Schweizer Diplomat Lüchinger auf Moskauer Mission
Verhandeln Putin und Selenski bald in der Schweiz?

Der Schweizer Sicherheitsberater Gabriel Lüchinger reist nach Moskau zu einer Sicherheitskonferenz. Als einziger Europäer unter 150 geladenen Beratern könnte er die Schweiz als Vermittlerin im Ukraine-Konflikt positionieren.
Publiziert: 22.05.2025 um 10:59 Uhr
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Aktualisiert: 22.05.2025 um 13:57 Uhr
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Donald Trump wollte zwischen Russland und der Ukraine einen schnellen Frieden herbeiführen.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Schweizer Sicherheitsberater reist nach Moskau für mögliche Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg
  • Bundespräsidentin Keller-Sutter traf ukrainischen Präsidenten Selenski in Rom
  • Gabriel Lüchinger nimmt als einziger Europäer an Konferenz mit 150 Sicherheitsberatern teil
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Nastasja HofmannRedaktorin Politik

Friedensgespräche zwischen der Ukraine und Russland wirken mal realistisch, dann rücken sie wieder in weite Ferne. Das ist jüngst auch US-Präsident Donald Trump (78) klar geworden. Nach einem Telefonat mit Wladimir Putin (72) scheint der bisherige Hauptvermittler das Handtuch zu werfen. Da kommt die Moskau-Reise von Gabriel Lüchinger (48), Sicherheitsberater des Bundesrates, gerade recht. Springt jetzt die Schweiz bei den Friedensverhandlungen in die Bresche?

Wie eine Recherche von «CH Media» zeigt, begibt sich der Sicherheitsberater als Botschafter vom 27. bis zum 29. Mai an eine Konferenz nach Moskau. Von 150 geladenen Sicherheitsberatern soll er der einzige Europäer sein, der die Einladung wahrnimmt. Ob die USA der Einladung folgt, sei noch unklar. Bei der Veranstaltung handelt es sich um eine jährlich stattfindende Sicherheitskonferenz.

«Gespräche mit Russland nutzen»

Gegenüber «CH Media» gab das Aussendepartement (EDA) folgende Auskunft zum Aufenthalt Lüchingers in Moskau: «Botschafter Lüchinger wird die Konferenz nutzen für Gespräche mit Vertretern der russischen Regierung.» Es sei Teil von guten Diensten, sowohl mit Russland als auch mit der Ukraine zu sprechen. Das kann natürlich als Zeichen gedeutet werden, dass der 48-Jährige auf Moskauer Mission geschickt wird, um die Schweiz in die Position der Vermittlerin zu rücken.

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (47) postete auf der Plattform X: «Die Türkei, der Vatikan, die Schweiz – wir ziehen alle möglichen Orte für Verhandlungen in Betracht.»

Auch Keller-Sutter hat ihre Hände im Spiel

Erst vor gut zwei Wochen erwirkte die Schweiz ein erstes Treffen seit dem Handelskrieg zwischen der USA und China im internationalen Genf. Auch diesmal hat Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter (61) bei der Einfädelung eines eventuellen diplomatischen Coups wieder ihre Hände im Spiel. Zuerst traf Keller-Sutter anlässlich eines Treffens in Albanien auf den ukrainischen Präsidenten. Kurz darauf dann erneut bei der Amtseinführung von Papst Leo XIV.

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Auf X verbreitete sie ein Bild des Treffens und schrieb dazu: «Die Schweiz bleibt bereit, ihre guten Dienste einzubringen.» Sie erwähnt sogar konkret ein Gespräch über den aktuellen Stand des Friedensprozesses. Auch dieses Indiz deutet darauf hin, dass Gabriel Lüchinger mit einem bestimmten Ziel nach Moskau fliegen könnte.


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