Schweizer Goalie-Problem ist längst Schnee von gestern
Welche Nobodys jetzt schon den Aufstand planen

Eine neue Generation von Goalies mischt die National League auf und heizt den Arrivierten ein. Die Ausländer im Tor haben es dafür zunehmend schwer.
Publiziert: 20:27 Uhr
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Darum gehts

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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Es ist noch nicht so lange her, dass man sich ernsthafte Sorgen machen musste, welche Goalies dereinst in die Fussstapfen von Leonardo Genoni und Reto Berra (beide 38) treten können. Doch inzwischen hat sich die Lage bei der Nati dank Akira Schmid, Stéphane Charlin, Sandro Aeschlimann, Kevin Pasche, Connor Hughes oder Ludovic Waeber entspannt.

Dahinter kommt die nächste Welle. Nobodys mischen die Liga auf, sodass es nicht erstaunen kann, dass nur noch drei ausländische Torhüter von Format – ZSC-Meister-Hexer Simon Hrubec (Tsch), Biels Harri Säteri (Fi) und Berns Adam Reideborn (Sd) – einen Job in der National League haben. Vor zwei Jahren waren es noch sieben.

Bei Überflieger Davos hat sich Luca Hollenstein (25) in seiner zweiten Saison beim Rekordmeister zur hervorragenden Alternative zu Aeschlimann entwickelt. Er begann die Saison mit zwei Shutouts, hat eine Abwehrquote von 93,23 Prozent und niemand wird ihm vorwerfen, dass er zwischen den Pfosten stand, als der HCD die bisher einzige Niederlage der Saison in Rappi (3:4 n.P.) kassierte. Der ehemalige Chur-Junior, der als Genoni-Ersatzmann zweimal Meister mit Zug wurde, hat nach einigen Jahren der Stagnation den Schritt gemacht, den man dem talentierten Keeper zutraute, als er an der U20-WM 2019 im grandiosen Viertelfinal gegen Schweden (2:0) glänzte.

Goalie Luca Hollenstein lässt sich von den HCD-Fans feiern.
Foto: keystone-sda.ch

Fadani führte Italien zum Aufstieg

Über internationale Erfahrung verfügt auch Kloten-Goalie Davide Fadani (24). Im April war er die Nummer 1 beim Aufstieg von Italien und jetzt hat er nach der Verletzung von Waeber gezeigt, dass er auch in der National League bestehen kann. Er weist eine Abwehrquote von 93,22 % auf und konnte schon zwei Shutouts verbuchen. Der Mailänder kam schon im Alter von 14 Jahren zu Lugano.

Davide Fadani nutzt während der Absenz des verletzten Ludovic Waeber seine Chance bei Kloten.
Foto: keystone-sda.ch

Mit der Verpflichtung von Fadani und Ewan Huet (20) hat Kloten-Sportchef Ricardo Schödler Weitsicht bewiesen. Durch die Verletzung von Waeber, der zu Fribourg zurückkehren wird, hat sich der Entwicklungsprozess beschleunigt. Denn auch Huet, der im Gegensatz zu seinem bekannten Vater Cristobal (50), der für Frankreich im Tor stand, für die Schweiz (zuletzt U20-Nati) spielt, hat schon einige Kostproben seines Talents gegeben. Man darf gespannt sein, ob das junge Tandem nächste Saison Berra, der ins Zürcher Unterland zurückkehrt, einheizen kann.

Mit der Verpflichtung von Fadani und Ewan Huet (Bild) hat Kloten Weitsicht bewiesen.
Foto: keystone-sda.ch

In Langnau ist der schwedische Goalie-Flüsterer William Rahm, der im Emmental schon Charlin gross und Luca Boltshauser zu einem sicheren Wert machte, an seinem nächsten Projekt. Und Robin Meyer (25) hinterlässt bereits einen starken Eindruck, hat 92,31 Prozent aller Schüsse auf sein Tor entschärft, zwei Shutouts gefeiert und vier von sechs Spielen gewonnen. Letzte Saison hatte der 1,89 Meter grosse Zentralschweizer, der bei den EVZ-Junioren herangewachsen ist, mit Visp unter Heinz Ehlers den Swiss-League-Titel geholt.

Robin Meyer ist das nächste Projekt von Langnaus Goalie-Flüsterer William Rahm.
Foto: keystone-sda.ch
National League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
17
33
46
2
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
17
18
39
3
Lausanne HC
Lausanne HC
18
18
32
4
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
17
12
30
5
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
17
-14
30
6
EV Zug
EV Zug
17
-2
28
7
ZSC Lions
ZSC Lions
17
3
24
8
SCL Tigers
SCL Tigers
17
-2
23
9
HC Lugano
HC Lugano
17
-1
22
10
EHC Kloten
EHC Kloten
18
-8
21
11
EHC Biel
EHC Biel
16
0
20
12
SC Bern
SC Bern
16
-9
18
13
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
17
-22
16
14
HC Ajoie
HC Ajoie
17
-26
8
Playoffs
Qualifikationsspiele
Relegation Play-Offs
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