Erste GFS-Trendumfrage zeigt 62 Prozent Nein
Juso-Initiative schifft ab

Die Juso müssen um ihre Erbschaftssteuer-Initiative zittern. Eine Mehrheit des Stimmvolks lehnt diese derzeit ab. Leise hoffen dürfen dagegen die Befürworter der Dienstpflicht-Initiative. Das zeigt die erste GFS-Trendumfrage zu den Abstimmungen vom 30. November.
Publiziert: 24.10.2025 um 06:00 Uhr
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Aktualisiert: 24.10.2025 um 06:55 Uhr
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Nur gut ein Drittel des Stimmvolks will die Juso-Initiative annehmen.
Foto: zVg

Darum gehts

  • Erbschaftssteuer-Initiative stösst auf Skepsis beim Stimmvolk
  • 62 Prozent lehnen Juso-Vorschlag ab
  • Service-citoyen-Initiative für einjährige Dienstpflicht zeigt knappes Rennen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Ruedi StuderBundeshaus-Redaktor

Die Jungsozialisten müssen sich auf eine derbe Schlappe einrichten. Am 30. November kommt ihre Erbschaftssteuer-Initiative an die Urne – und diese stösst beim Stimmvolk auf Skepsis. Satte 62 Prozent der Stimmberechtigten erteilen dem Juso-Ansinnen derzeit eine Absage. Nur 35 Prozent sind dafür, der Rest ist unentschlossen. Das ist das Ergebnis der ersten Abstimmungs-Umfrage von GFS Bern im Auftrag der SRG. 

Die Juso möchten Erbschaften und Schenkungen über 50 Millionen Franken mit einer 50-Prozent-Steuer belegen, deren Erträge in Klimaschutzmassnahmen fliessen sollen. Diese Idee stösst nur im links-grünen Lager auf positiven Widerhall. Die grüne Basis stimmt zu 77 Prozent mit Ja, jene der SP zu 72 Prozent.

Bürgerliche Nein-Walze

Bei den bürgerlichen Parteien ist das Bild umgekehrt. Da macht eine Nein-Walze die Juso-Initiative platt. Am stärksten ist das Njet bei der SVP mit 88 Prozent. Dahinter folgen die FDP-Sympathisanten mit 84 Prozent, die Mitte mit 76 Prozent und die GLP mit 64 Prozent Ablehnung. Bei den Parteiungebundenen sind vier Fünftel gegen das Juso-Begehren. 

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Was auffällt: Je jünger das Stimmvolk, umso stärker die Zustimmung. Bei den 18- bis 39-Jährigen halten sich Ja- und Nein-Anteil mit je 49 Prozent die Waage. Bei den Senioren hingegen wollen zwei Drittel nichts von der Initiative wissen.

Zudem tut sich ein sprachregionaler Graben auf: Im Tessin findet die Initiative mit 52 Prozent Ja eine Mehrheit, in der Romandie kommt sie auf 45 Prozent. In der Deutschschweiz hingegen schifft die Initiative mit 31 Prozent Ja-Anteil ab.

Patt bei Dienstpflicht-Initiative

Während das Rennen für die Juso gelaufen scheint, dürften sich die Freunde der Service-citoyen-Initiative noch leise Hoffnungen machen. 48 Prozent der Befragten stimmen der Einführung einer einjährigen Dienstpflicht für alle jungen Menschen zu, 46 Prozent stellen sich dagegen.

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Die meisten Fans hat die Initiative bei der GLP-Basis mit 63 Prozent Ja. Mit 62 Prozent Zustimmung folgen knapp dahinter die Grünen sowie mit 56 Prozent die SP-Sympathisanten, obwohl beide Parteien die Initiative offiziell ablehnen. Bei der bürgerlichen Wählerschaft stösst der Vorschlag mehrheitlich auf Ablehnung: Mit je 54 Prozent Nein-Anteil bei SVP und FDP sowie 50 Prozent Ablehnung bei der Mitte. 

Männer dafür, Frauen dagegen

Interessant: Während die Initiative bei Männern mit 53 Prozent Ja knapp auf Zustimmung stösst, sind nur 43 Prozent der Frauen dafür. Von der neuen Dienstpflicht wären vor allem Frauen betroffen, da die Männer heute schon Militär- oder Zivildienst leisten müssen.

Auch bei den Jungen kommt die Initiative gut an: Bei den 18- bis 39-Jährigen findet sie mit 59 Prozent deutlichen Support. Erfahrungsgemäss verlieren Volksinitiativen aber an Zustimmung, je näher der Abstimmungstermin rückt. Es ist also wahrscheinlich, dass auch die Service-citoyen-Initiative ins Nein kippt. 

GFS Bern befragte für die erste SRG-Trendumfrage zwischen dem 6. und 20. Oktober 14’785 Stimmberechtigte. Der statistische Fehlerbereich beträgt +/–2,8 Prozentpunkte.


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