Das steckt dahinter
Swiss-Flug nach Genf muss plötzlich umkehren

Der Swiss-Flug LX2816 von Zürich nach Genf musste in der Nacht auf Freitag plötzlich umkehren. Kurz vor Mitternacht landete das Flugzeug wieder in Zürich. Blick hat bei Swiss nachgefragt.
Publiziert: 15:57 Uhr
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Der Swiss-Flug LX2816 von Zürich hätte am Donnerstagabend eigentlich in Genf landen sollen. (Symbolbild)
Foto: Sven Thomann

Darum gehts

  • Swiss-Flug LX2816 musste wegen Gewitter in Genf nach Zürich zurückkehren
  • Fluglotsenstreik in Frankreich führt zu Verspätungen und Flugausfällen
  • Swiss musste bislang 40 Flüge streichen und 4500 Passagiere umbuchen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Er hätte eigentlich am Donnerstagabend in Genf landen sollen – der Swiss-Flieger mit der Nummer LX2816. Doch dort kam das Flugzeug nicht an. Ein Blick-Leser wurde stutzig, als er den Flug am späten Abend über die Flugdaten-Plattform Flightradar24 verfolgte. Denn kurz vor seinem Ziel kehrte das Flugzeug über Nyon am Genfersee um und flog wieder nach Zürich zurück, wo es kurz vor Mitternacht landete.

Was steckte hinter dem Vorfall? Und kamen die Fluggäste schliesslich doch an ihrem Ziel an? Blick hat bei der Fluggesellschaft Swiss nachgefragt. 

Gewitter am Genfer Flughafen

Mediensprecher Michael Pelzer sagt zu Blick: «Das Flugzeug konnte aufgrund eines Gewitters am Flughafen Genf nicht wie geplant dort landen und musste mangels anderer Optionen zu später Stunde leider mit 121 Passagieren an den Flughafen Zürich zurückkehren.» Bereits der Abflug verlief nicht reibungslos, denn aufgrund des Fluglotsenstreiks in Frankreich sei der Flug bereits mit starker Verspätung gestartet.

Swiss habe alle betroffenen Passagiere umgehend kontaktiert und sie automatisch auf die alternativen Verbindungen umgebucht, mit denen ihr Endziel am schnellsten zu erreichen sei. Er bedaure die Unannehmlichkeiten, die gerade in der Sommerferienzeit sehr frustrierend seien, so der Sprecher weiter.

Doch was, wenn mir die Umbuchung nicht gelegen kommt? «Unseren Kundinnen und Kunden steht es bei einer Annullierung stets frei, selbständig eine andere Verbindung auszuwählen, ihren Flug kostenlos auf ein späteres Reisedatum umzubuchen oder diesen zu stornieren», erklärt Pelzer. Bei Stornierungen gebe es den vollen Ticketpreis zurück. Notwendige Hotelübernachtungen, Taxifahrten, Verpflegung sowie Telefongespräche bis zum nächstmöglichen Abflug übernehme Swiss ebenso.

Fluglotsenstreik in Frankreich hat Auswirkungen auf Swiss-Flüge

Weiter betont der Sprecher, dass der aktuelle Fluglotsenstreik in Frankreich die Fluggesellschaft und besonders ihre Passagiere seit Donnerstag stark beschäftige. Insgesamt 40 Flüge musste Swiss bereits aufgrund des Streiks streichen. Die betroffenen Ziele: Nizza, Marseille, Paris und Montpellier. Einzelne Flüge könnten voraussichtlich dennoch wie geplant durchgeführt werden. 

Doch es betrifft nicht nur Flüge in unser Nachbarland. Der Streik wirkt sich auch auf die Flüge von und nach Spanien aus. «Aufgrund nicht genügend verfügbarer Slots, die eng getakteten Zeitfenster, in denen ein Flug von den Flugsicherungen überhaupt abgefertigt werden kann, führt dies schnell zu Verspätungen von bis zu einer Stunde.» Gestern seien aufgrund dieser Problematik und der Betriebszeiten am Flughafen Zürich die Rückflüge von Porto und Barcelona nach Zürich nicht mehr durchführbar gewesen. 

Auch der Flughafen Basel ist betroffen

Die Konsequenz des Streiks: Bislang musste Swiss mehr als 4500 Passagiere einzeln umbuchen. Der Mediensprecher betont: «Als Schweizer Airline betreffen uns Einschränkungen im europäischen Luftraum aufgrund der geografischen Lage der Schweiz besonders, da viele dieser Probleme gerade in den angrenzenden Lufträumen von Frankreich, Deutschland und Italien vorkommen.»

Auch am Euroairport Basel-Mulhouse-Freiburg zeigen sich die Auswirkungen des Streiks. Sprecherin Manuela Witzig erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, dass am Freitag nach bisherigem Kenntnisstand voraussichtlich jeweils elf Abflüge und Ankünfte ausfallen würden. Am Donnerstag seien bereits 21 Flüge ausgefallen, am Mittwoch acht.

Grund für den Streik: Zwei Gewerkschaften der Fluglotsen fordern bessere Arbeitsbedingungen ein. Protestiert wird gegen «Unterbesetzung», ein «toxisches Management» und gegen eine engere Arbeitszeitkontrolle der Fluglotsen.

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