Darum gehts
Gewinner: Davos
Wenn der Rekordmeister so weiterfährt, landet er zielsicher beim 32. Titel. Niemand (ausser Rappi) stoppt den HCD. Selbst wenn das Holden-Team, wie am Donnerstag in Lugano (3:0), nicht den besten Tag erwischt, dominiert wird und sich über Gebühr auf Goalie Sandro Aeschlimann verlassen muss. Das sei auch ein Zeichen eines Spitzenteams, sagt man. Am Samstag legten die Davoser den Finger auf die Lippen und brachten alle jene zum Schweigen, die glaubten, der Doppel-Meister aus Zürich würde Stransky und Co. bremsen. Die Davoser walzen mit 44 von 48 möglichen Punkten durch die Liga. Hat denen keiner gesagt, dass im Oktober keine Pokale vergeben werden?
Verlierer: ZSC Lions
«Nach 15 Runden gibt es noch keine Pokale», sagte auch Meistercoach Marco Bayer, bevor er in Davos (1:3) die sechste Pleite in Serie (inklusive Champions League) kassierte. Der Rückstand auf Überflieger HCD beträgt bereits 20 Punkte. Kommen die Zürcher nicht bald in die Gänge, fährt der Playoff-Zug ab. Seit die Lions 2018 von Platz 7 aus den Titel holten, stemmten nur noch Teams, die Erster oder Zweiter (ZSC 2025) in der Quali waren, den Pokal in die Höhe. Doch für die Idee, die Herausforderung anzunehmen, als erstes Team aus den Play-Ins Meister zu werden, hat CEO Peter Zahner wenig Musikgehör, wie im Blick-Podcast «SCHLIIFTS?» zu vernehmen ist. Bayer weiss, dass er den Begriff Geduld nicht überstrapazieren sollte. Er steht unter Beobachtung.
Gewinner: SCL Tigers
Man reibt sich die Augen. Langnau hat nur einen Punkt weniger auf dem Konto als die ZSC Lions. Und die Emmentaler rückten nun auch vom Prinzip ab, dass sich Sieg und Niederlage abwechseln müssen. Auf den Erfolg in Ambri folgte das 6:0 gegen Gottéron. Was Thierry Paterlini und seine Crew leisten, ist grosses Kino. Kein Hahn kräht mehr nach dem letztjährigen Übergoalie Stéphane Charlin, der die Langnauer Struktur in Genf wohl schon mehrfach vermisst hat. Unter Paterlini und dem schwedischen Goalie-Flüsterer William Rahm werden auch Luca Boltshauer und Robin Meyer, mit dem die Tigers vier von sechs Spielen gewonnen haben, zu Hexern. In Langnau scheinen sie für jedes Problem eine Lösung zu finden.
Verlierer: Bern
Zwei Spiele, ein Tor. Es ist zum Steinekauen. Der SCB kommt auch unter Heinz Ehlers nicht vom Fleck. Trotz grossen Bemühungen bleibt die Offensive eine Baustelle, das Powerplay ein Knorz. Selbst als bei Marco Lehmann in Genf (1:2 n.V.) mit dem ersten Tor (und Punkt) der Saison der Knoten platzt, bringen die Berner den Sieg nicht ins Trockene. Hinter dem SCB ist nur noch Ajoie klassiert. Ein Team, gegen das bisher nur die Berner verloren haben.
Gewinner: Nachwuchskräfte
Erfrischend! Zwei Teenager feierten ihre Tor-Premieren: Verteidiger Nik Lehmann (18, SCL Tigers) und Stürmer Jan Daron (17, Zug).
Verlierer: Fribourg
Gottéron zauberte am Freitag gegen Servette (5:0 nach 37 Minuten) und ging tags darauf in Langnau (0:5 nach 26 Minuten) unter. Verwirrend – nicht nur für Verteidiger-Juwel Ludvig Johnson, der nicht mehr wusste, wie hoch die Genfer (6:3) bezwungen wurden, sondern auch für Trainer Roger Rönnberg. Er habe noch nicht herausgefunden, wie er sein Team dazu bringe, in jedem Spiel hungrig zu sein, so der Schwede.
Gewinner: Lugano
Gegen Davos verlieren alle – ausser Rappi. Doch die wenigstens Teams dominieren den Leader wie Lugano am Donnerstag (0:3). Am Samstag belohnte sich das Mitell-Team mit einem überzeugenden Sieg in Lausanne. Der Trend bei den Bianconeri zeigt nach oben.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 16 | 32 | 44 | |
2 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 16 | 19 | 38 | |
3 | Lausanne HC | 17 | 17 | 30 | |
4 | Genève-Servette HC | 16 | -15 | 28 | |
5 | EV Zug | 16 | 1 | 28 | |
6 | HC Fribourg-Gottéron | 16 | 9 | 27 | |
7 | ZSC Lions | 16 | 7 | 24 | |
8 | SCL Tigers | 16 | -1 | 23 | |
9 | EHC Kloten | 17 | -7 | 20 | |
10 | EHC Biel | 15 | 1 | 19 | |
11 | HC Lugano | 16 | -5 | 19 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 16 | -17 | 16 | |
13 | SC Bern | 15 | -14 | 15 | |
14 | HC Ajoie | 16 | -27 | 5 |