«Check-In» ist ihr Ritual
Diese Beach-Schwestern sind unser grösster WM-Trumpf

Nach der ersten gemeinsamen Saison steht für die Vergé-Dépré-Schwestern Anouk und Zoé die Krönung an: Die WM in Australien. Das Duo hat den Mut, ein hohes Ziel auszusprechen.
Publiziert: 15:52 Uhr
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Die Schwestern Anouk (vorne) und Zoé Vergé-Dépré haben diese Saison als Duo zusammengespielt.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Anouk und Zoé Vergé-Dépré nach konstanter Saison mit Selbstvertrauen an die WM
  • Schwestern führten «Check-in» für offene Kommunikation vor Trainings und Spielen ein
  • Schweizer Duo peilt WM-Gruppensieg an, erste Partie am Freitag gegen Dominikanerinnen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Die Verkündung, dass Anouk und Zoé Vergé-Dépré neu ein Beach-Duo bilden, hat im letzten Herbst ein grosses Echo ausgelöst. Und immer wieder die Frage, ob Vorteil dank oder Belastung für die Schwestern-Beziehung. Ein Jahr später blicken die beiden Beachvolleyballerinnen auf eine Saison zurück, die sie in gewissen Bereichen selbst überrascht hat. Und von der sie trotz des Fakts, dass sie sich bestens kennen, noch viel von- und übereinander gelernt haben.

«Uns hat erstaunt, dass es von Anfang an so gut lief», sagt mit Anouk die ältere Schwester. «Wir hatten Respekt davor, dass es Konflikte geben könnte. Aber es lief gut und wir realisierten, dass in unserer Schwestern-Beziehung nichts kaputt gehen kann», ergänzt die 33-Jährige. Dass das Duo von Beginn weg auch auf der höchsten Turnier-Stufe Elite sogleich Top10-Plätze erreicht, ist zwar Fluch und Segen zugleich. «Wir erwarteten zuerst, dass es so weitergeht», so Zoé. Das sorgt für unnötigen Druck, doch dem Team «Zouk», wie es sich nennt, gelingt es, eine Konstanz zu finden. «Das wiederum verlieh uns Selbstvertrauen», beschreibt die 27-Jährige.

In kleinen Schritten haben sich Anouk und Zoé weiterentwickelt, bei technischen Anpassungen wie dem oberen Zuspiel und dem Positionswechsel, bei der Dynamik mit dem neu und auch an der WM erlaubten Aktiv-Coaching und der Kommunikation auf dem Feld.

Offenes «Check-in» vor den Spielen

Bezüglich Kommunikation haben die Schwestern vor Trainings oder Spielen eine Art «Check-in» eingeführt. Dabei wird offen und ehrlich die Gefühlslage gecheckt und ausgetauscht. «Damit wir wissen, in welcher Stimmung wir sind und was es braucht, um so auftreten zu können, wie wir möchten und wir uns im gewünschten Zustand befinden», erklärt Abwehrspielerin Zoé. Wenn beide schon voller Energie sind, brauche es nicht noch zusätzliche Motivation. Sie persönlich habe zudem daran gearbeitet, sich auf dem Feld nicht zu verkriechen, sondern weiterhin Energie reinzubringen. Blockspielerin Anouk betont, «dass wir auf ein anderes Leistungslevel gekommen sind, wenn wir bewusst wahrgenommen haben, was es an diesem Tag genau braucht. Emotional, taktisch und körperlich.»

Der erste WM-Anpfiff ertönt für die Vergé-Déprés gleich am Freitag, auf sie warten die Dominikanerinnen Paniagua/Payano. Anouk und Zoé peilen nicht nur den Gruppensieg an, «wir haben auch den Mut, ein hohes Ziel auszusprechen. Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Wenn wir nicht voll daran glauben, werden wir das auch nicht erreichen», betont Zoé. Ihr Selbstvertrauen ist aufgeladen.

Die weiteren Schweizer Duos in Adelaide: Annique Niederhauser/Leona Kernen, Marco Krattiger/Leo Dillier, Adrian Heidrich/Jonathan Jordan und Yves Haussener/Julian Friedli.

«Wir planen jetzt mehr Zeit ohne einander»
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