Nachfolgerin von Anna Wintour hat berühmte Eltern
Die Welt der neuen «Vogue»-Chefredaktorin Chloe Malle

Chloe Malle übernimmt die US-«Vogue» und tritt damit in die Fussstapfen von Anna Wintour. Die Tochter von Hollywoodstar Candice Bergen und Regisseur Louis Malle will beweisen, dass sie mehr ist als ihre berühmte Herkunft.
Publiziert: 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.09.2025 um 22:08 Uhr
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Chloe Malle wird neue «Vogue»-Chefin.
Foto: AFP

Darum gehts

  • Chloe Malle übernimmt US-Vogue, Anna Wintour bleibt in leitender Position
  • Malle ist Tochter von Hollywoodstar Candice Bergen und Regisseur Louis Malle
  • 39-jährige Malle arbeitete seit 2010 in verschiedenen Rollen bei Vogue
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Patricia BroderRedaktorin People

Sie tritt ein mächtiges Erbe an: Chloe Malle (39) übernimmt die US-amerikanische «Vogue» – das Magazin, das seit fast vier Jahrzehnten untrennbar mit Anna Wintour (75) verbunden ist. Der Thronwechsel ist eine tektonische Verschiebung: Nachdem Wintours Name zum Synonym für Macht, Mythos und Modepolitik wurde, steht die französisch-amerikanische Modejournalistin Chloe Malle für eine neue Generation – und bringt selber ein beeindruckendes Erbe mit sich.

Malle ist die Tochter von Hollywoodstar Candice Bergen (79) – unvergesslich in der Kult-Sitcom «Murphy Brown» und als Carries «Vogue»-Chefin Enid in «Sex and the City». Eine Rolle, die eine klare Anspielung auf Anna Wintour war. Dass Bergen vor zwanzig Jahren die fiktive «Vogue»-Chefin spielte, während ihre Tochter nun im echten Leben die reale wird, ist eine jener ironischen Wendungen, die selbst in der Modewelt selten vorkommen. 

Eltern sind Hollywoodstar und Kult-Regisseur

Auch Malles Vater ist kein Unbekannter: Der französische Regisseur Louis Malle (1932–1995) schrieb mit Filmen wie «Auf Wiedersehen, Kinder» (1987) und «Fahrstuhl zum Schafott» (1958) Kinogeschichte. Ein Erbe, das nicht nur legendär, sondern übergross ist. Chloe Malle selbst scheut sich nicht davor, das offen anzuerkennen. «Es gibt keinen Zweifel, dass ich zu 100 Prozent von den Privilegien profitiert habe, in die ich hineingeboren wurde. Alles andere zu behaupten, wäre illusorisch», sagte sie kürzlich in einem Interview mit «The New York Times». Und fügte an, dass diese Tatsache für sie auch immer ein Ansporn war, sich erst recht zu beweisen und noch härter zu arbeiten. «Es war über weite Teile meines Lebens mein Ziel, zu beweisen, dass ich mehr bin als nur Candice Bergens Tochter oder jemand, der in Beverly Hills aufgewachsen ist.»

Der Weg der heute 39-Jährigen führte von der Brown University (USA) über die Sorbonne in Paris – und 2010 schliesslich zur US-«Vogue». Dort lernte sie das Handwerk auf allen Kanälen: als Redaktorin für die Website, als Social Editor, als Autorin von Kultur- und Fashion-Stücken. Zuletzt war sie Co-Host des Podcasts «The Run-Through», in dem sie die Sprache einer neuen Generation von «Vogue»-Leserinnen und -Lesern mitprägte. «Ich habe meine gesamte Karriere bei der ‹Vogue› verbracht, in Rollen auf allen Plattformen – von Print bis Digital, von Audio bis Video, von Events bis Social Media. Ich liebe dieses Magazin, ich liebe die Inhalte, die wir schaffen, und ich liebe die Redaktoren und Redaktorinnen, die sie erschaffen. Die ‹Vogue› hat bereits geprägt, wer ich bin – nun freue ich mich darauf, die ‹Vogue› zu prägen», erklärte sie ihre Vision als Chefredaktorin.

Wintour bleibt höchste inhaltliche Verantwortliche

Chloe Malle übernimmt die «Vogue», während Anna Wintour nicht wirklich abtritt. Die Britin bleibt als Chief Content Officer von Condé Nast und globale Editorial Director von «Vogue» die höchste inhaltliche Verantwortliche des Verlags und globale Redaktionsleiterin aller 28 internationalen «Vogue»-Ausgaben. Damit behält sie die Kontrolle über das wohl einflussreichste Modemagazin der Welt. Die 75-Jährige bleibt ausserdem Cheforganisatorin der schillernden Met Gala, die jedes Jahr Anfang Mai in New York stattfindet.

Dass ihre alte Chefin in ihrer neuen Rolle auch ihre neue Chefin bleibt, stört Chloe Malle nach eigener Aussage wenig. Sie schätze sich unglaublich glücklich, Wintour immer noch als ihre «Mentorin am Ende des Gangs» zu haben, erklärte sie in einer Mitteilung. 

Es bleibt also abzuwarten, auf welche Weise der Generationenwechsel bei der «Vogue» neuen Wind in das Modemagazin bringt.

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