Darum gehts
- Elon Musk reduziert künftig politische Ausgaben und Engagement deutlich
- Musk war enger Berater von Trump und leitete das Doge-Ministerium
- Tesla erlitt Imageschaden, Boykottaufrufe in Europa und den USA folgten
Trumps Hoffnungen, die auf Elon Musk (53) ruhten, waren gross – noch grösser waren dessen Auftritte und Versprechungen. Nun hat der Tech-Milliardär angekündigt, seine Ausgaben für Politik künftig «deutlich» zu reduzieren. «Was politische Ausgaben angeht, werde ich in Zukunft deutlich weniger tun», sagte er am Dienstag, als er per Video einem Wirtschaftsforum in Doha zugeschaltet wurde.
Auf Nachfrage, warum er sein Engagement zurückfahren wolle, erklärte Musk: «Ich denke, ich habe genug getan.»
Die Republikaner verlieren damit einen ihrer grössten Sponsoren. Musk gilt als der reichste Mensch der Welt (433,9 Milliarden US-Dollar), Hunderte Millionen Dollar hatte er in den Präsidentschaftswahlkampf von Donald Trump (78) gesteckt. In Washington war bereits viel darüber spekuliert worden, ob der Tech-Mogul dieses Engagement fortsetzen würde.
Doge-Bilanz bisher mässig
Musk war im Januar zum engen Berater von US-Präsident Trump berufen worden. Zudem wurde er mit der Verkleinerung des US-Regierungsapparats beauftragt. Des Weiteren wurde unter Musk das sogenannte Department of Government Efficiency, kurz Doge, geschaffen. Ministerien wurden eingestampft, Zehntausende Beschäftigte verloren ihre Jobs. Bereits nach kurzer Zeit wurden die Massnahmen von Teilen der US-Öffentlichkeit stark kritisiert.
Der Tesla-Chef kündigte nun an, diese Tätigkeit einzuschränken und nur noch zwei Tage die Woche für Doge zu arbeiten. Inwiefern sich dieser Rückzug auf Raten auf die Behörde auswirken wird, bleibt abzuwarten. Die bisherige Bilanz für Musks Doge fällt gelinde gesagt durchwachsen aus.
Der Schaden, der durch den massiven Kosten- und Personalabbau entstand, ist gross. Zudem wurden viele Doge-Entscheidungen von Gerichten gestoppt oder zumindest aufgehalten. Darüber hinaus stiess Musks Vorgehen zusehends auch bei der US-Regierung auf Kritik.
Will sich wieder auf seine Firmen konzentrieren
Tesla hatte durch Musks politische Arbeit einen erheblichen Imageschaden erlitten. Dazu hatte auch seine offene Unterstützung der deutschen Rechtsaussenpartei AfD beigetragen. Aus Protest gegen Musk und die Politik der Trump-Regierung gab es Boykottaufrufe gegen Tesla in Europa und in den USA. Tesla-Verkaufsräume wurden angegriffen, Fahrzeuge in Brand gesetzt.
Auf die Frage, ob er sich Sorgen über die Auswirkungen seiner politischen Arbeit auf den Absatz Teslas mache, sagte Musk, dass das Unternehmen gut laufe. Abgesehen von Europa «sind wir überall sonst stark», sagte er. Trotzdem wolle er sich nun wieder mehr auf seine Firmen konzentrieren, zu denen auch das Raumfahrt- und Telekommunikationsunternehmen Space X zählt.