Darum gehts
- Polizei stellt Blitzer auf Ricken-Strecke auf, das lohnt sich für die Behörden
- Versteckte Blitzer in Zürich, Horgen und an der Langstrasse
- Geldstrafen von 14'400, 1910 und 6200 Franken für Geschwindigkeitsübertretungen
Auf der Strecke über den Ricken stellt die Polizei immer wieder Blitzer auf. Dass sich das für die Behörden auch so richtig lohnt, zeigt ein Bericht der «Linth-Zeitung».
Anfang März fuhr ein 62-jähriger Autolenker gegen 18 Uhr über den Ricken. In einer 80er-Zone wurde der Mann dann mit 124 km/h geblitzt – und das nach Abzug der Toleranz. Im Strafbefehl steht: «Er rief damit eine ernstliche Gefahr für andere hervor.» Der Mann muss dem Staat jetzt eine unbedingte Geldstrafe von 14'400 Franken bezahlen, dazu kommen Gebühren in Höhe von rund 600 Franken.
«Eine ernstliche Gefahr»
Auch ein 59-jähriger Fahrer aus Zürich wurde auf dem Ricken geblitzt, ebenfalls in der 80er-Zone. Seine Geschwindigkeit betrug nach Abzug 118 km/h. Für ihn wird eine Geldstrafe von 1910 Franken inklusive Gebühren fällig. Lässt er sich aber in seiner zweijährigen Probezeit erneut etwas zuschulden kommen, so wird eine bedingte Geldstrafe von 6300 Franken fällig. Die Höhe der Strafe hängt vom Einkommen der Schnellfahrer ab.
Zum dritten Mal hat die Kasse in Jona SG so richtig geklingelt. Ein 33-Jähriger fuhr mit seinem Alfa Romeo 54 km/h zu schnell – in einer 60er-Zone! «Eine ernstliche Gefahr», nennt es das Untersuchungsamt Uznach SG. Für ihn werden rund 6200 Franken an Zahlungen an den Staat fällig.
Dass die Schweiz ein Land der Blitzer ist, ist auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Oft sind die eisernen Polizisten aber so richtig fies versteckt. Hier findest du eine Liste von besonders gut versteckten Blitzern.
Auf der Ladefläche eines Kleinlasters
In Zürich versteckte die Stadtpolizei einen Radar auf der Ladefläche eines Kleinlasters. Aber nur, wer in der dortigen 50er-Zone schneller als 66 km/h fuhr, wurde laut Polizei geblitzt. Nur rund drei Stunden war der Blitzer dort – und löste zehnmal aus.
Mit Kunstrasen überzogen
In Horgen ZH verkleidete die Polizei einen Blitzer mit Kunstrasen, eine perfekte Tarnung dank des grünen Busches dahinter. Mehreren Anwohnern stiess die Verkehrsmassnahme sauer auf. Die Gemeinde Horgen nahm die Kritik zur Kenntnis, erklärte aber, damit ein «unverfälschtes, aussagekräftiges Ergebnis» erreichen zu wollen.
Automatik an der Langstrasse
An der Zürcher Langstrasse installierte die Stadtpolizei bei einem Fahrverbot unauffällige graue Kästchen hinter einem Verbotsschild. «Jetzt werden alle Fahrzeuge, die das Fahrverbot missachten, elektronisch erfasst», so die Beamten. Bei unerlaubtem Befahren wird eine Ordnungsbusse von 100 Franken fällig. Innert eines Monates verdiente Zürich so 1,7 Millionen Franken.
Willkür-Blitzer an Rotlicht
An einer Kreuzung der Soloturnerstrasse bei einem Rotlicht steht schon lange ein Blitzer. Im April berichteten Leser davon, dass der Blitzer seit einigen Wochen auch dann blitzt, wenn gar kein Vergehen besteht. Ein Leser wurde sogar beim Joggen geblitzt. Auf Anfrage erklärte die Solothurner Polizei dann, dass es «aufgrund eines technischen Defekts zu Fehlauslösungen kam».