«Ich wollte nicht mehr damit umgehen»
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Tomlinson verrät in Doku:«Ich wollte nicht mehr damit umgehen»

Emotionaler Matchabend für Jeff Tomlinson
«Es ist so befreiend»

Für Jeff Tomlinson ist es speziell. Das Duell «seiner» beiden Klubs Kloten und Lakers. Sein Buch «Blindes Vertrauen» ist an diesem Tag erschienen. Die Leute sind berührt von seiner Geschichte. Der Kanadier sagt, was ihn an diesem Abend bewegt hat.
Publiziert: 10:57 Uhr
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Aktualisiert: 11:36 Uhr
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Die Lakers sahen in Kloten lange wie die sicheren Sieger aus, führten nach zwei Dritteln 3:0.
Foto: Roger Albrecht/freshfocus

Darum gehts

  • Kloten dreht 0:3-Rückstand in 5:3-Sieg gegen die Lakers
  • Jeff Tomlinson verpasst die irre Wende, weil er unzählige Bücher signiert
  • Das Buch «Blindes Vertrauen» über ihn ist am Tag des speziellen Duells erschienen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Am Tag des Duells zwischen Kloten und dem SCRJ ist das Buch «Blindes Vertrauen» erschienen, das der Journalist Kristian Kapp über Ex-Trainer Jeff Tomlinson geschrieben hat. Sinnbildlich. Es geht um dessen jahrelanges Leiden und Versteckspiel, nachdem der 55-Jährige nach zwei Augen-Infarkten seine Sehkraft praktisch verloren hat. Aber dennoch weitermachte.

Zunächst bei den Lakers, danach verpflichtet ihn der EHC Kloten, mit dem der Kanadier als blinder Trainer den Aufstieg in die National League schafft. Es ist das Duell jener Klubs, die Tomlinson in seiner Leidenszeit unterstützt – und damit vermutlich gerettet – haben. Entsprechend emotional ist der Abend für ihn. Das speziellste Gefühl? «Erstmals komme ich in diese Eishalle, und alle wissen, dass ich nicht mehr gut sehen kann. Ich muss niemandem mehr etwas vorspielen, das ist so befreiend», erzählt er nach dem Spiel. Davor werden Passagen aus der Geschichte vorgelesen, «da zuzuhören, war ebenfalls berührend», sagt Tomlinson. Während der Pausen signiert er unzählige Bücher, «die Leute erzählten mir, wie ergriffen sie sind».

Nati-Coach mit emotionalen Worten

Emotional ist auch das Vorwort des Buches, geschrieben von Patrick Fischer (50), dem Trainer der Schweizer Nationalmannschaft, der erst bei der Anfrage dafür von Tomlinsons Schicksalsschlag erfahren hat. «Manchmal schreibt das Leben Geschichten, die so unfassbar sind, dass sie wie Legenden klingen. Geschichten von Schmerz, Verlust und tiefster Dunkelheit; aber auch von Mut, Stärke und unerschütterlichem Lebenswillen. Dies ist die Geschichte von Jeff Tomlinson.»

Fischer ist beeindruckt: «Über Jahre hinweg hat er sich in einer Welt behauptet, die von Schnelligkeit, Präzision und scharfem Blick bestimmt wird, obwohl er längst im Dunkeln stand.» Für ihn ist das Buch eine Hommage an Tomlinsons Mut und Entschlossenheit. «Und an seine Fähigkeit, im tiefsten Dunkel eine neue Klarheit zu finden.» Die Liebe zum Eishockey, die hat Klotens sportlicher Berater nie verloren.

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Wie packend der Sport sein kann, verpasst Tomlinson allerdings in diesem Duell. Er ist so beschäftigt, bekommt vom Spielgeschehen fast nichts mit. Dass sein Team – er ist der sportliche Berater Klotens – einen 0:3-Rückstand gegen die Lakers im Schlussdrittel noch in einen 5:3-Sieg dreht, geht an ihm vorbei.

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