Diesmal nicht als Notnagel wie 2022
Hughes darf wieder für Team Canada ran – diesmal nicht als Notnagel

Vor drei Jahren war Connor Hughes’ Spengler-Cup-Gastspiel eine Hauruck-Aktion. Diesmal wurde der Lausanne-Goalie offiziell angefragt und konnte sich darauf vorbereiten und freuen.
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Goalie Connor Hughes ist nach einem Jahr in der AHL bei Laval in die National League zurückgekehrt und spielt bei Lausanne.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • 2022 spielte Connor Hughes innert zwei Wochen für die Schweiz und Kanada
  • Der Doppelbürger darf am Spengler Cup ran, weil es kein IIHF-Turnier ist
  • Diesmal ist der Lausanne-Goalie nicht nur der Notnagel
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Zwei oder drei kompetitive Torhüter für den Spengler Cup engagieren zu können, ist für die sportliche Führung des Team Canada jedes Jahr eine neue Herausforderung. Das bestätigt auch Ex-Lakers-Stürmerstar und Tampas Ex-Assistenz-Sportchef Stacy Roest (51), der auf einem Schweiz-Trip im November im Auftrag von Hockey Canada die NL-Kanadier abgeklappert hat: «Wir müssen einen Klub finden, der uns trotz laufender Meisterschaft einen Goalie zur Verfügung stellt.»

Bei dieser Austragung des Traditionsturniers in Davos dabei: Taylor Gauthier (24) vom EHCL-Team Wheeling Nailers, der abgehalfterte NHL-Keeper James Reimer (37, letzte Saison bei Buffalo) – und Lausannes Connor Hughes. Der 29-Jährige besitzt den Schweizer wie auch den kanadischen Pass.

Fehlende Ausrüstung und Grippe im Team

Bereits 2022 steht Hughes im Kasten des Team Canada am Spengler Cup. Damals allerdings nach einer Hauruck-Aktion. «Nach dem letzten Meisterschaftsspiel mit Fribourg wurde mir mitgeteilt, dass ich zum Team Canada stossen könne», erinnert sich Hughes, «und ich habe einfach ein paar Sachen zusammengepackt. Das kam völlig unerwartet.»

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Der Grund dafür war das Pech der aufgebotenen Keeper: Bei Michael DiPietro (26, Providence, AHL) blieb die Ausrüstung aufgrund eines Wintersturms irgendwo auf der Flugreise hängen. Und Michael Hutchinson (35, SaiPa, Fi) hatte eine Grippe erwischt. Hughes rechnet nicht mit einem Einsatz, doch weil DiPietros Sachen auch nach zwei Tagen noch auf sich warten lassen, spielt der Doppelbürger. Dies, obwohl er zwei Wochen zuvor noch mit der Schweizer Nati im Dezember-Camp gewesen ist.

Über die aussergewöhnliche Situation reden durfte Hughes 2022 gemäss Anweisung der Team-Canada-Verantwortlichen nicht. Es sorgte für Wirbel, da so kurzfristige Nationenwechsel üblicherweise nicht möglich sind. Doch der Schweizer Nati-Verantwortliche Lars Weibel klärt damals im Blick auf: «Da es sich beim Spengler Cup nicht um ein offizielles Länderspiel handelt, sehen wir hier kein Problem. Connor wird weiterhin für die Schweizer Nati spielen.» Das tut der 1,93-m-Hüne in der Zwischenzeit auch noch einmal.

Auf internationaler Bühne messen

Hughes ist auf dem Radar von Hockey Canada geblieben. Nachdem er nach einer Saison in der AHL bei den Laval Rocket in die National League zurückgekehrt ist, ist seine erneute Spengler-Cup-Teilnahme noch der Bonus obendrauf. Bei den Westschweizern teilt er sich die Einsätze mit Kevin Pasche (22), Hughes ist allerdings etwas aus dem Kreis der möglichen Nati-Kandidaten gerutscht.

In Davos kann er sich nun mal wieder auf internationaler Bühne messen. «Natürlich habe ich im November sofort Ja gesagt, als die offizielle Anfrage gekommen ist», so Hughes, der seine Freundin sowie den Bruder und dessen Verlobte in Davos dabei hat und so mit der Familie Weihnachten verbracht hat. «Der Spengler Cup ist ein einzigartiges Erlebnis und ich bin einfach glücklich darüber, beide Nationen repräsentieren zu können.»

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