Fitnesstrainer, Berufsberater, Tiefbauzeichnerin
Das sind die gefährlichsten Berufe der Schweiz

Bestimmte Berufe sind mit einem besonderen Unfallrisiko verbunden. Eine Suva-Studie hat das Risiko für Berufsunfälle in verschiedenen Bereichen verglichen. Blick verrät, welche Berufe in der Schweiz besonders riskant sind und welche Unfälle am häufigsten passieren.
Publiziert: 18:41 Uhr
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Aktualisiert: 19:13 Uhr
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Je nach Berufsfeld kann das Risiko für Berufsunfälle erhöht sein. Eine Suva-Studie hat den Vergleich gemacht.
Foto: Keystone

Darum gehts

  • Studie vergleicht Unfallrisiko in Berufen
  • Baugewerbe und Bereich Kunst, Unterhaltung, Erholung haben das höchste Risiko
  • Auch Forstarbeiter, Fitnesstrainer und Berufsberater gehören zu den gefährlichsten Berufen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Sandra MarschnerRedaktorin News-Desk

Umstürzende Bäume, gefährliche Arbeitsgeräte oder Kollisionen mit Baufahrzeugen – vor allem bei der Forstarbeit und auf dem Bau kommt es immer wieder zu Arbeitsunfällen.

So kam es Mitte September zu einem tragischen Arbeitsunfall in Lyss BE: Bei Aushubarbeiten in einem Garten stürzte ein Arbeiter in eine Lehmgrube und wurde verschüttet. Der Mann konnte nur noch tot geborgen werden. Mitte September wurde in Palagnedra TI ein Baggerfahrer durch einen Auffahrunfall mit seinem Bagger eingeklemmt und verstarb.

Studie vergleicht das Unfallrisiko in Berufen

Doch was sind tatsächlich die gefährlichsten Berufe in der Schweiz? Eine Studie der Sozialversicherung Suva hat die Statistik der Unfallversicherung zu Arbeitsunfällen und dem Risiko für Unfälle in verschiedenen Berufsbereichen ausgewertet.

Das Ergebnis überrascht, denn neben erwartbaren Bereichen wie Land- und Forstwirtschaft und dem Baugewerbe tauchen auch Arbeitsfelder wie Berufsberatung und die Branche Kunst, Unterhaltung und Erholung mit dem höchsten Unfallrisiko auf.

Baugewerbe und Bereich Kunst an der Spitze

Im Jahr 2023 haben die UVG-Versicherer 286'000 Schadenfälle durch Berufsunfälle und Berufskrankheiten registriert. 607'000 Nichtberufsunfälle von Arbeitnehmenden stehen dem gegenüber. An der Spitze der Statistik liegt der Bereich Baugewerbe: Mehr als jeder vierte Beschäftigte erlitt hier 2023 einen Berufsunfall. Auch im Bereich Kunst, Unterhaltung und Erholung trafen Arbeitsunfälle mehr als jeden Vierten.

Ein Viertel der Beschäftigten im Hoch- und Tiefbau erlitten Berufsunfälle. Der Bereich Forst- und Landwirtschaft ist ebenfalls mit einem hohen Unfallrisiko verbunden: Hier wurde mehr als jeder Fünfte Opfer eines Arbeitsunfalls. Im Bereich der Herstellung von Holzwaren, Papier und Druckerzeugnissen verunfallten etwa ein Fünftel der Beschäftigten. Jeden Fünften traf es auch im Bereich der Arbeitsberatung.

Das SRF hat die Branchen genau aufgeschlüsselt und die Top-Ten-Liste der riskantesten Berufe in der Schweiz erstellt:

  1. Forstarbeiter
  2. Fitnesstrainer
  3. Baufacharbeiter
  4. Konstrukteur
  5. Schreiner
  6. Berufsberater
  7. Tiefbauzeichner
  8. Landwirt und Jäger
  9. Recyclist
  10. Strassenunterhalt und Landschaftsgärtner

Wie passieren die meisten Unfälle?

Berufsberater, Tiefbauzeichner, Fitnesstrainer – dass diese Jobs besonders risikoreich sein sollen, überrascht auf den ersten Blick. Was macht die Top-10-Berufe so besonders riskant? Laut Suva-Statistik gleitet etwas mehr als jeder vierte Verunfallte im Beruf aus oder ab. Ein Fünftel rutscht dabei auf Treppen aus, bei 11 Prozent wirken sich auch getragene Lasten auf den Unfall aus.

Knapp ein Viertel der Verunfallten wird hingegen von einem Gegenstand getroffen – es ist damit die zweithäufigste Unfallursache. In 37 Prozent der Fälle treffen dabei Fremdkörper wie Staub oder Splitter vor allem die Augen.

Als nächste Unfallursache folgen mit rund 18 Prozent Fälle des «Gestochen-, Geschnitten-, Gekratztwerden». Besonders Handwerkzeuge sind in solche Unfälle involviert – wodurch über 70 Prozent der Unfälle an der Hand passieren. Häufig geschieht das mit Messern, Operationswerkzeugen oder Maschinen zum Zerteilen.

Unfallhergang variiert mit dem Alter

Anstossen oder Anschlagen sind in rund 10 Prozent der Fälle Grund für den Unfall, 8 Prozent der Unfälle entstehen durch Abrutschen oder Umfallen von Gegenständen. Mit jeweils rund 6 Prozent führen auch Überlastung, Herunterfallen oder Abstürzen sowie Eingeklemmt- oder Gequetscht-Werden zu Berufsunfällen.

Zusätzlich zu Berufsunfällen können auch Berufskrankheiten gewisse Jobs riskanter machen. Das kann beispielsweise bei Arbeiten mit schädigenden Stoffen und bei Tätigkeiten, die sich auf den Bewegungsapparat auswirken, der Fall sein.

In der Statistik wird betont, dass sich die Ursachen für Berufsunfälle zum Teil altersbedingt unterscheiden. Mit zunehmender Erfahrung liessen sich gewisse Unfälle wie etwa Schnitt- und Stichverletzungen vermeiden, während andere Unfälle wie Abstürzen oder Überlastungsunfälle mit steigendem Alter begünstigt würden, weil die Fitness der betroffenen Personen schlechter wird.

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