Darum gehts
- Dietmar Wabersich erhält überraschende Entschuldigung für früheren Betrug
- Mädchen verkauften ihm zuvor wertlose «Überraschungskiste» für 10 Franken
- Über 300 Kommentare wurden zum Artikel über den Betrug geschrieben
«Damit habe ich nicht gerechnet. Ich habe mich riesig gefreut», sagt Dietmar Wabersich (63) in Widnau SG am Montag zu Blick. Der Grund für seine Freude: eine Überraschung. «Ich bin am Freitagabend zu meinem Briefkasten, um die Post zu holen und dann lagen darin zwei Zeichnungen, Süsses und eine 10-Franken-Note.»
Wer ihm da eine Freude gemacht hat, weiss er nicht. «Es steht kein Name auf den Bildern. Oder sonst irgendwo etwas, eine Adresse oder Ähnliches.» Der Ostschweizer hat aber eine Vermutung. Denn vor etwas mehr zwei Wochen wurde Wabersich übel mitgespielt.
Er gab ihnen sogar 5 Franken für Schoggi mit
Eine Gruppe Mädchen im Primarschulalter klingelte am 21. November an seiner Türe. Sie verkauften ihm eine «Überraschungskiste». Kostenpunkt: 10 Franken! «Ich wollte ihnen eine Freude machen und kaufte die Kiste ab.»
Und: Er gab ihnen noch fünf weitere Franken für Schoggi. Als er die Kiste dann aber öffnete, war die Enttäuschung gross. Nasse Steine, ein Feuerzeug und ein paar Gräser. «Sie haben die Sachen vermutlich kurz vorher von der Strasse aufgesammelt. Es hat geregnet», sagte Wabersich vergangene Woche zu Blick.
Über einen netten Brief, eine Zeichnung oder etwas Gebasteltes hätte er sich natürlich gefreut. Ihm ging es nicht um das Geld. Aber so fühlte er sich betrogen. Vor allem, weil die Mädchen bei dem Gespräch offenbar immer wieder gekichert hatten. Blick berichtete über den dreisten Betrug. Und der Artikel sorgte für mächtig Wirbel. Über 300 Kommentare wurden geschrieben.
«Kinder machen Fehler. Das ist nicht schlimm»
Jetzt folgte offenbar die Wiedergutmachung. «Es ist nur eine Vermutung. Die 10-Franken-Note lag neben den Süssigkeiten. Und es sind zwei unterschiedliche Zeichnungen dabei. Vielleicht haben zwei Mädchen sich so entschuldigen wollen», so Wabersich.
Er findet es gut, dass die Eltern wahrscheinlich mit den Kindern gesprochen haben. In Widnau sei der Kisten-Vorfall Gesprächsthema. Für ihn ist das Ganze mit der neuen Überraschung aber erledigt. «Kinder machen Fehler. Das ist nicht schlimm. Wichtig ist nur, dass sie daraus lernen und verstehen, was falsch war.» Und er betont: «Die Sache ist damit aus der Welt. Vergessen!»