Darum gehts
- Anna Wintour tritt nach fast vier Jahrzehnten als Vogue-Chefredaktorin zurück
- Wintour bleibt als globale Chief Content Officer bei Condé Nast
- 1992 zeigte sie erstmals einen Mann auf dem Vogue-Cover
Nach fast vier Jahrzehnten an der Spitze der amerikanischen Vogue tritt Anna Wintour (75) zurück und sucht eine Nachfolge, wie der Verlag Condé Nast gegenüber CNN bestätigte.
Wintour teilte die Neuigkeit am Donnerstag den Mitarbeitern mit, wie CNN berichtet. Obwohl sie ihre Position als Chefredaktorin der Vogue aufgibt, verlässt sie Condé Nast nicht vollständig, sondern reduziert ihre Aufgaben. Sie wird weiterhin als globale Chief Content Officer des Verlags sowie als globale Redaktionsdirektorin der Vogue tätig sein.
Sie prägte die «Vogue» wie keine andere
Die neue Position an der Spitze des renommierten amerikanischen Modemagazins wird den Titel Head of Editorial Content tragen.
Als Chefredaktorin der Vogue hat Wintour die Publikation neu erfunden und eine zunehmend unspektakuläre Zeitschrift in ein Powerhouse verwandelt, das sowohl Trends als auch Designer machen und brechen konnte.
Wintour signalisierte mit ihren Covern immer wieder, dass sie keine Angst davor hatte, auch mal weniger bekannte Persönlichkeiten in den Vordergrund zu stellen.
Ihr erstes Cover, veröffentlicht im November 1988, zeigte das israelische Model Michaela Bercu (55) in einer stonewashed Jeans – das erste Mal, dass Jeans jemals auf dem Cover der Vogue erschienen.
Dies setzte den Ton für die Hunderte von Ausgaben, die folgten. Wintour traf zahlreiche redaktionelle Entscheidungen, die ihre Vorgänger für unvorstellbar gehalten hätten. Die Ära der kontrollierten Studio-Porträts war vorbei; an ihre Stelle traten lässige, im Freien aufgenommene Oberkörperaufnahmen. 1992 brach sie mit einer hundertjährigen Vogue-Tradition, indem sie einen Mann auf dem Cover zeigte – in Form von Richard Gere (75), der neben seiner damaligen Frau Cindy Crawford (59) erschien.
Wintour hatte nicht nur «Vogue» im Blick
Obwohl Wintour am engsten mit der Vogue verbunden ist, wurde sie 2020 Chief Content Officer von Condé Nast und überwachte alle Titel des Verlags weltweit, einschliesslich Vanity Fair, Wired, GQ, Architectural Digest, Bon Appétit und Condé Nast Traveler.
Wintours Positionswechsel sowie die neue Rolle an der Spitze der US-Ausgabe der Vogue sind Teil einer umfassenderen globalen Umstrukturierung des Unternehmens und keine Ankündigung ihres Ruhestands. Der Wechsel an der Spitze stellt dennoch das Ende einer Ära dar.