Fussball-Pionierin leitet letztes Nati-Spiel
Lucas Werder, Reporter Fussball
Mit der Partie zwischen Deutschland und Costa Rica leitete Stéphanie Frappart (41) an der WM 2022 als erste Frau der Geschichte eine Partie an einer Männer-WM. Nun kommt die Fussball-Pionierin auch im entscheidende EM-Gruppenspiel zwischen der Schweiz und Finnland zum Einsatz. Die Französin wurde zwischen 2019 und 2023 fünf Mal in Folge zur Welt-Schiedsrichterin gewählt. Für Frappart ist es nach dem 2:0-Sieg von Deutschland gegen Polen der zweite Einsatz an dieser EM.
Finninnen sehen sich gegen die Schweiz im Vorteil
Florian Raz, Fussball-Reporter
Wer bloss auf die Tabelle schaut, sieht die Schweizer Nati im grossen Endspiel um den Viertelfinaleinzug im Vorteil. Schliesslich reicht den Schweizerinnen dank Alayah Pilgrims Tor zum 2:0 wegen der Tordifferenz bereits ein Unentschieden, um im Turnier zu bleiben. Die Finninnen dagegen müssen gewinnen, um unter die letzten Acht zu kommen.
Aber Tiina Röning sieht das ganz anders. Die Psychologin des finnischen Nationalteams sieht ihre Spielerinnen am Donnerstagabend ab 21 Uhr sogar im Vorteil. Der Zeitung «Helsingin Sanomat» hat Röning erklärt: «Es ist immer einfacher, die Jägerin zu sein und nicht die Gejagte.» Es liegt an den Schweizerinnen, der finnischen Fachfrau das Gegenteil zu beweisen.
Jöö – nach diesem Kauz sind die Schweizer Gegnerinnen benannt
Florian Raz, Fussball-Reporter
Die Schweiz hat ihre Nati. Die Finninnen haben ihre «Helmarit». So lautet der Kosename für das Nationalteams der Frauen in Finnland. Eins zu eins übersetzt heisst das Perleneulen. Bei uns heissen die Vögel etwas weniger nett Raufusskäuze. Was nichts an ihrem putzigen Aussehen ändert. Wobei die Finninnen am Donnerstag sicher lieber ihre Raubvogel-Qualitäten unter Beweis stellen wollen. Das Männer-Nationalteam der Finnen heisst übrigens «Huuhkajat», die Uhus.
Ex-Siebenkämpferin als Polizistin an der EM
Lucas Werder, Reporter Fussball
Ex-Siebenkämpferin Linda Züblin (39) steht während der Heim-EM an vorderster Front im Einsatz. Die mehrfache Schweizermeisterin und WM-Teilnehmerin arbeitet heute als Polizistin bei der Kapo Zürich und ist während des Turniers für die Sicherheit des isländischen Nationalteams zuständig.
Wieso trägt Vallotto eine Kamera?
Ramona Bieri, Redaktorin Sport
Sie fallen auf, die kleinen Kameras, welche einzelne Spielerinnen beim Einlaufen ins Stadion umgeschnallt haben. Doch was hat es damit auf sich?
Getragen werden sie auf Initiative von der Uefa. «In Abstimmung mit den teilnehmenden Teams ist geplant, dass pro Partie eine Spielerin eine an der Brust befestigte Kamera trägt», teilt sie auf Anfrage mit. Die Bilder liefern einen einmaligen Einblick, wie eine Spielerin das Einlaufen, die Hymnen und das Abklatschen mit den Gegnerinnen erlebt.
Bei der Nati heisst die Kamerafrau Smilla Vallotto (21).Im zweiten Gruppenspiel gegen Island (2:0) hat sie die Fans beim Einmarsch hautnah mitgenommen. Die Bilder, welche inzwischen von der Nati auf Instagram gepostet wurden, gehen unter die Haut.
Marktanteil von knapp 60 Prozent: Island-Spiel war der SRF-Quotenhit
Nicolas Horni, Redaktor Sport Online
Das Schweizer Duell mit Island am Sonntagabend war nicht nur für die Nati ein voller Erfolg. Wie SRF auf Blick-Anfrage schreibt, verfolgten das Spiel zwischenzeitlich bis zu 833'000 Personen aus der Deutschschweiz vor den Bildschirmen. Dies entspricht einem Marktanteil von knapp 60 Prozent.
Der Spitzenwert ist damit gar höher, als bei der Startniederlage der Nati gegen Norwegen. Bis zu 822'000 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten das Spiel am TV. Beim ersten Gruppenspiel war hingegen der Marktanteil mit 65,8 Prozent leicht höher. Zuschauende in Public Viewings wurden dabei nicht mitgerechnet, wie SRF bekannt gibt.
Nati-Stars feiern mit ihren Liebsten
Cédric Heeb, Redaktor Sport Online (Text) und Toto Marti, Fotograf Blick Sport (Fotos)
Die Nati hat den ersten Sieg an der Heim-EM! 2:0 besiegen die Schweizerinnen Island, im Anschluss feiern sie ausgelassen – natürlich mit ihren Familien und Freunden. Für Alayah Pilgrim (22) gibts ein Küsschen von Freund Elijah Okafor, Youngster Leila Wandeler (19) wird von ihrer ganzen Familie geherzt, genau wie Smilla Vallotto (21).
Bachmann beinahe von Ball abgeschossen
Bettina Brülhart, Redaktorin Sport Online
Vor dem Spiel zwischen der Schweiz und Island gibt die verletzte Ramona Bachmann im Mittelkreis des Wankdorfs ein Interview. Dabei kommt ein Ball von der Platzhälfte der Isländerinnen ziemlich scharf und auf Kopfhöhe auf die Luzernerin zu. Bachmann beweist einen unglaublichen Reflex und kann dem Ball gerade noch ausweichen. Alles wird auf Kamera festgehalten. Der Schweizerin scheint es zum Glück nichts gemacht zu haben. Ihr linkes Bein ist immer noch in einer Schiene, da sich Bachmann kurz vor der EM einen Kreuzbandriss zugezogen hat.
Peng verrät Rezept für den Erfolg
Lucas Werder, Fussball-Reporter
Nati-Goalie Livia Peng (23) hat sich vor wichtigen Spielen ihre ganz eigene Abendroutine zurechtgelegt. «Ich stelle mir gewisse positive Situationen noch einmal vor und versuche sie zu visualisieren», erzählt die Bündnerin. Peng gehört darum innerhalb des Teams zu jenen Spielerinnen, die früh ins Bett gehen. «Dann bin ich morgen auch bereit», so die Torhüterin.
Was die Glücksbringer und Rituale weiterer Nati-Spielerinnen sind, erfährt du in dieser Geschichte.
Droht den Frauen dasselbe Szenario wie den Männern 2008?
Lucas Werder, Fussball-Reporter
Nach der Startniederlage gegen Norwegen (1:2) beginnt für die Nati am Sonntag gegen Island bereits das grosse Rechnen. Je nach Ausgang der Partie zwischen Norwegen und Finnland in Sitten, die um 18 Uhr angepfiffen wird, erhöht sich der Druck auf das Team von Pia Sundhage. Gewinnt Finnland gegen Norwegen oder endet das Spiel Unentschieden, muss die Nati gegen Island zwingend einen Punkt holen, sonst ist der Traum vom Viertelfinal bereits nach zwei Spielen geplatzt – wie bei den Männern 2008. Gewinnt hingegen Norwegen auch gegen Finnland, hat die Nati sogar bei einer Niederlage gegen Island noch die Chance, sich mit einem Sieg zum Abschluss gegen Finnland für die K.o.-Phase zu qualifizieren.
Spaniern leitet 2. Schweizer Gruppenspiel
Lucas Werder, Fussball-Reporter
Nicht nur mit den EM-Gruppengegnern Norwegen und Island hat es die Nati in diesem Frühling schon zu tun bekommen. Auch mit Schiedsrichterin Marta Huerta de Aza (35) haben die Schweizerinnen bereits Bekanntschaft gemacht. Die Spanierin hat im Februar das Nations-League-Auswärtsspiel in Stavanger (1:2) geleitet. Nun steht Huerta de Aza auch am Sonntagabend im Wankdorf im Einsatz. Im vergangenen August pfiff sie als erste Frau in der Geschichte des spanischen Fussballverbandes ein Profispiel der Männer. Seither hat sie 17 weitere Begegnungen in der Segunda Division arbitriert.