Darum gehts
- Ambri: Trainer und Sportchef treten zurück wegen Vertrauensbruch durch Präsident
- Duca und Cereda fühlen sich hintergangen und entmachtet
- Ambri holte nur sieben Punkte aus zwölf Spielen
Die Gottardo Arena in Ambri wird am Mittwochmorgen Schauplatz eines Dramas. In einer eilig einberufenen Pressekonferenz kommt es zum ganz grossen Bruch auf der Führungsetage des Klubs.
Trainer Luca Cereda (44) und Sportchef Paolo Duca (44) geben per sofort ihre Ämter bei den Leventinern ab. Der Grund: Sie fühlen sich von Präsident Filippo Lombardi (69) hintergangen. Oder wie es Duca im Gespräch mit Blick formuliert: «Das fühlt sich an wie Verrat, wie ein Messer in den Rücken.»
Was ist passiert? Duca spricht davon, dass er und Cereda vor zehn Tagen aufgrund der schwierigen sportlichen Situation des Klubs – Ambri holte nur sieben Punkte aus zwölf Spielen – das Gespräch mit dem Verwaltungsrat und dessen Präsident Lombardi gesucht hatten. Offenbar hatte das Duo sogar den freiwilligen Abgang angeboten.
Davon wollte Klub-Boss Filippo Lombardi aber nichts wissen: «Sie haben uns gesagt: ‹Macht weiter, das kommt gut.›»
Doch offenbar war der Glaube in das Schaffen von Duca und Cereda nicht so gross, wie es das gemeinsame Gespräch vermuten liess. Gemäss Duca kam es in der Folge sehr wohl zu weiteren Diskussionen um die Position des Sportchefs und des Trainers – auch mit der Mannschaft. Zu viel des Guten für Duca: «Das hat logischerweise zur Folge, dass wir entmachtet waren.»
«Wir haben viele Jahre für den Verein gekämpft»
Aus Sicht Ducas kommt dieser Schritt der Vereinsleitung mit einer Entlassung gleich, auch wenn das niemand direkt gesagt habe: «Wenn du jemandem in den Rücken schiesst, kannst du nicht einfach die Kugel rausnehmen und ‹Sorry› sagen.» Und er ergänzt, sichtlich aufgewühlt: «Wenn du tot bist, bist du tot.» So gehe die Glaubwürdigkeit verloren, ohne die es unmöglich sei, aus einer sportlichen Krise herauszufinden.
Auf seine Gefühle angesprochen, zeigt sich Duca in erster Linie enttäuscht: «Luca Cereda und ich haben Filippo immer geholfen, wir haben so viele Jahre auf dem Eis und im Büro für den Verein gekämpft. Wir sind durch so viele Krisen gegangen. Dass er nun nicht ehrlich war und nicht das direkte Gespräch mit uns gesucht hat, tut einfach weh.»
Emotional reagiert Duca schliesslich auf die Feststellung, dass Cereda und ihm nun die Möglichkeit genommen wurde, sich schön von ihrem Herzensklub zu verabschieden. Ducas Gesichtsausdruck spricht Bände. Er selber mag nicht mehr viel dazu sagen ausser: «Ja, so ist es.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 12 | 25 | 32 | |
2 | Lausanne HC | 13 | 22 | 27 | |
3 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 12 | 12 | 26 | |
4 | EV Zug | 12 | 5 | 23 | |
5 | ZSC Lions | 12 | 12 | 23 | |
6 | HC Fribourg-Gottéron | 12 | 11 | 21 | |
7 | Genève-Servette HC | 12 | -17 | 20 | |
8 | EHC Kloten | 13 | -6 | 16 | |
9 | EHC Biel | 11 | 2 | 14 | |
10 | SCL Tigers | 12 | -9 | 14 | |
11 | HC Lugano | 12 | -4 | 13 | |
12 | SC Bern | 11 | -13 | 11 | |
13 | HC Ambri-Piotta | 12 | -19 | 7 | |
14 | HC Ajoie | 12 | -21 | 5 |