Donald Trump stellt den «Golden Dome» vor
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«Werden bestes System haben»:Donald Trump stellt den «Golden Dome» vor

USA planen «Golden Dome»
Das ist Trumps 175-Milliarden-Abwehrschild

Präsident Donald Trump will bis zum Ende seiner Amtszeit eine neue Raketenabwehr nach dem Vorbild des israelischen Iron Dome aufbauen. Nun werden immer mehr Details über das gigantische Projekt namens Golden Dome bekannt. Eine Übersicht.
Publiziert: 21.05.2025 um 13:19 Uhr
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Aktualisiert: 21.05.2025 um 15:02 Uhr
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Trump vor der geplanten Goldkuppel.
Foto: Getty Images

Darum gehts

  • USA planen Golden Dome als ambitioniertes Raketenabwehrsystem gegen moderne Bedrohungen
  • Weltraumbasierte Sensoren und Satelliten sollen feindliche Raketen frühzeitig erkennen und abfangen
  • Projekt soll 175 Milliarden Dollar kosten und bis 2029 fertiggestellt werden
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Janine EnderliRedaktorin News

«Riesig», «wunderschön», «das Beste überhaupt»: Es sind wieder einmal Worte der Superlative, die US-Präsident Donald Trump (78) am Dienstag gewählt hat, um sein neustes Projekt vorzustellen. Nach Vorbild des israelischen Schutzschildes Iron Dome (Eiserne Kuppel) wollen die USA eine ambitionierte Raketenabwehr errichten. Beim Anblick der Tafel, die Trump vor Journalisten präsentierte, fällt als Erstes die leuchtend goldene Farbe auf. Doch welche Absichten stecken dahinter? Die wichtigsten Antworten im Überblick. 

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Was ist der Zweck des Golden Dome?

Die goldene Kuppel ist als mehrschichtiges Verteidigungssystem konzipiert. Es soll «Bedrohungen durch ballistische Raketen, Hyperschallraketen und Gefahren aus dem Weltraum» abwehren. Besonders China und Russland gelten als Akteure, die die Sicherheit der amerikanischen Bevölkerung massgeblich gefährden könnten, heisst es im Weissen Haus. 

Das Hauptziel ist es, die USA vor modernen Bedrohungen wie fortschrittlichen Waffensystemen und Angriffen aus dem All zu schützen. Das System soll eine zweite Vergeltungskapazität gewährleisten und die nationale Sicherheit stärken. Kanada habe ebenfalls Interesse angemeldet, sich an dem Abwehrsystem zu beteiligen, so Trump. 

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Wie funktioniert Golden Dome?

Die Kuppel soll aus folgenden Komponenten bestehen:

  • Weltraumbasierte Sensoren und Interzeptoren: Dazu gehören spezielle Scan-Möglichkeiten, die Gefahren früh erkennen und verfolgbar machen sollen.
  • Satelliten: Das neue Netzwerk soll Berichten zufolge mehrere hundert Satelliten umfassen, um feindliche Raketen abzufangen.
  • Nicht-kinetische Abwehrmethoden: Damit sind Varianten gemeint, bei der Bedrohungen nicht durch physischen Kontakt abgewehrt werden.
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Was unterscheidet den Golden Dome vom Iron Dome?

Golden Dome soll im Gegensatz zum israelischen Iron Dome auf die spezifischen Eigenschaften der USA und ihre Bedrohungslage zugeschnitten sein. Zum Vergleich: Die USA sind flächenmässig rund 445-mal grösser als Israel. Die Herausforderung, das riesige Land mit Metropolen an beiden Küsten umfassend zu schützen, ist deutlich grösser.

Konkret soll das neue System nicht nur gegen Kurzstreckenraketen, sondern auch gegen Hyperschall- und Interkontinentalraketen sowie Weltraumangriffe wirken. Aus diesem Grund hat Trump auch General Michael Guetlein von den US-Weltraumstreitkräften zum Leiter des Projekts ernannt. 

Das israelische Abwehrsystem hingegen schützt das Land hauptsächlich vor Kurzstreckenraketen mit einer Reichweite von 5 bis 70 Kilometern. Es ist das Kernstück von Israels Verteidigung.

Die USA planen eine massive Erweiterung dieser Basis. Darauf könnte auch der gewählte Name hinweisen. Denn: Gold gilt als wertvoller als Eisen. 

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Wie viel kostet das US-Projekt?

Kostenpunkt des Golden Dome: 175 Milliarden Dollar (143 Milliarden Franken). Experten vermuten aber bereits jetzt, dass die neue Kuppel noch weitaus mehr kosten könnte. 

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Warum könnte Golden Dome doch noch scheitern?

Die Finanzierung des Projekts steht auf unsicheren Beinen. Es ist unklar, ob der Kongress eine solch beträchtliche Summe bewilligen wird. Im kommenden Jahr finden in den USA die Zwischenwahlen statt, bei denen die Republikaner ihre Mehrheit in beiden Kammern verlieren könnten. Die Demokraten haben bereits Bedenken zum Beschaffungsprozess geäussert. Auch die Beteiligung von Elon Musks (53) SpaceX stiess nicht überall auf positive Reaktionen. 

Eine erste Summe wurde vom Kongress bewilligt. Das Projekt soll bis 2029 fertiggestellt werden. 

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