Mit 1:7 verlor die Frauen-Nati im Rahmen der EM-Vorbereitung am letzten Donnerstag gegen die U15 des FC Luzern. Was auf den ersten Blick erstaunen mag, ist eigentlich keine Überraschung. Aufgrund der anatomischen Unterschiede haben Männer – selbst in der U15 – im physischen Bereich deutliche Vorteile. Eine grosse Aussagekraft hat dieses Resultat deshalb nicht.
Hämische Kommentare auf Social Media
Das sieht auch Nati-Star Ramona Bachmann so, die das Turnier aufgrund eines Kreuzbandrisses verpasst. Auf Instagram postet sie am Mittwochmorgen eine Story: «Ja, manchmal schlagen U15-Jungenmannschaften die besten Frauenteams. Warum? Genetik.» Jungs würden in der Pubertät aufgrund von Testosteron natürlich mehr Muskelmasse, Schnelligkeit und Kraft entwickeln. «Das ist Biologie, nicht Können. Unterschiedliche körperliche Voraussetzungen, gleiche Liebe zum Spiel.»
Dieser Meinung scheinen aber nicht alle zu sein. Unter einem Video auf Tiktok, in dem die überraschend nominierte Leila Wandeler (19) tanzend mit ihren Mitspielerinnen Sydney Schertenleib (18), Noemi Ivelj (18) und Alayah Pilgrim (22) zu sehen ist, haben sich dutzende hämische Kommentare angehäuft. «Verdienen die 14-Jährigen jetzt auch so viel wie ihr?» oder «Nächstes Testspiel gegen die U14?», so die spöttischen Bemerkungen der User.
Spielerinnen deaktivieren Kommentare
Solche Kommentare finden sich auch auf den Social-Media-Kanälen von Alisha Lehmann (26). Die Kommentarsektion bei ihren neuesten Posts hat sie zwar deaktiviert, unter älteren Instagram-Beiträgen hingegen finden sich Bemerkungen wie: «Verstehst du jetzt, warum Douglas 100 Mal mehr verdient als du?» oder «Keine Bilder zum Testspiel gegen Luzern?».
Weil es unter Tiktoks von Pilgrim und Smilla Valotto (21) ähnlich zu und herging, haben sie ihre Kommentare ebenfalls deaktiviert. Auf Blick-Anfrage erklärt der SFV, dass die Spielerinnen selbst entschieden haben, die Kommentarfunktion zu deaktivieren. «Wir bieten ihnen Unterstützung in solchen Situationen an, falls sie dies möchten oder benötigen», so der Verband. «Einige arbeiten aber auch mit persönlichen Managements zusammen.»