Er will in der Krise helfen
Das Dilemma von ZSC-Meisterheld Grant

Nicht mal ein Drittel der Spiele konnte Derek Grant bisher bestreiten. Dem Kanadier fehlt die meisterliche Form, und den ZSC Lions in Krisenzeiten der Stürmer mit seinen besten Qualitäten.
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Der ZSC-Kanadier Derek Grant hat in dieser Saison erst neun Liga-Spiele bestritten, eine Verletzung wirft ihn immer wieder zurück.
Foto: Pius Koller

Darum gehts

  • Derek Grant ist angeschlagen, hat erst neun Liga-Spiele bestritten
  • Der ZSC-Kanadier ist noch weit von seiner Topform entfernt
  • Er räumt ein, dass man in Krisenzeiten zu verfrühten Comebacks neigt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Gegen Leader Davos kann er seine Defizite nicht verstecken: Derek Grant ist noch weit weg von seiner meisterlichen Form, die bei den ZSC Lions ein wichtiges Teil des Titel-Puzzles der letzten zwei Jahre gewesen ist. Läuferisch kann er das Gaspedal kaum durchdrücken, beim Timing hapert es ab und an. Kein Wunder: Der Kanadier hat nicht mal ein Drittel der bisherigen Liga-Spiele bestritten.

Gerade mal auf neun Einsätze kommt Grant, der sich bereits im zweiten Match bei einer Keilerei mit Ajoie-Raubein Pilet eine Unterkörper-Verletzung (Fuss?) zugezogen hat. Seither laboriert er deswegen an Problemen, wird in der Genesung immer wieder zurückgeworfen. Daran Schuld hat wohl auch die Dauerkrise der Zürcher sowie deren anhaltendes Verletzungspech.

Risiko eingehen, zu früh zurückzukehren

Denn: Zuschauen, wenn es seiner Mannschaft nicht läuft? Das liegt einem Leistungsträger wie Grant überhaupt nicht, «ich will lieber da draussen mit den Jungs kämpfen». Und genau da fängt das Dilemma an. Spielen, obwohl man noch nicht hundertprozentig fit dafür ist? Oder lieber abwarten, bis die Verletzung ausgeheilt ist?

Natürlich, so bestätigt der 35-Jährige, sei man in schwierigen Zeiten eher geneigt, das Risiko einzugehen und zu spielen. «Manchmal vermutlich zu früh», wie der Ex-NHL-Stürmer (Anaheim, Pittsburgh, Nashville, Philadelphia) nach dem Penaltysieg in Davos einräumt. Wie auch, dass es noch ein Prozess sei, bis er wieder jener Derek Grant ist, den das Team braucht. Bissig, entschlossen, ein Leader.

«Ich habe nicht erwartet, dass ich in Playoff-Form zurückkehre. Gegen Ende des Spiels tun mir die Lungen weh.» Sprich, er kommt ausser Puste. «Ich versuche, so zu spielen, wie es für mich möglich ist.» Mit der Erfahrung eines Routiniers. So steht er bei seinem 2:1-Powerplay-Treffer goldrichtig vor dem HCD-Kasten. Bei seinem ersten Penalty-Anlauf in dieser Saison versagt er aber, letztmals einen versenkt hat er in der vorletzten Saison.

Frödén rettet dem ZSC den Sieg
4:37
HC Davos – ZSC Lions 2:3 n.P.Frödén rettet dem ZSC den Sieg

Grant ist jedoch zuversichtlich. Der in den letzten Monaten gedrängt gewesene Spielplan lockert auf, das verschafft der Heilung mehr Zeit. Und gibt Hoffnung, dass weitere angeschlagene Teamkollegen zurückkehren. Die herbstliche Verletzungsmisere möchte er zwar nicht als Ausrede gelten lassen, «aber die vielen Veränderungen in der Aufstellung nagen an der Konstanz der Linien. Wenn es dann mal nicht läuft, sind wir wie blockiert». Den Auftritt und Sieg bei Leader HCD wertet er deshalb als Schritt in die richtige Richtung. «Denn eigentlich wissen wir ja, was es braucht», betont der zweifache Meister.

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