Kurz vor der Heim-EM testet die Schweizer Nati gegen die U15 des FC Luzern. Dort setzte es eine deutliche Niederlage ab. Nati-Neuling Leila Wandeler macht das aber nichts aus, wie sie an der Pressekonferenz am Dienstag sagt: «Das Resultat ist nicht wichtig. Wir haben uns auf unsere Spielprinzipien zu fokussieren und das haben wir gut gemacht. Wir wissen, dass Männer und Frauen nicht gleich sind. Mir hat es Spass gemacht, noch ein Spiel mehr zu haben.»
Für die 19-Jährige ist es der erste Zusammenzug, den sie mit dem A-Kader erlebt. Die Vorbereitung sei sehr intensiv gewesen: «Ich bin aber sehr glücklich über die Nomination. Ich habe nicht damit gerechnet, an die EM zu kommen.» Zuvor ist sie für die U19-Nati aufgelaufen. Dort konnte sie sehr viel mitnehmen. Die gebürtige Freiburgerin, deren Muttersprache Französisch ist, scherzt sogar auf Deutsch: «Auch um die Sprache zu lernen, war die U19 gut.»
Schertenleib hatte grosse Ziele
Ebenfalls an der Pressekonferenz war Sydney Schertenleib. Das Sturmjuwel und Wandeler kennen sich schon länger. «Wir verstehen uns alle gut. Es ist schön zu sehen, dass vier Spielerinnen aus der U17 den Sprung geschafft haben», freut sich Schertenleib. Dabei wollte die 18-Jährige bereits zwei Jahre früher in den A-Kader. «In der U17 hatten wir ein Heftchen, wo wir unsere Ziele reinschreiben konnten. Ich wollte bei der WM 2023 schon dabei sein, aber das hat leider nicht geklappt. Jetzt dafür schon», erklärt Schertenleib.
Mit nur 17 Jahren wechselte Schertenleib zum FC Barcelona. Per Zufall hat sie dort den Superstar Lamine Yamal kennengelernt: «Wir haben uns bei einem Fotoshooting kennengelernt. Normalerweise sehen wir die Männer aber nicht. Man läuft sich höchstens im Medical Center über den Weg.»
Seit ihrem Wechsel wird sie auch häufiger erkannt. Ihr gefalle das, auch weil sie trotzdem noch entspannt in der Stadt herumlaufen kann. «Ich werde immer wieder mal erkannt und es gibt manchmal Personen, die einem auch hinterherrennen.», so Schertenleib.
Die gesamte Pressekonferenz gibt es unten zum Nachlesen.
Das wars!
Das war die Pressekonferenz. In Kürze folgt hier ein Fazit mit den Aussagen von Leila Wandeler und Sydney Schertenleib.
Schertenleib über ihre Wünsche
Ich möchte gerne mehr Verantwortung mit dem Ball übernehmen. Ich möchte mir einen grösseren Namen verschaffen und einen Einfluss nehmen können.
Schertenleib über ihre Beziehung zu ihrer Schwestern
Früher haben wir schon oft gestritten. Meistens habe ich dann geweint. Mittlerweile verstehen wir uns aber super.
Schertenleib über ihre Lieblingsposition
Meine Lieblingsposition wäre eigentlich 10er oder 8er. Als 6er wäre ich glaube ich zu limitiert. Die Hauptsache ist aber, dass ich spiele. Da ist es mir egal, wo.
Schertenleib zu ihrer Zeit bei Barcelona
Ana-Maria Crnogorcevic hat mir sehr geholfen aufgenommen zu werden. Ich habe viel gelernt, sowohl in der Offensive als auch in der Defensive. Die Trainings bei Barça sind manchmal strenger als die Spiele, weil wir dort den Ball immer haben.
Schertenleib über ihre Rolle
Ich glaube, alle Spielerinnen haben gerne den Ball am Fuss. Mir ist natürlich klar, dass ich das bei Barça oder in der Nati nicht immer kann. Ich lernte, dass ich viel laufen muss fürs Team.
Schertenleib über ihre US-Wurzeln
Ich spreche zu Hause Englisch mit meiner Mutter. Früher gab es manchmal Essen aus der USA zum Beispiel «Sloppy Joes».
Schertenleib über Herausforderungen
Ich habe bei Barça gegen Real für die B-Mannschaft katastrophal gespielt. Dort wollte ich zurück zu meiner Familie. Sie unterstützen mich all die Jahre schon.
Schertenleib über ihre Inspiration
Mein Vater hat auch Fussball gespielt. Auf dem Pausenplatz hat es mir immer gefallen, wenn ich mit dem Ball an den Jungs vorbeigekommen bin, aber mein Vater war meine Inspiration.
Schertenleib über ihre Mitspielerinnen
Wir verstehen uns alle gut. Noemi und ich kennen uns schon länger und haben ein gutes Verhältnis. Es ist schön zu sehen, dass vier Spielerinnen aus der U17 den Sprung geschafft haben.