Donald Trump stellt den «Golden Dome» vor
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«Werden bestes System haben»:Donald Trump stellt den «Golden Dome» vor

Nicht mein Problem
Zieht sich Trump von den Ukraine-Verhandlungen zurück?

Trump scheint in den Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine plötzlich das Handtuch zu werfen. Sein sanfter Umgang mit Putin sorgt für Fassungslosigkeit bei europäischen Politikern. Sie befürchten eine Normalisierung der Beziehungen zu Moskau.
Publiziert: 21.05.2025 um 15:34 Uhr
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Aktualisiert: 11:02 Uhr
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Putin beschrieb das Gespräch mit Trump als «konstruktiv».
Foto: IMAGO/SNA

Darum gehts

  • Trump gibt Ukraine-Verhandlungen auf – und schockiert europäische Politiker
  • Putin erreicht Ende des US-Drucks und Riss in der NATO
  • G7-Gipfel und NATO-Treffen werden Kluft zwischen USA und Europa zeigen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Janine EnderliRedaktorin News

Das mit Spannung erwartete Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump (78) und Kreml-Chef Wladimir Putin (72) hat europäische Politiker schockiert. Dies zeigt ein Bericht der «New York Times». Der Grund: Trump teilte den Europäern nach seinem Anruf im Kreml mit, dass sich die Ukraine und Russland selbst um eine Lösung des Ukraine-Krieges kümmern werden. Sechs mit der Sache vertraute Quellen haben laut dem Bericht Kenntnis von diesen Äusserungen. 

Die Entwicklung überrascht. Denn: Monatelang hatte Trump mit neuen Sanktionen gegen Russland gedroht, sollte es keinen Waffenstillstand geben. Auf seiner Plattform Truth Social rief er den Kreml-Chef jüngst sogar dazu auf, «AUFZUHÖREN», und machte seinem Frust mit Grossbuchstaben Luft. Hinzu kommt: Noch vor wenigen Tagen gab Trump an, ein Deal sei nur unter Beteiligung von sich selbst und Wladimir Putin möglich. Falls Putin nicht einlenken würde, kämen Sanktionen auf Russland zu. «Das wäre zerstörerisch.»

Fassungslosigkeit bei EU-Staaten

Nun scheinen diese Worte komplett verpufft zu sein. Trumps Zickzack-Kurs in der Ukraine-Politik sorgt in Europa und Kiew für Fassungslosigkeit. «Die Politik der Trump-Regierung war von Anfang an, Druck auf das Opfer Ukraine auszuüben, anstatt auf den Aggressor Russland», kritisierte die ehemalige US-Botschafterin in Kiew, Bridget A. Brink.

Trump selbst rechtfertigt seinen Kurswechsel offenbar damit, dass weitere Sanktionen gegen Russland Geschäftsmöglichkeiten behindern würden. Er wolle die wirtschaftlichen Chancen für Amerikaner maximieren, zitiert die Zeitung einen Trump-Sprecher.

Gegenüber der «New York Times» gaben die Quellen passend dazu an: Bei dem Gespräch zwischen Trump und seinen europäischen Kollegen sei deutlich durchgedrungen, dass Trump keine weiteren Sanktionen gegen Russland erheben werde. 

Russland feiert Verhandlungs-Schlappe

Von russischer Seite scheint man die Ergebnisse des Telefonats zu feiern, wie «Focus» und die russische Zeitung «Komsomolskaja Pravda» zitiert: «Trump hat faktisch die russische Position übernommen, dass zunächst über einen dauerhaften Frieden verhandelt werden soll.» Ein weiteres Blatt schrieb von «einem Gewinn im globalen Pokerspiel».

Russland könne nun die «Zeit so nutzen, wie es das für richtig hält», um seine Ziele zu erreichen, heisst es in einem Bericht einer weiteren russischen Tageszeitung.

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