Darum gehts
- Steinschlaggefahr auf beliebtem Wanderweg in Brig-Glis. Anwohner fordert Sperrung
- Gemeinde hält Weg für sicher, trotz regelmässiger Felsstürze
- Am 27. September 2025 ereignete sich ein Steinschlag auf dem Weg
«Ruhe jetzt», sagt Georg Manz (66) zum Blick-Reporter. «Wir müssen hören können, wenn was runterkommt.» Man merkt, Manz will nicht hier sein. Der Grund: Hier droht Lebensgefahr.
Manz befindet sich auf einem Wanderweg entlang der Saltina, dem Fluss, der durch Brig-Glis fliesst. Der Weg ist einer der Hauptzugänge zum Naherholungsgebiet «Grindji». Manz wohnt direkt dort, wo der Weg beginnt. Er sagt: «An schönen Tagen, am Wochenende, kommen hier Hunderte Leute vorbei.» Hündeler, Familien, Senioren – sie alle nutzen den Weg, um Entspannung ausserhalb der Stadt zu suchen.
Massive Felsblöcke
Was die allermeisten nicht wissen: Auf dem Weg lauert Gefahr. Der Hang darüber ist instabil. Am 27. September seien massive Blöcke auf den Weg gestürzt, sagt Manz. «Es gab einen gewaltigen Knall und ich wusste sofort, dass dort wieder etwas heruntergekommen ist.» Er zeigt ein Bild und macht klar: Hätten diese Felsblöcke jemanden getroffen, derjenige wäre tot gewesen.
Manz informiert die Behörden, diese sperren den Weg auch sofort. Doch dann die Überraschung: Wenige Tage später wird der Weg wieder freigegeben. Für Manz vollkommen unverständlich. «Hier kommt fast jeden Tag etwas runter, sicher ist hier gar nichts.» Tatsächlich liegen bei einer Begehung am Samstag wieder massive Blöcke auf dem Weg, die ohne weiteres jemanden hätten töten können.
Das pure Unverständnis
Manz zeigt, wie es wirklich um den Fels bestellt ist. Er packt eine Schieferplatte und rüttelt daran. Ohne den geringsten Kraftaufwand bewegt sich der grosse Stein. Manz findet klare Worte: «Das ist eine Todesfalle, wieso tut man nichts?» Die beiden Steinschlagschilder, die aufgestellt worden sein, würden nichts bringen. «Den Leuten ist das Ausmass der Gefahr schlicht nicht klar.» Welche Wucht die herabstürzenden Felsen haben, zeigt sich auch bei einem Geländer aus Stahlrohren. Die Stangen sind an manchen Orten massiv verbogen. «Man stelle sich vor, was so etwas mit einem Schädel macht», so Georg Manz
Er versteht nicht, was die Gemeinde davon abhält, den Weg zu sperren, denn es gibt noch einen anderen Zugang zum Naherholungsgebiet.
Für Manz ist die ganze Situation sehr belastend. «Ich will doch nicht, dass auf meinem Weg jemand zu Tode kommt, ohne dass ich etwas dagegen unternehmen kann», sagt er. Der betroffene Weg liegt zwar auf dem Grundstück von Manz, ist jedoch ein offizieller Wanderweg. Darum darf Manz ihn nicht auf eigene Faust sperren – die Gemeinde ist zuständig.
Manz und der Blick-Reporter haben sich inzwischen wieder in Sicherheit gebracht. Doch schon kurze Zeit später kommen Spaziergänger in aller Seelenruhe über den Weg. Haben sie sich angesichts der Felsblöcke keine Sorgen gemacht? «Nein, nicht wirklich, der Weg ist ja offen», sagen sie.
Felssäuberung durchgeführt
Auch die Stadtgemeinde Brig-Glis sieht offenbar keine grossen Probleme damit, dass der Weg genutzt wird. Mediensprecher Bruno Kalbermatten bestätigt zwar, dass «am 27. September 2025 sich im Bereich des Wanderweges ein Steinschlag ereignete», und dass aus Sicherheitsgründen der betroffene Abschnitt umgehend gesperrt worden sei.
Am darauffolgenden Montag sei dann eine Begehung und Beurteilung der Situation durch eine Geologin erfolgt. «Diese empfahl eine Felssäuberung im betroffenen Bereich, um allfällige lose Gesteinsbrocken zu entfernen. Die Arbeiten wurden inzwischen abgeschlossen, sodass der Wanderweg wieder freigegeben werden konnte», sagt Kalbermatten.
Ein Warnschild zu Beginn des Wanderweges weise weiterhin auf die mögliche Gefahr von Steinschlag hin. Kalbermatten sagt: «Zudem wird die Stadtgemeinde Brig-Glis die Installation von Steinschlagvorhängen prüfen, um die Sicherheit langfristig zu erhöhen.»
Für Georg Manz bleibt das fahrlässig. Bis die Sicherheit wirklich gewährleistet sei, wäre eine Sperrung des Wegs die einzige Möglichkeit, dass wirklich niemand zu Schaden kommt, ist er überzeugt. «Das hier ist eine tickende Zeitbombe», sagt er.
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