Darum gehts
- Walliser Staatsrat macht Segeltörn nach Korsika für politische Konsultationen
- Regierung rechtfertigt Reise mit Studienzielen und ähnlichen Herausforderungen
- Gesamtkosten über 15'000 Franken, davon knapp 4000 für Rückflug
Saint-Raphaël in Südfrankreich: Der Walliser Staatsrat posiert für ein Gruppenbild, bevor er seinen Segeltörn nach Korsika beginnt. Mitte-Politiker Christophe Darbellay (54) trägt ein Hawaii-Hemd mit beigen Shorts, bunte Sneaker und ein schwarzes Käppi. Der Präsident des Staatsrats, Mathias Reynard (38, SP), trägt ein leicht aufgeknöpftes Hemd und weisse Sneaker. Die Zermatter Staatsrätin Franziska Biner (39, Mitte) ein ärmelloses, blaues Top und einen kurzen Jeansrock.
Was soll der Segeltörn nach Korsika? Der Staatsrat spricht von wichtigen politischen Konsultationen. Etwa über die Schweizer Allianz für den Schutz der Ozeane, über den korsischen Tourismus, Weinberge, regionale Produkte – und die Bekämpfung von Waldbränden.
Rückflug kostet knapp 4000 Franken
Der Trip mit dem Zug ans Mittelmeer und danach mit dem Segelboot nach Korsika hat insgesamt über 15'000 Franken gekostet, wie Blick mithilfe des Öffentlichkeitsgesetzes herausgefunden hat. Allein an Übernachtungskosten fielen knapp 5000 Franken an. Teuer war auch der Rückflug, der knapp 4000 Franken zu Buche schlug.
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Wie rechtfertigt der Staatsrat die sommerliche Spritztour, an dem ausser den sechs Staatsratsmitgliedern auch die Kanzlerin und die zwei Vizekanzler teilgenommen haben? «Es handelt sich um eine Studienreise, während der institutionelle, wirtschaftliche und kulturelle Begegnungen stattfanden», teilt der Staatsrat Blick mit. «Korsika und das Wallis stehen in vielen Bereichen vor ähnlichen Herausforderungen. Ihre Wirtschaft basiert beispielsweise weitgehend auf dem Tourismus und der Vermarktung hochwertiger lokaler Produkte, was sowohl einen Vorteil als auch eine Herausforderung in Bezug auf die Nachhaltigkeit darstellt.»
Das Wallis hat eine steuerfinanzierte Tourismus-Agentur
Was die Regierung verschweigt: Sie gönnt sich mit «Valais Promotions» eine steuerfinanzierte Tourismus-Agentur, die jährlich über 11 Millionen Franken kostet. Trotzdem erschien es der Exekutive notwendig, sich selbst des Themas Tourismus anzunehmen. Der Kanton Wallis schreibt seit Jahrzehnten rote Zahlen und gehört zu den Nehmerkantonen im nationalen Finanzausgleich.