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Wegen Wurstchaos im Winter – Zermatter Kurdirektor muss zur Nachhilfe an die Olma
«Die Würste waren tatsächlich etwas missraten»

Die Zermatter Touristiker nehmen Bratwurst-Unterricht an der Olma. Nach einem Wurstchaos im April sucht Kurdirektor Daniel Luggen (53) die Expertise in der Ostschweiz. So soll die Qualität der Würste vom Grill im Wallis steigen.
Publiziert: 11:53 Uhr
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Aktualisiert: 12:27 Uhr
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Weil Zermatt im April 2025 von der Aussenwelt abgeschnitten war, wurden die Gäste mit Essen und Getränken versorgt. Zum Beispiel Raclette.
Foto: zVg

Darum gehts

  • Zermatt will Bratwurst-Zubereitung verbessern und lernt an der Olma
  • Kurdirektor Daniel Luggen persönlich beteiligt sich am Lernprozess
  • Wallis ist dieses Jahr Gastkanton an der Olma in St. Gallen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Martin MeulReporter News

Das nächste Mal soll es besser werden und auch die Touristen im Wallis sollen ein ordnungsgemäss zubereitetes Ostschweizer Kulturgut geniessen können. «Wir wollen und müssen da tatsächlich besser werden», sagt Daniel Luggen (53) und lacht. «Wir haben in Zermatt immer den Anspruch, besser zu werden.»

Dabei geht es nicht um Pisten, Schnee oder Hotels – nein es geht buchstäblich um die Wurst. Die Bratwurst.

Gut gemeint

Mitte April 2025 – der Winter kehrt mit aller Macht in die Schweiz zurück. Stromausfälle, gesperrte Strassen, Schneechaos, abgeschnittene Dörfer. Die Bilder gingen um die Welt. 

Auch im Weltkurort Zermatt VS geht nichts mehr. Der Strom ist weg, Tausende Touristen sitzen fest. Eine Herausforderung für die Touristiker – die Gäste sollen schliesslich bei Laune gehalten werden. 

Und Liebe geht bekanntlich durch den Magen, das weiss man auch am Fusse des Matterhorns. Also wurden die wartenden Gäste kurzerhand verpflegt. Getränke und Essen wurden auf dem Bahnhofplatz gereicht. Beim Raclettestreichen machen die Walliser eine gute Figur. Doch bei den Bratwürsten, da hapert es.

Kurdirektor Luggen sagt: «Die Würste waren tatsächlich etwas missraten.» Teilweise nicht ganz gar, also noch weiss, andere wiederum zu gut durch. Ein Foto vom Zermatter Wurstchaos ging durch die Medien, auch die sozialen.

Nachhilfe an der Olma

Es hagelte Kommentare. So gehe das doch nicht mit den Bratwürsten, da müssten die Zermatter aber dringend Nachhilfe nehmen. Das Ostschweizer Heiligtum Bratwurst ist halt auch im Wallis beliebt. 

«Genau das tun wir jetzt – und wo könnten wir das besser tun, als an der Olma?», sagt Daniel Luggen und lacht. «Wenn man weiss, wie man die Würste mit Liebe behandelt, und richtig zubereitet, dann dort.» Zugute kommt den Zermattern, dass das Wallis dieses Jahr Gastkanton an der Olma ist.

Kein Senf, versprochen

Am Montag ist es so weit und auch der Kurdirektor selbst wird neben seinem Team Hand auf der Ausstellung anlegen. «Ich habe schon gewurstet, aber es waren immer Eringerwürste», sagt er. «Ein bisschen Auffrischung in puncto Olma-Bratwurst kann da nicht schaden.»

Das, obwohl sich Luggen am Grill eigentlich auskennt. «Ich liebe meinen Smoker», sagt er zu Blick. «Aber für unsere Gäste geben wir alles.»

Gleichzeitig wollen Luggen und sein Team zur Kantonsverständigung beitragen. «Wir kommen natürlich nicht mit leeren Händen, sondern mit ganz viel Raclettekäse», verspricht er. Und natürlich hat er sich auch über die wichtigste Regel informiert: «Keiner von uns wird nach Senf zu seiner Wurst fragen! Eine richtige Olma-Bratwurst hat das nicht nötig!»

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