Hier gibt der Kandidat die Antwort zu früh
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«Das war Moldovan»:Hier gibt der Kandidat die Antwort zu früh

Moldovan, Taucherbrille, Ryan Gosling
Die grössten Betrüge im deutschsprachigen Fernsehen

Der «Fussballer Moldovan», ein falscher Ryan Gosling und verdächtige Buntstifte. Im deutschsprachigen TV gab es Betrugsfälle en masse. Wir liefern die besten.
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Marlon und Michelle haben ganz Deutschland an der Nase herumgeführt. Sie haben sich vor ihrer Hochzeit heimlich kennengelernt.
Foto: Instagram

Darum gehts

  • TV-Betrug bei «Hochzeit auf den ersten Blick» und andere Fälle
  • Buntstift-Wette bei «Wetten dass..?» und Fussballer Moldovan-Skandal in der Schweiz
  • Tommaso R. erschlich sich 95'000 Franken in der Quizshow «Risiko»
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Saskia SchärRedaktorin People

Das vermeintliche «Hochzeit auf den ersten Blick»-Ehepaar Michelle und Marlon führte nicht nur ganz Deutschland, sondern auch das Produktionsteam der Sendung an der Nase herum. Sie lernten sich – entgegen dem Sendungskonzept – bereits im Vorhinein kennen, was einen klaren Regelverstoss darstellt. Dies ist jedoch bei weitem nicht der erste TV-Betrug, wie die nachfolgende Liste aufzeigt.

Buntstiftskandale bei «Wetten dass..?» (1988)

Gäbe es eine Auszeichnung für den bekanntesten Betrug – und das auch noch im Live-TV –, so ginge dieser wohl an die Buntstift-Wette bei der einst beliebten Samstagabendshow «Wetten dass..?». 1988 wettete der Chefredaktor des Satire-Magazins «Titanic», Bernd Fritz, Buntstifte lediglich an deren Geschmack zu erkennen. Dass er durch die zugeklebte Taucherbrille hindurchsehen konnte, wusste zunächst niemand. Er löste dies jedoch noch im Verlauf der Sendung auf. 2002 erklärte er im «Spiegel», dass das ZDF ganz schön brüskiert von seiner Aktion war, Moderator Thomas Gottschalk ihn allerdings am nächsten Tag noch angerufen und ihm für seinen Streich gratuliert habe.

Foto: imago/teutopress

Fussballer Moldovan (1998)

Was die Bunststift-Wette in Deutschland ist, ist der Fussballer Moldovan in der Schweiz. 1998 nahm der 25-jährige Tommaso R. unter falschem Namen in der Quizshow «Risiko» des Schweizer Fernsehens teil. Auf die Frage «Wer wurde durch das Schweizer Fernsehen zum Kopf des Jahres 1997 gewählt?», antwortete er mit «Das isch de Fuessballer Moldovan gsi». Für diese Frage war die Antwort zwar falsch, dafür stimmte sie mit der übernächsten Frage überein. Ein blosser Zufall? Mitnichten! Tommaso R. erhielt die Frage mit der entsprechenden Antwort zuvor auf einem Spickzettel auf der Toilette überreicht. Wie das? Vor der Sendung am Abend wurde am Nachmittag jeweils eine Generalprobe mit denselben Fragen, allerdings mit anderen Kandidaten durchgeführt.

Zwei Kollegen von Tommaso R. nahmen bei der Generalprobe am Nachmittag teil und übermittelten die Antworten später seinem Kollegen. Das ganze hatten sie bereits zwei Jahre zuvor gemacht und damals 10'000 Franken abgeräumt. 1998 holte sich Tommaso R. 95'000 Franken. Diese wurden ihm jedoch nie ausbezahlt, da die verfrühte Antwort den Verantwortlichen etwas gar seltsam vorkam. Der Schummel hatte für Tommaso R. auch rechtliche Konsequenzen, er wurde wegen Betrugsversuchs zu viereinhalb Monaten auf Bewährung verurteilt. Zudem musste er die zuvor erhaltenen 10'000 Franken zurückzahlen. Mit seinem Betrugsversuch landete der junge Mann am 7. Januar 1998 auf der Titelseite vom Blick.

Foto: Blick

Falscher Ryan Gosling (2017)

2017 schmuggelten Joko Winterscheidt (46) und Klaas Heufer-Umlauf (42) einen Doppelgänger von Ryan Gosling (45) zur Verleihung der Goldenen Kamera. Abgeschirmt von seinen Securitys und mit der Ausrede, wegen einer Erkältung nicht sprechen zu können, schaffte es Koch Ludwig Lehner aka Hollywoodstar Ryan Gosling bis auf die Bühne, wo er den Preis vom verdatterten Moderator Steven Gätjen (53) entgegennahm. Hielt seine Maskerade bis zu diesem Zeitpunkt, war spätestens da klar, dass das nicht der echte «La La Land»-Darsteller sein kann – und das, obwohl das ZDF eigens noch die Kategorie «Bester Film International» für den Schauspieler geschaffen hatte. Die intensiven Vorbereitungen auf den Streich, der später als #GoslingGate die Runde machte, zeigten Winterscheidt und Heufer-Umlauf später in ihrer Sendung «Circus Halligalli».

Foto: Keystone
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