Darum gehts
- Mutter fordert Blitzer für mehr Verkehrssicherheit in Hunzenschwil nach tragischem Unfall
- Anwohner wünschen zusätzliche Massnahmen wie Schwellen und verbesserte Verkehrsinseln
- Im Juni 2023 starb ein 10-jähriges Mädchen bei einem Unfall auf dem Fussgängerstreifen
Für Irina D.* (31) aus Hunzenschwil AG ist klar: Die Verkehrssicherheit im Bereich um die Schule von Hunzenschwil ist schlecht. Sie fordert daher wirksame Massnahmen. Solche, die bei vielen Autofahrern überhaupt nicht beliebt sind. «Wir brauchen hier endlich einen Blitzer!», sagt D. stellvertretend für viele Einwohner des Dorfes zu Blick.
Eine Forderung, die die Verkäuferin schon einmal gestellt hat. Schon vor zwei Jahren sagte sie: «Es braucht hier Ampeln und Geschwindigkeitskontrollen, die Kinder müssen geschützt werden.»
Tragischer Unfall
Der Hintergrund von D.s Aussage ist tragisch. Im Juni 2023 erschüttert ein schlimmer Unfall ihre Heimatgemeinde. Ein Auto erfasst dabei ein Mädchen, das mit seinem Kickboard auf einem Fussgängerstreifen die Hauptstrasse überqueren will. Die Zehnjährige wird weggeschleudert und so schwer verletzt, dass sie am nächsten Tag im Spital verstirbt.
Der Unfallfahrer sagt später zu Blick: «Ich fuhr ganz normal auf der Hauptstrasse und habe dort niemanden gesehen. Dann hat es plötzlich geknallt. Ich hatte keine Chance, zu bremsen.»
Für viele Einwohner von Hunzenschwil war aber damals schon klar: Es braucht im Gebiet einfach mehr Verkehrssicherheit. Auch Irina D. stellt sich während einer stillen Demo hinter diese Forderung.
«Es braucht mehr Massnahmen»
Zwei Jahre nach dem Unfall hat sich aus Sicht von D. noch längst nicht genug getan. «Es braucht noch viel mehr Massnahmen», sagt sie. Da wäre einerseits der angesprochene Blitzer. «Ein solcher Blechpolizist könnte viel bewirken. Die Autofahrer würden besser aufpassen, weil sie sicher nicht immer zahlen wollen», sagt D. Die Verkäuferin ist überzeugt, dass sich ein Blitzer auch rechnen würde. «So oft, wie hier zu schnell gefahren wird, käme da sicher einiges an Geld zusammen», sagt sie.
Doch der Blitzer ist nicht die einzige Massnahme für mehr Sicherheit, die Irina D. im Sinn hat. «Auch Schwellen zur Tempobegrenzung wären gut», sagt sie. Besonders im Bereich der Fussgängerstreifen.
Und dann ist da noch die Verkehrsinsel. «Leider fahren dort immer wieder Autos einfach durch, auch wenn Kinder auf der Insel stehen», ärgert sich die Mutter. Sie selbst musste schon Autos anhalten, damit Kinder sicher über die Strasse können. «Zum Dank wurde ich wüst beschimpft.»
Zwar habe die Gemeinde nach dem schweren Unfall 2023 einen Verkehrsdienst engagiert, aber dieser arbeite nur dann, wenn die Kinder zur Schule gingen. «Das reicht einfach nicht. So etwas wie der Tod des Mädchens darf sich hier nie mehr wiederholen.»
«Radarkontrollen wären gut»
Einen sehr schweren Unfall gab es im letzten August auch am Ricken in Wattwil SG. Ein Auto prallte dabei frontal mit einem Postauto zusammen. Der Aufprall war so schwer, dass drei Personen noch auf der Unfallstelle verstarben. Unter den Opfern war auch ein neunjähriges Kind.
Auch hier steht die Verkehrssicherheit bei den Anwohnern zur Debatte. Kritisiert wird besonders, dass die 60er-Zone kurz vor einer Kurve aufgehoben wird. Die Folge: Es wird voll aufs Gas gedrückt.
Iris Kägi (59) wohnt nur 200 Meter neben der Unfallstelle. Sie sagt zu Blick: «Leider ist seit dem schweren Unfall nichts passiert. Punktuelle Radarkontrollen oder sogar ein Blitzer wären hier sicher gut.» Denn die Katastrophe vom letzten August sei kein Einzelfall. Immer wieder komme es hier zu gefährlichen Unfällen.
* Name geändert