Verrat in Ambri: «So einen Knall kann es nur dort geben»
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Präsident im Rampenlicht:Verrat in Ambri: «So einen Knall kann es nur dort geben»

Nach dem Knall in Ambri
Wie gehts jetzt weiter mit Präsident Lombardi – und Dubé?

Das Erdbeben vom Mittwoch mit einer denkwürdigen Medienkonferenz hat Ambri erschüttert. Der Klub steht plötzlich ohne Sportchef und Trainer und mit einem Präsidenten auf dem Absprung da.
Publiziert: 14:09 Uhr
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Aktualisiert: 14:23 Uhr
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Sportchef Paolo Duca (l.) und Trainer Luca Cereda (r.) nahmen nach dem Verrat von Präsident Filippo Lombardi den Hut in Ambri.
Foto: © Ti-Press / Ti-Press

Darum gehts

  • Ambri-Präsident Lombardi trifft Trainerkandidat Dubé – Sportchef und Trainer treten zurück
  • Lombardi bietet Rücktritt an, könnte aber weitermachen – die Suche nach Nachfolgern läuft
  • Christian Dubé (48) als möglicher Trainer und Sportchef im Gespräch
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Die Situation in Ambri ist in den letzten drei Tagen eskaliert. Nachdem sich Präsident Filippo Lombardi (69) hinter dem Rücken von Sportchef Paolo Duca und Trainer Luca Cereda (beide 44) mit Trainerkandidat Christian Dubé (48) getroffen hatte, kam es am Mittwochmorgen zu einer Medienkonferenz, die es in sich hatte.

Der Reihe nach gaben Lombardi und seine beiden wichtigsten Angestellten, die neben ihm sassen, ihren Rücktritt bekannt. Das Vertrauensverhältnis war nach dem Verrat des Präsidenten irreparabel. So steht Ambri ohne die Troika da, die in den letzten achteinhalb Jahren den Klub geprägt hatte. Doch wie geht es nun weiter?

Geht Lombardi wirklich? Er habe dem Verwaltungsrat seinen Rücktritt angeboten, sagte er, machte dann aber auch klar, dass er nicht von heute auf morgen weg sein werde.

Lombardi muss neuen Trainer und neuen Sportchef präsentieren

Derweil wird intensiv darüber spekuliert, ob der versierte Politiker nicht eine Kehrtwende macht, wenn Gras über die Sache gewachsen ist. Mit seinem Schuldeingeständnis hat er zumindest die Basis dafür gelegt. Und es ist vorstellbar, wenn im Verwaltungsrat, der neben Lombardi aus Vize Massimo Frigerio, Reto Sormani und neu Patrick Albisetti besteht, keiner Gelüste hat, selbst das Kommando zu übernehmen. Dann könnte einer sagen: «Pippo, mach weiter! Das kannst nur du.» Und der sendungsbewusste Mitte-Politiker könnte dann antworten: «Okay, okay, ich kann den Klub nicht im Stich lassen.»

«Einen wie Duca finden die nie wieder»
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Vertrauensbruch in Ambri:«Einen wie Duca finden die nie wieder»

Angesichts der angespannten finanziellen und sportlichen Lage ist der Job als Ambri-Boss alles andere als beneidenswert. Und so gibt es im Tessin auch Stimmen, die glauben, dass der Medienunternehmer den Knall nutzt, um sich davonzuschleichen.

Fürs Erste ist Lombardi aber noch im Amt und muss einen neuen Sportchef und einen neuen Trainer aus dem Hut zaubern. Und zwar schnell.

Würde sich Dubé das Ambri-Chaos antun?

Die einfachste Lösung? Christian Dubé. Mit dem Kanadier hat man bekanntlich bereits gesprochen. Er ist per sofort verfügbar und grundsätzlich heiss, wieder einen Job zu übernehmen, nachdem er im Frühling 2024 in Fribourg nach dem Halbfinal-Aus gegen Lausanne gefeuert wurde und der Platz in Bern an Heinz Ehlers gegangen ist.

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Doch ist Dubé verrückt genug, sich ins Ambri-Chaos zu stürzen? An Selbstvertrauen hat es dem charismatischen Québécois jedenfalls nie gefehlt. 

Die Nachfolger von Duca und Cereda werden einen schweren Stand bei den emotionalisierten Fans haben. Und bei Dubé kommt dazu, dass er einst für Lugano spielte.

«Doppelter Dubé» wie in Fribourg?

Die Personalie Dubé hätte aber neben dem Selbstvertrauen noch einen weiteren Vorteil: In Fribourg baute er das Team als «doppelter Dubé», als Sportchef und Trainer, auf, ehe Gerd Zenhäusern die Rolle des Sportlichen Leiters übernahm. So könnten sich die klammen Tessiner eine Stelle sparen. Ansonsten wäre CEO Andreas Fischer (58) wohl bereit, den Job als Sportchef einzunehmen.

Viele Alternativen zu Dubé gibt es auf dem Trainermarkt nicht. Spannend wäre einer wie Olten-Trainer Christian Wohlwend (48), der zum rebellischen Klub passen würde und zuletzt dem SCB angeboten wurde. Und dann gibt es auch die Möglichkeit, vorderhand mit den bisherigen Assistenten René Matte (53) und Éric Landry (50), die derzeit das Training leiten, weiterzumachen. Am Freitagabend wartet jedenfalls das heisse Kellerduell gegen Ajoie auf die Leventiner.

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3
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