Comedian und Arzt
Für Eckart von Hirschhausen ist Lachen die beste Medizin

Der TV-Arzt und Kabarettist praktiziert zwei Abende in der Schweiz. Er empfiehlt ein gesünderes Leben und mehr zu tanzen und verrät, wie ein Pinguin sein Leben veränderte.
Publiziert: 16:18 Uhr
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Lachen ist die beste Medizin: Eckart von Hirschhausen ist Arzt, Wissenschaftsjournalist und Stiftungsgründer.
Foto: photothek.de

Darum gehts

  • Eckart von Hirschhausen spricht über prägende Erlebnisse und seine Karriere als Kabarettist
  • Begegnung mit einem Pinguin und Jane Goodall beeinflussten seinen Lebensweg
  • Neues Bühnenprogramm verbindet Musik und Umweltschutz, trat in Berliner Philharmonie auf
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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René Haenig
Schweizer Illustrierte

Schweizer Illustrierte: Welches Ereignis hat Ihr Leben verändert?
Eckart von Hirschhausen: Die Begegnung mit einem Pinguin! Ich war buchstäblich auf dem falschen Dampfer, auf einer Kreuzfahrt, unglücklich und suchte nach Sinn. Die Begegnung mit dem Pinguin hat mir Mut gemacht, meinen eigenen Weg zu gehen. Deshalb erzähle ich diese Geschichte auch immer wieder – sie steht für das, was uns alle bewegt: entdecken, wo wir wirklich hingehören.

Was wären Sie als Kind gern geworden?
Ich war schon früh fasziniert von Zauberei und Varieté. Ich wollte Menschen zum Staunen bringen. Später kam dann das Interesse an Medizin dazu – und irgendwann habe ich gemerkt, dass sich Humor und Heilung wunderbar verbinden lassen.

Haben Sie ein Vorbild?
Ja, Jane Goodall …

... die Verhaltensforscherin, die Anfang Oktober im Alter von 91 Jahren gestorben ist. Sie haben sie sogar einmal persönlich getroffen …
… und bei dieser Begegnung hat sie mich direkt gefragt: «Wenn wir Menschen ständig betonen, dass wir die intelligenteste Art auf diesem Planeten sind – warum zerstören wir dann unser eigenes Zuhause?» Diese Frage hat mich seitdem nicht mehr losgelassen.

Haben Sie einen Spitznamen?
Nein. Aber das Satiremagazin «Titanic» bezeichnete mich in einem Artikel mal ironisch als Premiumdenker (lacht).

Was lernen Sie gerade, was Sie noch nicht so gut können?
Gelassenheit im Umgang mit dem Weltgeschehen. Wenn man sich täglich mit dem Klima, der Gesundheit und der globalen Verantwortung beschäftigt, braucht man viel innere Balance.

Wann haben Sie zuletzt geweint?
Beim Hören der Klänge eines toten Korallenriffs. Ein lebendiges Riff prickelt und summt – ein totes ist nur noch stilles Wellenrauschen. Diese Stille hat mich tief getroffen.

Artikel aus der «Schweizer Illustrierten»

Dieser Artikel wurde erstmals in der «Schweizer Illustrierten» publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.schweizer-illustrierte.ch.

Dieser Artikel wurde erstmals in der «Schweizer Illustrierten» publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.schweizer-illustrierte.ch.

Wofür geben Sie am meisten Geld aus?
Für Bücher – und für nachhaltige Projekte. Und natürlich für gute Musik.

Haben Sie einen Tick?
Ich kann schwer aufhören zu denken. Selbst im Urlaub schreibe ich Ideen auf Servietten. Aber es ist ein freundlicher Tick – er sorgt dafür, dass ich immer was zu erzählen habe.

Wie möchten Sie sterben?
Vielleicht mit einem Lächeln, weil ich weiss: Ich habe versucht, meinen Teil beizutragen.

Womit belohnen Sie sich selbst?
Mit einem freien Abend, einem guten Essen – und der Möglichkeit, live aufzutreten. So ein Theaterabend ist immer auch ein Geschenk an mich selbst.

Mit wem würden Sie gern im Lift stecken bleiben?
Mit Jane Goodall – klar. Und vielleicht mit Christoph Reuter, meinem Pianisten. Dann wäre für Musik gesorgt.

Was darf in Ihrem Haushalt nicht fehlen?
Humor. Und Musik. Ohne das wäre es ziemlich still.

Um Musik geht es auch im neusten Bühnenprogramm «Musik macht glücklich – und rettet die Welt». Was lehrte Sie die Musik?
Dass alles zusammenhängt. Ein Orchester funktioniert nur, wenn alle aufeinander hören – genauso wie die Natur. Der US-amerikanische Musiker, Natur- und Klangforscher Bernie Krause hat das wunderschön gezeigt: Der Klang eines Waldes verrät mehr über seine Gesundheit als jedes einzelne Tiergeräusch.

Welchen Tag möchten Sie noch einmal erleben?
Den Moment, als ich zum ersten Mal in der Berliner Philharmonie auftreten durfte. Als Jugendlicher sass ich dort im Publikum, und zwar völlig ehrfürchtig. Dass ich später selbst einmal auf dieser Bühne stehen würde, war damals für mich absolut unvorstellbar.

Ehe Sie als Kabarettist die Bühne für sich entdeckten, waren Sie unter anderem als Arzt im Praktikum am Spital in Murten tätig.
Ich war dort einige Monate als Unterassistent tätig – eine sehr schöne Zeit.

Und wie war es mit dem Schweizerdeutschen?
Tief schnuufe durchs offene Muul. Das zu sagen, dafür brauchte ich als Deutscher schon etwas Überwindung.

Haben Sie noch einen Tipp, wie man gesünder lebt – ohne gleich die Welt zu retten?
Mehr tanzen! Das ist der beste Schutz gegen Alzheimer – und man spart sich gleichzeitig das Fitnessstudio.

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