Streiks, Flugausfälle und fehlendes Gepäck
Was auf Fluggäste jetzt zukommt und wie sie dem Chaos entgehen können

Am heutigen Donnerstag streikt die französische Flugsicherung. Auch Swiss-Flüge sind betroffen. Die Lufthansa-Tochter steht nicht nur deshalb vor einem herausfordernden Sommer. Zum Ferienstart droht Chaos am Himmel – Blick erklärt, worauf Passagiere jetzt achten müssen.
Publiziert: 03.07.2025 um 15:13 Uhr
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Aktualisiert: 03.07.2025 um 16:38 Uhr
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Kriege, Streiks, Unwetter: Über dem Sommer-Flugbetrieb ziehen dunkle Wolken auf – auch für Swiss wirds turbulent.
Foto: Philippe Rossier

Darum gehts

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Nathalie BennRedaktorin Wirtschaft

Der Swiss und ihren Fluggästen steht ein heisser Sommer bevor. Im Juli und August herrscht am Flughafen Zürich Hochbetrieb, viele Schweizerinnen und Schweizer fliegen in die lang ersehnten Sommerferien.

Doch genau jetzt streikt das Personal der französischen Flugsicherung, was Auswirkungen bis in die Schweiz hat. Für Donnerstag und Freitag streicht die Swiss 21 Flüge, fast 3000 Passagiere mussten umgebucht werden. Auch geopolitische Krisen und heftige Sommergewitter beeinträchtigen den Flugplan der Lufthansa-Tochter.

Die Folge: Turbulenzen bei der Pünktlichkeit. Waren im April noch 72 Prozent aller Swiss-Flüge pünktlich, sind es im Juni nur noch knapp 60 Prozent. In den beiden kommenden Monaten dürfte dieser Wert weiter sinken. «Gerade im Fall von Verspätungen oder Flugverschiebungen erwarten unsere Passagiere schnell eine Lösung», weiss Heike Birlenbach (51), Kommerz-Chefin der Swiss.

Blick erklärt, was in den nächsten Wochen auf Fluggäste zukommt und wie sie dem drohenden Sommerchaos entgehen können.

1

Wann gehts am Flughafen drunter und drüber?

«Im Moment purzeln die Rekorde fast täglich», sagt der operative Swiss-Chef Oliver Buchhofer (48) am Donnerstag vor den Medien. An Spitzentagen befördert die Airline über 60'000 Passagiere – dieses Jahr wurde diese Marke bereits zweimal geknackt. Das erste grosse Ferienwochenende startet am 5. Juli. Besonders zu Beginn der Sommerferien sei die Swiss gefordert, so Buchhofer. «Gegen Ende der Ferien sind dann vermehrt die Flughäfen in den Top-Reisedestinationen stärker belastet.» In den letzten beiden Jahren erreichte das Passagieraufkommen an den Wochenenden rund um den 15. Juli den Höhepunkt: Täglich nutzten mehr als 100'000 Reisende den Flughafen Zürich.

2

Wie hilft man sich am schnellsten bei einer Swiss-Panne?

Kommerz-Chefin Heike Birlenbach verweist auf die Wichtigkeit der Swiss-App: «Sie ist für unsere Kunden das zentrale Hilfsmittel. Dort findet man alles auf einen Blick.» Deshalb fokussiere sich die Airline in diesem Jahr auch stärker auf Verbesserungen bei den App-Dienstleistungen wie dem KI-Chatbot. Birlenbach rät Kunden ausserdem, sich beim übergreifenden Lufthansa-Dienst Travel ID zu registrieren. So müssen persönliche Angaben nicht ständig neu eingegeben werden – das spart Zeit in stressigen Situationen. Auch der Zugang zum Swiss-Wifi werde damit vereinfacht.

Wenn die App nicht reicht, hilft der Kundendienst auch telefonisch. Im Schnitt beträgt die Wartezeit 20 Sekunden. «Aber diese Zahl ist an einem Tag mit vielen Verspätungen – wie am heutigen Donnerstag – nicht zwingend akkurat», sagt Birlenbach. Schriftliche Beschwerden per Mail will die Swiss innert drei Tagen beantworten.

3

Was unternimmt die Swiss, wenn mein Gepäck verloren geht?

Die Airline will 2025 zuverlässiger beim Koffertransport werden. Dafür hat sie am Flughafen Zürich in eine neue Gepäcksortieranlage investiert, wie CEO Jens Fehlinger (44) im Blick-Interview erklärte. So konnte die Zahl der verspäteten Gepäckstücke bereits gesenkt werden – von 2,4 auf 1,4 Prozent. Falls der Koffer aber trotzdem verloren geht, will die Swiss auch die Gepäckverfolgung verbessern. Letztes Jahr startete sie einen Pilotversuch mit sogenannten «Air Tags», um Gepäckstücke, die nicht mit Namensschildern versehen sind, schneller zuzuordnen. Ausgewählte Kunden konnten der Airline ihre Tracker-Angaben übergeben. Diese wurden dann zur schnelleren Ortung genutzt. Mittlerweile hat Swiss diese Möglichkeit in den regulären Prozess integriert. «Die meisten unserer Kunden machen von diesem Angebot aber nicht Gebrauch», sagt Kommerzchefin Birlenbach.

4

Was bringt das neue Turnaround-Management den Fluggästen?

Die Swiss hat Turnaround-Manager eingeführt, welche die Abfertigung der Flugzeuge verbessern sollen. Diese könnten auch harte Entscheidungen treffen. Das zehnköpfige Team koordiniert die zeitkritische Phase der Bodenabfertigung zwischen Ankunft und Abflug eines Flugzeugs, den sogenannten «Turnaround». Das Team kann als Ultima Ratio auch eine Maschine ohne Gepäck abheben lassen, wenn die Zeit dränge, so die Swiss. Dank dieser Personen hofft die Swiss, während der eng getakteten Abflugwellen über Mittag und am späten Abend wertvolle Zeit zu sparen oder aufzuholen.

5

An welchem Tag fliege ich am entspanntesten in die Ferien?

Gemäss dem Flughafen Zürich kann sich das Passagieraufkommen je nach Wochentag um bis zu dreissig Prozent unterscheiden. Dienstags ist in der Regel am wenigsten los, freitags und sonntags reisen am meisten Menschen. Für Passagiere ist es also sinnvoll, Flüge unter der Woche, idealerweise am Dienstag, zu buchen.

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