für 10 Millionen von YB zu Milan gewechselt ist.

Und wie sieht es bei den jüngeren SFV-Auswahlen aus? Blick nennt einige der grössten Talente, die alle auch für eine andere Nation spielen könnten. Der Verband muss auf der Hut sein, zumal dank aufgeblähter Teilnehmerfelder EM- und WM-Endrunden für immer mehr Nationen ein realistisches Ziel sind:

Jahrgang 2007

Enrique Aguilar (Salzburg, Sturm): Der schnelle und kräftige Stürmer gilt als eines der grössten Talente des Landes. Er spielt bei Liefering, kam in dieser Saison aber auch schon bei Salzburg zum Einsatz. Er könnte auch für Europameister Spanien spielen.

Zidan Tairi (Hoffenheim, Mittelfeld): Seine Wurzeln liegen in Nordmazedonien, die klassische Nummer 10 könnte aber auch für den Kosovo oder Albanien spielen. Ein sehr kreativer, technisch starker und intelligenter Spieler mit Führungsqualitäten, der bei Hoffenheim bald den Sprung in die 1. Mannschaft schaffen könnte.

Agon Rexhaj (Basel, Sturm): Nachdem der Flügel vor einem Jahr das Interesse von europäischen Top-Klubs geweckt hat, verlängerte er im Herbst beim FCB um drei Jahre. Ist aufgrund seiner albanischen Herkunft ebenfalls für mehrere Nationen spielberechtigt, zeichnete sich in den SFV-Auswahlen mit starker Torquote aus.

Jahrgang 2008

Olivier Mambwa (YB, Abwehr): Seit Sonntag und seinem starken Debüt in der Super League ist er in aller Munde. Athletisch ist er seinen Altersgenossen weit voraus, extrem kraftvoll, schnell und technisch versiert. Er hat Wurzeln im Kongo.

Théodore Pizarro (Freiburg, Tor): Er verliess Lausanne im Juli in Richtung Freiburg und versucht bei der U19 der Breisgauer seine Karriere voranzutreiben. Ist sehr agil, gut am Ball und bereits 1,90 m gross. Von seiner Art her ähnelt er Nati-Keeper Yvon Mvogo. Er könnte auch für Kamerun spielen.

Giacomo Koloto (Basel, Mittelfeld/Sturm): Der Schweiz-Kongolese ist sehr vielseitig einsetzbar und kann sowohl im Mittelfeld als auch im Sturm spielen. Sein Transfer im Frühjahr 2024 vom FCZ zu Basel sorgte für Wirbel und Ärger – vor allem bei FCZ-Sportchef Milos Malenovic. Bei Basel spielt er neu in der U21, wobei er schon Angebote von Klubs aus Top-5-Ligen haben soll.

Jahrgang 2009

Altin Azemi (Xamax, Mittelfeld): Er ist technisch stark und athletisch sehr weit für sein Alter. Hat sein Debüt in der Challenge League bereits hinter sich. Stark bei Standardsituationen und ein Spieler mit vorbildlicher Mentalität. Auch er könnte für den Kosovo spielen.

Alessandro Barbieri (Basel, Mittelfeld/Sturm): Ein ehemaliger Spielmacher, der jetzt auf der Seite agiert. Ein spektakulärer Spieler, der kreativ und ein guter Dribbler ist. Seine körperliche Entwicklung bleibt abzuwarten. Er hat auch den italienischen Pass.

Christian Duah (Basel, Sturm): Der jüngere Bruder von EM-Held Kwadwo Duah ist körperlich sehr weit, weshalb er beim FCB in der U19 spielt. Ein schneller und laufstarker Flügel, der auch torgefährlich ist. Seine Eltern stammen aus Ghana.

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WM-Quali Gruppe A
Mannschaft
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Playoffs
Gruppe B
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Qualifiziert
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Qualifiziert
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Qualifiziert
Playoffs
Gruppe E
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Georgien
Georgien
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Qualifiziert
Playoffs
Gruppe F
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Qualifiziert
Playoffs
Gruppe G
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Qualifiziert
Playoffs
Gruppe H
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Qualifiziert
Playoffs
Gruppe I
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Qualifiziert
Playoffs
Gruppe J
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Qualifiziert
Playoffs
Gruppe K
Mannschaft
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Qualifiziert
Playoffs
Gruppe L
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Qualifiziert
Playoffs
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