Der Trailer zum Film
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Trailer:Izzy jagt chinesische Ganoven in Zürcher Casino

Dreister Casino-Betrug in Sydney
Ehepaar ergaunert 1,1 Millionen mit Micky-Maus-Betrug

Ein Paar aus Kasachstan hat in einem Casino in Sydney über eine Million australische Dollar ergaunert. Mit versteckter Kamera und Kopfhörern manipulierten sie Kartenspiele. Die Polizei nahm das Duo fest.
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Gut versteckt: So tarnte die Betrügerin eine Kamera, um im Casino gross abzuräumen.
Foto: NSW Police

Darum gehts

  • Kasachisches Paar betrügt Casino in Sydney mit versteckter Kamera
  • Versteckte Kopfhörer und Kamera im Micky-Maus-T-Shirt für Manipulation genutzt
  • Paar gewann insgesamt 1,1 Millionen australische Dollar durch Betrug
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Johannes HilligRedaktor News

Sie hatten jede Menge Glück. Zumindest wollte ein Paar aus Kasachstan diesen Eindruck erwecken, nachdem es über eine Million australische Dollar (520’000 Franken) gewonnen hatte. Nur: Mit rechten Dingen ging es dabei nicht zu. Der Trick: ein unscheinbares Micky-Maus-T-Shirt. Darin war eine Kamera versteckt. Bei welchem Glücksspiel genau das Paar betrogen hat, ist nicht bekannt, wie australische Medien berichten. Es ist nur die Rede von Kartenspielen. 

Dilnosa I.* (36) und ihr Ehemann Alischerichoja I.* (44) waren den Ermittlungen der Polizei zufolge im Oktober aus Kasachstan nach Australien gekommen. Ihr Ziel: das Casino in Sydney. Im Oktober und November kamen sie mehrmals und gewannen immer wieder. Insgesamt 1,1 Millionen australische Dollar. Das weckte das Misstrauen des Casino-Personals.

Am vergangenen Donnerstag beobachteten dann die Mitarbeiter, wie Dilnosa I. «eine kleine, unauffällige Kamera an ihrem T-Shirt befestigte», teilt die australische Polizei mit.

Sie sollen Kartenspiele manipuliert haben

Bei der anschliessenden Durchsuchung wurden kleine, magnetisierte Sonden, Batterien und ein Mobiltelefon mit einem passenden Aufsatz gefunden. Der ermöglicht es, mit der Kamerafunktion des Telefons diskret Bilder anzusehen, aufzunehmen oder aufzuzeichnen. Die Polizei beschlagnahmte ausserdem einen kleinen, speziell angefertigten Spiegelaufsatz für dasselbe Mobiltelefon.

Das Paar soll mit den Handys Bilder vom Tisch aufgenommen haben und über die versteckten Kopfhörer miteinander kommuniziert haben. So sollen sie die Kartenspiele manipuliert haben. Die Polizei fand bei der Durchsuchung ihrer Unterkunft weitere auffällige Utensilien, teuren Schmuck und 2000 Euro in bar. Dem Paar wurde die Freilassung gegen Kaution verweigert. Beide befinden sich in Haft. 

Es ist nicht das erste Mal, dass Verbrecher ihrem Glück auf die Sprünge helfen und Casinos betrügen.

Izzy jagt chinesische Ganoven in Zürcher Casino

Zuletzt sorgte eine China-Bande für Aufsehen. Elf Chinesen hatten im März 2024 das Swiss Casino Zürich innert Minuten um rund 140’000 Franken betrogen. Es ist der grösste Casino-Raub der Schweizer Geschichte. Mithilfe von Aufnahmen der über 300 Überwachungskameras zeigte das Izzy-Team, wie die Täter das Casino überlisteten.

Izzy jagt chinesische Ganoven in Zürcher Casino
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140'000 Fr erbeutet:Wie chinesische Ganoven das Casino Zürich überlisteten

Roulette mit Metallplättchen manipuliert

255 Mal setzte ein Mann im April 2019 an der Roulette-Maschine im Casino Luzern immer wieder auf dieselben Zahlen. Und er sahnte ab. 30’000 Franken in einer Nacht. Dahinter steckte aber keine Glückssträhne.

Mit einem Metallplättchen-Trick hatte eine Bande das Casino betrogen. Nach diversen Vorbereitungen hatte einer der Männer hauchdünne Metallplättchen auf den Zahlen 8, 24, 11, 17, 29 und 26 platziert. Die Kugel sprang dadurch weniger schnell zur nächsten Zahl, die Gewinnchance bei den manipulierten Zahlen stieg.

Bei den «Glückszahlen» wurden hohe Einsätze gespielt – bis zu 845 Franken. Die Bande spielte auch andere Zahlen, um nicht zu sehr aufzufallen. Dann wurde nur wenig gesetzt und auch wenig verloren.

Mit einem Magneten wurden die Metallplättchen anschliessend wieder entfernt. Aufgeflogen waren die Männer an der Grenze, als sie von der Polizei angehalten wurden. Im Wagen fand die Polizei Werkzeug, die verdächtigen Metallplättchen, einen Magneten und einen Casino-Chip.

Die Tran-Bande

Die Familie Tran sorgte in den Nullerjahren für mächtig Ärger in US-Casinos. Sie bestachen Casino-Angestellte, Kartengeber und Aufseher, um die Karten für Mini-Baccarat, eine Variante des klassischen Baccarat, zu manipulieren.

Um beim Blackjack zu betrügen, setzten sie ein Computerprogramm ein, das vorhersagte, welche Karte am wahrscheinlichsten kommen wird. Teilweise kommunizierte die Bande mit versteckten Mikrofonen am Körper.

Insgesamt erbeuteten sie über die Jahre rund sieben Millionen Dollar in 26 US-Casinos und einem in Kanada. Am Ende packten Casino-Mitarbeiter aus, weil sie um ihren Anteil betrogen worden waren. Die Bande flog auf. Die Köpfe der Gang wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt.

* Namen bekannt 

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