Darum gehts
- Drei Schweizer Beachvolley-Teams qualifizieren sich für die WM in Australien
- Nach langem Schattendasein zeigen sie wieder starke Leistungen
- Letzte WM-Medaille für Schweizer Männer: Silber im Jahr 2005
Nach langem Schattendasein lassen die Schweizer Männer-Teams im Beachvolleyball wieder mal aufhorchen. Gleich drei Teams haben es an die Weltmeisterschaft im australischen Adelaide (ab Freitag) geschafft.
Das war 2011 letztmals der Fall, als sogar vier Duos dabei waren – jedoch kein Wörtchen bei der Medaillen-Entscheidung mitzureden hatten. Schweizer Edelmetall? Das ist noch länger her: 2005 gewannen Sascha Heyer/Paul Laciga WM-Silber in Berlin, 1999 – beim zweiten WM-Turnier der Beach-Geschichte – wurden Martin Laciga (1975–2023) und sein Bruder Paul Laciga Zweite.
Die Ära der konstant starken Schweizer Männer-Teams hat bis vor zehn Jahren angehalten. Danach schwächeln sie. Die WM-Turniere 2023, 2022 und 2017 finden ohne Schweizer Männer-Beteiligung statt. 2019 sind Adrian Heidrich/Mirco Gerson dabei, die nicht über die erste K.o.-Runde hinaus kommen, 2015 Philip Gabathuler/Mirco Gerson, die im Achtelfinal scheitern. Der Schweizer Verband hat deshalb in den letzten Jahren regelmässig Anläufe unternommen für einen Aufschwung bei seinen Beach-Männern. Auch nach dem letzten Olympia-Zyklus sind die Kader-Duos neu gemischt und auf den Trainerpositionen Rochaden vorgenommen worden.
Internes Duell zum Auftakt
Die ersten erfolgreichen Anzeichen zeigen sich nun vor dem Saison-Highlight: In Australien halten Yves Haussener/Julian Friedli und Adrian Heidrich/Jonathan Jordan die Schweizer Fahnen hoch. Sie holen sich das WM-Ticket beim letztmöglichen Quali-Turnier Anfang Oktober in Veracruz (Mex) mit einem 3. und einem 5. Platz. Marco Krattiger/Leo Dillier sind dank ihrer Platzierung in der Weltrangliste (28.) WM-Teilnehmer.
Bitteres Lospech: In der Gruppe A kommt es zu einem Schweizer Duell. Krattiger/Dillier treffen auf Heidrich/Jordan. Komplettiert wird die Gruppe durch das Duo Hannibal/Llambías aus Uruguay und die Norweger Mol/Sorum. Letztere sind als amtierende Europameister Mitfavoriten auf die WM-Krone. Männer-Trainer und Ex-Blockspieler Philip Gabathuler sagt zu den WM-Aufgaben der beiden Schweizer Teams: «Dass die WM für sie mit einem internen Duell startet, ist einerseits eine spezielle Affiche, andererseits für mich als Coach etwas unglücklich, da ich mir für beide Teams einen Startsieg wünsche. Uruguay als Gruppenvierter wird der Gegner sein, den sie schlagen müssen, um in die K.o.-Phase einzuziehen.» Dies traut er ihnen zu.
Die Gegner für Haussener/Friedli in der Gruppe J sind Cherif/Ahmed (Kat), Hammarberg/Berger (Ö) und Gomez/Veranes (Kuba). Die Katarer dürften für die Schweizer kaum zu schlagen sein. Die jungen Österreicher gehören zur erweiterten Weltspitze. Erstmals tauchen die Kubaner auf der World Tour auf, da sie sich ihr WM-Ticket über die Continental Tour gesichert haben.
Coach Gabathuler: «Yves und Julian müssen in dieser Gruppe sicher ihr Leistungspotenzial abrufen. Dann liegt die Qualifikation für die nächste Runde drin.» Um in die Nähe einer Medaillenchance zu kommen, müssten jedoch alle drei Schweizer Männer-Duos über sich hinauswachsen.