Darum gehts
- Im Wallis und im Berner Oberland beruhigt sich die Lage nach dem Wintereinbruch
- Die italienischen Behörden warnen vor Sturmböen, Erdrutschen und Überschwemmungen
- Das Unwetter zieht weiter nach Osten: Auch Österreich erwartet Stürme und Starkregen
Air Zermatt zieht Bilanz nach heftigem Schneechaos
Das Osterwochenende verlief für die Air Zermatt dieses Jahr anders als gewohnt: Statt zahlreicher Wintersportunfälle sorgten massive Schneefälle im Oberwallis für eine aussergewöhnliche Lage, heisst es in einer Medienmitteilung. Besonders betroffen waren demnach abgelegene Seitentäler, die teils von der Aussenwelt abgeschnitten und ohne Strom waren. Die Air Zermatt unterstützte zeitweise mit bis zu vier Helikoptern gleichzeitig die Einsatzkräfte am Boden.
Ein bedeutender Teil der Einsätze galt der Sicherheit auf Verkehrswegen. Zudem transportierte die Air Zermatt technische Mitarbeitende in sonst unzugängliche Gebiete, beispielsweise um die Stromversorgung wiederherzustellen. In enger Zusammenarbeit mit Sicherheitsverantwortlichen führte die Air Zermatt zahlreiche Lawinensprengungen durch. Die Sprengladungen wurden jeweils punktgenau an den durch Fachpersonen definierten Stellen abgesetzt. Diese gezielten Einsätze machten es möglich, dass Strassen und Bahnlinien so rasch als möglich wieder freigegeben werden konnten.
Besonders eindrücklich war die Evakuierung eines Hotels oberhalb von Zermatt: Über 110 Gäste wurden per Helikopter in Sicherheit gebracht, da weder eine Zufahrt noch eine Evakuierung über die Piste möglich war.
Da die noch im Saisonbetrieb laufenden Skigebiete im Oberwallis aufgrund von Stromausfällen oder Lawinengefahr teilweise nicht im Vollbetrieb waren, verzeichnete die Air Zermatt über das Osterwochenende weniger Wintersportunfälle als in den Vorjahren. Betrachtet man jedoch den gesamten Winter, zeigt sich ein anderes Bild: Bereits im laufenden Jahr hat die Air Zermatt über 1000 Rettungseinsätze durchgeführt. Dieser Wert wurde im Vorjahr erst Ende Mai erreicht.
Strasse zwischen Stalden und Saas-Balen ab Sonntag um 19.00 Uhr offen
Die Strasse zwischen Stalden und Saas-Balen wird am Sonntag um 19.00 Uhr wieder für den gesamten Verkehr freigegeben. Das teilten die Behörden am Sonntagnachmittag mit.
Das erste Postauto ab Saas-Fee nach Visp soll demnach um 18.50 Uhr verkehren. Die erste Postauto-Verbindung von Visp nach Saas-Fee soll um 18.44 Uhr starten. Danach gelte der reguläre Fahrplan.
Strasse ins Saastal weiterhin gesperrt
Wie die Behörden mitteilen, bleibt die Strasse ins Saastal weiterhin gesperrt. Die nächste Information für die Bevölkerung erfolgt am Sonntag um 17 Uhr.
Temporäre Öffnung der Strasse zwischen Stalden und Saas-Grund
Zwischen 19.00 und 21.00 Uhr wird die Strasse zwischen Stalden und Saas-Grund temporär in beide Richtungen geöffnet. Ab 21.00 ist die Strasse dann wieder gesperrt. Weitere Informationen wollen die Behörden am Sonntag um 10.30 Uhr kommunizieren.
Taugwalder von Zermatt Tourismus zieht positives Fazit
Im Gespräch mit Blick-Reporter Martin Meul äussert sich David Taugwalder, Leiter PR/Kommunikation Zermatt Tourismus. «Wir spüren eine extreme Dankbarkeit und Anerkennung für die Gastfreundschaft bei den Gästen.» Rund 300 Raclettes, 500 Bratwürste und 180 Liter Kürbissuppe wurden ausgegeben, um die Wartezeit zu überbrücken.
«Wir sprechen hier von einem Jahrhundert-Ereignis», betont Taugwalder. «Und das Wichtigste ist, dass niemand zu Schaden gekommen ist.» Der Einschluss habe einmal mehr gezeigt, wie solidarisch, einfallsreich und kreativ Zermatt auf solche äusseren Ereignisse reagiere.
Das zeigt etwa die Raclette-Station, die errichtet wurde, um die wartenden Touristen zu verpflegen. Laut Taugwalder wurden insgesamt 500 Bratwürste, 300 Raclette und 180 Liter Kürbissuppe verteilt.
Amerikanerin steht seit fünf Stunden in der Schlange
Vor dem Bahnhof Zermatt hat sich eine Mega-Schlange gebildet. Mitten drin: Nat aus New York. «Wir stehen schon seit mehr als fünf Stunden hier.»
«Ich muss heute noch nach Zürich, damit ich meinem Flug morgen erwische», erzählt sie gegenüber dem Blick-Reporter.
Mit dem Service der Stadt sei sie zufrieden, jetzt müsse sie allerdings aus dem Dorf kommen. Trotz der Umstände sagt die Amerikanerin: «Wir lieben es hier. Vielleicht kommen wir bei besserem Wetter wieder zurück.»
Riesige Menschenmenge am Zermatter Bahnhof
Mittlerweile ist Blick-Reporter Martin Meul am Bahnhof in Zermatt angekommen. Vor dem Bahnhofsgebäude trifft er auf eine riesige Menschenmenge. Die Leute, zumeist Touristen, warten darauf, dass sie in einen der Züge steigen und aus dem Dorf fahren können.
Fahrt verzögerte sich – Zug war zu schwer
Um kurz nach 14.30 Uhr soll der erste Zug wieder von Täsch nach Zermatt fahren. Blick-Reporter Martin Meul sitzt im Zug, als es losgehen soll. Doch dann die Durchsage: Die Abfahrt verzögere sich, weil zu viele Leute eingestiegen seien und der Zug dadurch zu schwer sei. Einige Passagiere müssen wieder aussteigen. Wenige Minuten später fährt der Zug dann endlich los.
Er wartet seit 1,5 Stunden
Visar Kasniqi wartet seit 1,5 Stunden. Jetzt freuen seine Frau und er sich auf Zermatt. «Es ist mein erstes Mal.»
Dass ein Schnee-Chaos wütete und Zermatt von der Aussenwelt abgeschnitten war, wussten er und seine Frau zuerst nicht. «Das haben wir erst später erfahren.» Umso grösser ist seine Freude, dass es bald losgeht.
«Als der Strom wieder da war, waren wir fast ein bisschen traurig»
Corinne und Frank auf Frankfurt freuen sich, dass sie endlich nach Zermatt fahren können. Sie haben ein Apartment in Täsch, hatten aber die Idee schon nach Zermatt zu fahren, um dort Ski zu fahren. «Wir geniessen die Zeit und hoffen morgen Ski fahren zu können», sagt Frank zu Blick-Reporter Martin Meul.
Das Schnee-Chaos hat das Paar gut überstanden. «Nichts tun, ist auch mal gut.» Und Corinne ergänzt: «Als der Strom wieder da war, waren wir fast ein bisschen traurig.» Wann sonst habe man mal Zeit für sich. Ohne Internet. Ohne Ablenkung.
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