Darum gehts
- Verhandlungen zwischen Russland und Ukraine bringen keine konkreten Fortschritte
- Trump droht mit Sanktionen gegen Russland bei ausbleibender Einigung
- Erste direkte Verhandlungen seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022
Die jüngsten Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine in Istanbul haben keine konkreten Fortschritte in Richtung Frieden gebracht. Die Situation bleibt weiter angespannt. Während Russland mit Maximalforderungen in die Gespräche ging und die Aufgabe von ukrainischen Gebieten gefordert hat, geben ukrainische Offizielle an, Russland habe mit einem «unendlichen Krieg» gedroht.
US-Präsident Donald Trump äusserte sich am Freitagabend in einem Interview mit dem Fernsehsender Fox News zu den neusten Entwicklungen. Trump scheint langsam genervt vom ständigen Hin und Her zu sein. Er überlege sich deswegen Massnahmen. «Ehrlich gesagt, werde ich Sanktionen verhängen, wenn wir nicht zu einer Einigung kommen», so Trump. Der US-Präsident fügte hinzu: «Für Russland wäre das katastrophal, denn sie haben es derzeit schwer mit der Wirtschaft, die Ölpreise sind niedrig.»
Trump über Putin: «Er sieht nicht gut aus, will aber gut aussehen»
Die Gespräche in Istanbul waren die ersten direkten Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien seit 2022. Obwohl keine konkreten Pläne für Folgegespräche vereinbart wurden, gehen Russland und die vermittelnde Türkei von weiteren Treffen aus, wie die Delegationen nach den Verhandlungen angaben. Im russischen Staatsfernsehen rechnete der Leiter des Aussenausschusses im russischen Parlament, Leonid Sluzki, mit einem Entscheid über neue Gesprächsrunden. «Die Auswertung wird Stunden, höchstens Tage dauern», so Sluzki. Dann könne mit der Gegenseite über einen neuen Termin gesprochen werden. Dabei gebe es keinen Grund, Zeit zu verlieren. «Jede Stunde bedeutet Menschenleben», sagte er. Schon die zweite Verhandlungsrunde könnte «entscheidend» werden.
«Wir müssen einen Deal machen»
Die ukrainische Seite hat sich dazu bisher noch nicht geäussert.
Trump betonte in dem Interview mit Fox News erneut, dass seine persönliche Beteiligung für eine Einigung unabdingbar sei. «Ich glaube nicht, dass sonst ein Abkommen erzielt werden kann. Es ist sehr viel Hass auf beiden Seiten.» Weiter verwies Trump auf seine «sehr gute Beziehung» zu Kremlchef Wladimir Putin und unterstrich: «Ich denke, wir machen einen Deal. Wir müssen zusammenkommen. Ich denke, wir werden das wahrscheinlich planen». Der US-Präsident spekulierte auch über Putins Gemütszustand und meinte: «Er sieht nicht gut aus, er will aber gut aussehen. Ich glaube, er ist müde von der ganzen Sache.»
Trump hatte bereits Mitte März mit Sekundärsanktionen gegen russische Ölexporte gedroht, sollte Putin bei Verhandlungen nicht einlenken. Ob es jetzt tatsächlich dazu kommt, bleibt abzuwarten.
In dem Interview sprach Trump auch über seine Beziehung zu Selenski. Er äusserte erneut, dass die Karten nicht bei Selenski lägen. «Schauen Sie, er hat eine massive Armee, gegen die er ankämpfen muss. Das habe ich ihm immer wieder gesagt.»