Darum gehts
- WM-Heldin Seraina Piubel verpasst EM-Aufgebot wegen Konkurrenz
- Drei Abwesende sind im Verletzungspech
- 99-fache Nationalspielerin fehlt wenig überraschend
Seraina Piubel (25)
Ihr Nicht-Aufgebot ist wohl die grösste Überraschung des EM-Kaders. Die Stürmerin war unter Sundhage-Vorgängerin Grings in der Nati gesetzt, an der WM 2023 in Australien und Neuseeland stand sie in allen vier Spielen in der Startelf. Beim Auftaktsieg gegen die Philippinen (2:0) erzielte Piubel das einzige Tor der Schweizerinnen aus dem Spiel heraus. Unter Sundhage muss sich Piubel aber hinten anstellen. «Wir haben viele Offensivspielerinnen und der Grund, dass sie nicht dabei ist, war der Konkurrenzkampf innerhalb des Teams», erklärt die Nati-Trainerin Piubels Absenz an der Pressekonferenz am Montag. Dass die West-Ham-Söldnerin später als andere Spielerinnen ins EM-Camp einrücken konnte, habe nichts mit dem Nicht-Aufgebot zu tun.
Ramona Bachmann (34)
Ihr Name ist mit Sicherheit der grösste unter den Abwesenden. Ramona Bachmanns EM-Traum platzte, als sie sich wenige Tage vor der Kaderbekanntgabe das Kreuzband riss. Eine riesige Enttäuschung für die erfolgreichste Schweizer Nationalspielerin der letzten Jahre. Zur Wahrheit gehört aber auch: Schon vor der Kreuzbandverletzung gab es Fragezeichen um den Fitnesszustand der 153-fachen Nationalspielerin. Bachmann kam im Jahr 2025 nur auf 75 Einsatzminuten. Zuletzt sprach sie im SRF-Sportpanorama darüber, welch schwere Zeit sie in den letzten Monaten durchmachte.
Naomi Luyet (19)
Rückblende zum 17. Mai 2025: YB-Juwel Naomi Luyet gibt im letzten Saisonspiel nach langen Verletzungsproblemen ihr Comeback, ist danach an beiden Toren beteiligt und versenkt ihren Penalty auf dem Weg zum Meistertitel souverän. Auf die kommende Saison wird Luyet den Schritt zur TSG Hoffenheim in die Bundesliga wagen. Für ein EM-Aufgebot reicht es dennoch nicht. Trotz jenes glorreichen Teileinsatzes im Playoff-Finals lässt ihr Fitnesszustand keine EM-Teilnahme zu, denn nach Blick-Informationen hat sich danach ihre Schambein-Entzündung wieder bemerkbar gemacht. Sundhage: «Sie konnte nicht trainieren, war verletzt. Wäre sie fit gewesen, wäre sie im Aufgebot.»
Lara Marti (25)
Wie bei Bachmann wird auch Martis EM-Traum kurz vor dem Turnier durch einen Kreuzbandriss jäh zerstört. Ende Mai verletzt sich die Verteidigerin im Training schwer am Knie. Die Bundesliga-Söldnerin – 18 Einsätze für RB Leipzig in der zurückliegenden Saison – hätte in der Defensive gute Chancen auf einen Kaderplatz besessen. Im finalen Aufgebot figurieren ohne sie nur fünf gelernte Verteidigerinnen.
Eseosa Aigbogun (32)
Wirklich überraschend kommt das Nicht-Aufgebot für die erfahrene Defensiv-Spezialistin nicht. Zwar war Aigbogun über Jahre ein prägendes Gesicht der Nati, nahm an allen bisherigen vier Endrunden der Schweiz teil und absolvierte insgesamt 99 Länderspiele. Auch wegen eines Kreuzbandrisses im Januar 2024, geht ihr letzter Länderspiel-Einsatz mittlerweile aber auf das Jahr 2023 zurück.